Der Grund warum ich der Meinung bin, mein Sohn soll sich wehren, ist der, dass ich in meiner Berufwelt feststelle, dass die Jungen (ich bin knapp über Ü50 und zähle alles was jünger ist als ich zu "jung"
alles mit sich machen lassen im Geschäft.
Was ich da, vor allem so seit ca. 10 Jahren erlebe ist nicht gut.
Beispiel: Ich arbeite seit August 15 wo ich jetzt bin. An meinem letzten Arbeitstag vor dem 8. Dezember sagte ich Tschüss zu meinem Chef und meinte dann, ich würde ihn dann am Mittwoch 9. Dezember wieder sehen. Da fragte er mich, warum ich denn an Dienstag 8. Dezember nicht komme. Ich erklärte ihm, dass das ein Feiertag sei (Kanton Zug) Ich stellte fest, dass alle Angestellen (5 an der Zahl) seit 10 Jahre immer alle nicht Nationalen Feiertage einfach gearbeitet haben. Nie hat jemand aufgemuckt. Heute stehen diese Tage im Personalregelement und die Angestellen nehmen auch frei....
An einer anderen Stelle habe ich erlebt, dass wenn der Chef am Abend noch "eis go Zie" wollte (Nach der Arbeit und mit selber bezahlen) getraute sich niemand, nein zu sagen. Ich ging nie mit (wie auch hatte ja ein Schulkind zu Hause und ein Privatleben) und siehe da, plötzlich hatten auch nicht mehr alle immer Zeit.
Ich finde man darf und muss sich wehren, wenn man "ausgenutzt" wird. Für jeden ist das sicherlich an einer anderen Stelle und jeder empfiehlt das anders. Aber man muss nicht alles mit sich machen lassen.
Das habe ich meinem Sohn erklärt. Und darum geht es mir. Wenn er das Gefühl bekommt, er wird nur noch ausgenutzt und das Privatleben leidet darunter, dann soll er sich wehren.
Er hat mit dem Chef gesprochen. Er wird am 26. zur Arbeit gehen, aber nicht so früh wie üblich. Und er bekommt dafür diese Woche am Freitag frei und darf nach Silvester 1 Woche Ferien machen.
Und der Chef hat sich entschuldigt, das er in letzte Zeit nicht so gut drauf ist.....
Ich verbuche das als ein voller Erfolg.
[Dieser Beitrag wurde 1mal bearbeitet, zuletzt am 24.10.2016 um 12:30.]