Berufswahl

Spargel_2
Dabei seit: 26.10.2007
Beiträge: 1388
@globie: Hab grad das selbe gedacht, betreffend dem Nick...

@winter16: Keinen Nutzen bringen?? Würde ich so nicht sagen. Im Betrieb wo ich gearbeitet habe, wurden die Jugendlichen so ausgebildet, dass sie schon früh auch selbständig Arbeiten erledigen konnten. Und spätestens Ende 3. anfangs 4. Lehrjahr durften sie dann sogar Arbeiten alleine erledigen. Sie waren dann 4 Tage die Woche im Betrieb und konnten uns bei den Arbeiten unterstützen. Bei Unklarheiten konnten sie den Lehrlingsausbilder fragen. Wenn der Auftrag abgeschlossen war, wurde die Arbeit mit dem Lehrling besprochen und allenfalls noch Korrekturen angebracht. Dieses Vertrauen in die Jugendlichen macht sie enorm stolz.

Nehme jeden Tag wie er kommt!
Shajta
Dabei seit: 29.09.2016
Beiträge: 46
Naja, in einem Punkt hat Winter16 doch recht:
Ein Lehrling, der schon gar nicht weiss, ob er die Lehrstelle wirklich will und auf dessen Unterschrift kein Verlass ist, wird einem Lehrbetrieb wirklich nichts bringen. Er wird kaum die nötige Motivation aufbringen und beim kleinsten Problem die Lehre schmeissen. Zumal ja schon die Mutter anscheinend keine Unterstützung bietet, sondern immer auf der Suche nach einer Fluchtmöglichkeit und nach dem geringsten Widerstand ist.

Schade für die anderen Bewerber, die vielleicht die nötige Begeisterung und Einsatzbereitschaft für diese Lehrstelle mitgebracht hätten, aber wegen dem unehrlichen Bewerber einer Absage erhalten haben.
yucca
Dabei seit: 08.02.2007
Beiträge: 3069
@Winter16
nein, ich vergleiche nicht Äpfel mit Birnen. Ich habe das Beispiel ungekehrt um einen Gedankenanstoss zu geben. Wie kommt es beim Jugendlichen und Eltern an, wenn der Lehrbetrieb so handeln würde?

Auch aus Steinen, die in den Weg gelegt werden, kann man Schönes bauen.
kaye
Dabei seit: 25.11.2009
Beiträge: 963
Na ja, ich bin natürlich Eurer Meinung, aber es scheint mir schon in der "modernen Welt" eine recht verbreitete Einstellung zu sein. Man nimmt sich, was man kriegen kann, und lässt es wieder sausen, wenn man etwas besseres findet. So suchen sich die Leute einen Job, einen Partner, und so gehen die Firmen auch oft mit den (internationalen) Angestellten um. Die Frage ist, ob man da mitmacht oder nicht. Ist es befriedigend, so zu arbeiten und zu leben? Oder möchte man für sich Verbindlichkeit, Vertrauen, Offenheit und Ehrlichkeit? Ich bin sooooo froh, dass meine Tochter eine Lehrstelle gefunden hat in einem kleinen Betrieb, freundlich, herzlich empfangen, und sicher verlässlich. Das wünsche ich mir für mein Kind, dass es an einem Ort erwachsen werden darf, wo nicht die zynischen und zweckoptimistischen Seiten gefördert werden, sondern die Menschlichkeit und generell ein guter Charakter. Ich finde das schon noch wichtig für eine Jugendliche heutzutage.
goodie
Dabei seit: 12.11.2011
Beiträge: 3198
Also mir ist das passiert dass ich eine Arbeitsstelle mündlich zugesagt bekommen habe und sie gesagt haben dass sie den Vertrag zuschicken werden und ich bin schon auf Wohnungssuche und dann hatte ich eine tolle Wohnung, allerdings wollte ich ja sicher sein und hab mit der Zusage der Wohnung gewartet bis ich was schriftliches hatte und was ist passiert? Ein grosses Sorry, wir mussten jemand anderes berücksichtigen, ich würde das sicher verstehen, bla bla bla!! Nein ich hab es nicht verstanden weil ich das fies fand, allerdings muss ich im Nachhinein sagen so eine Firma kannst du echt rauchen!!

So ein verhalten nimmt eine dynamik an, die sich sehr negativ auswirkt auf zukünftige Lehrstellensuchende. icon_mad.gif

„Es gibt keinen Weg zum Frieden, denn Frieden ist der Weg."

Mahatma Gandhi
goodie
Dabei seit: 12.11.2011
Beiträge: 3198
Der Artikel stimmt mich jetzt grad nachdenklich:

http://www.20min.ch/schweiz/news/story/Eltern-lassen-Kinder-bei-Berufswahl-im-Stich-22866971

Also ich hab Tipps gegeben, bin zum Biz gefahren, hab mit ihr Berufe angeschaut und sogar Lehrstellen raus gesucht wo sie sich noch bewerben hätte können. Oder wie stellen die sich das vor?

10. Schuljahr fand ich insofern gut für meine Tochter, weil sie dann etwas reifer wurde und schlussendlich doch eine vernünftige Wahl getroffen hat, was den Beruf angeht.

„Es gibt keinen Weg zum Frieden, denn Frieden ist der Weg."

Mahatma Gandhi
KlaraM
Dabei seit: 01.03.2013
Beiträge: 1770
@Goodie

Ich verstehe deine Irritation nicht. Fühlst du dich angegriffen? Denkst du, du hättest zu wenig gemacht?

@Eltern oder Schule?

Die Lehrstellensuche ist ganz klar Sache der Eltern (und des Jugendlichen natürlich). Die Aufgabe der Schule ist, die Jugendlichen fit zu machen für die Lehre, die Berufsschule oder weiterführende Schulen (und fürs Leben). Dazu gehört auch, dass die Schülerinnen und Schüler lernen, eine Bewerbungsmappe zusammenzustellen, einen Begleitbrief zu schreiben, Telefongespräche zu führen. Aber damit hat es sich.
Die tatsächlich verschickten Bewerbungen korrigieren ist Sache der Eltern. Genauso dafür zu sorgen, dass die Jugendlichen schnuppern gehen und sich über Wunschberufe näher informieren. Und sich dann eben auch tatsächlich INTENSIV um eine Lehrstelle bemühen, wenn nötig auch in Alternativberufen zum Wunsch 1 (besonders wenn der schulisch wenig realistisch ist oder es nur ganz wenige Lehrstellen gibt). Klar macht die Schule mit, z. Bsp. mit Schnupperwochen, Besuch der Berufsmesse, Austausch usw. usf., aber es ist trotzdem Sache der Eltern, ihre Kinder nicht nur zu unterstützen, sondern auch zu pushen, etwas zu tun.

Wenn dann nach der obligatorischen Schulzeit keine Lehrstelle gefunden ist, dann stehen Brückenangebote zur Verfügung und da wird den Jugendlichen aktiv geholfen, weil die Gemeinden unbedingt verhindern wollen, dass die Jugendlichen ohne Abschluss da stehen. Je tiefer der Abschluss, desto höher das Risiko in Zukunft Sozialhilfe zu beziehen. Die Statistik spricht eine klare Sprache. Und besonders hoch ist das Risiko für Leute ohne Lehrabschluss bzw. höhere Schule.

Ja ja ja. Eltern müssen.

(Klar, wenn Eltern nicht können, soll die Schule oder die Gemeinde bzw. der Kanton einspringen. Da gibt es verschiedene Möglichkeiten. Manche Eltern sind aber einfach zu bequem.)
Globi
Dabei seit: 30.07.2008
Beiträge: 2774
Die verzogene Wahrnehmung der Eltern ist mir auch aufgefallen! Partout Gymi muss es sein oder der Beruf X!! Unabhängig davon, ob das Kind für den Weg dann geschaffen ist oder nicht.

Gleichzeitig hats wirklich viele Eltern, denen es gleichgültig ist, wie die Kinder zu einer Lehrstelle kommen.

Und die Eltern, die grad alles machen, inkl. die Bewerbung schreiben banghead.gif

Und dann gibts noch diese Eltern, die sprachlich und kulturell einfach nicht mithalten können. Diesen Kinder wird aber, sofern sie bei den Lehrern nachfragen, meist gerne genholfen icon_smile.gif

Als Tipp für alle Eltern, die ein Bewerbungsdossier nicht beurteilen wollen/können oder so:

Bei uns im BIZ konnten im Mai/Juni die Kinder an einem Mittwochnachmittag sich anmelden, um das Bewerbungsdossier anschauen zu lassen. Sie bekamen dann eine halbe Stunde Zeit und eine Fachperson sah sich alles an und stand mit Rat und Tat zur Verfügung.

[Dieser Beitrag wurde 1mal bearbeitet, zuletzt am 21.11.2016 um 16:12.]
kaye
Dabei seit: 25.11.2009
Beiträge: 963
Ich sehe es jetzt nicht so krass wie im Artikel beschrieben. Bei uns ist es so, dass die Jugendlichen, deren Eltern nicht helfen (können), in der Schule einen Coach bekommen, und der Lehrer schaut auch besser zu ihnen. Das finde ich gut so. Allerdings ist es gerade für diejenigen oft auch sonst schwierig, eine Lehrstelle zu finden.
Den ganzen Prozess der Berufswahl und Lehrstellensuche fand ich eine unerwartet grosse Herausforderung. Als Mutter fand ich es noch spannend, auch die ganzen Möglichkeiten kennenzulernen. Aber für meine Tochter war es eher einschüchternd. Ich weiss nicht, ob ich selber es mit 14/15 geschafft hätte... es ist kein Wunder, dass alle ins Gymi wollen, das ist zwar intellektuell anspruchsvoll, aber sonst einfach. Ist man mal drin, muss man sich für lange Zeit keine Gedanken mehr über die Zukunft machen, bei guten Leistungen ungefähr bis Ende der Dissertation.
Nur schon den Überblick zu behalten mit all den Anschreiben, Motivationsschreiben, Online-Portalen und den verschieden zusammengestellten Zeugnissen (je nach verlangtem Format) fand ich recht schwierig, obwohl es nur 8 Bewerbungen waren. Ohne Unterstützung hätte das meine durchaus organisationsfähige Tochter nicht hingekriegt.

thea
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 28.06.2013
Beiträge: 878
Uff... dann bin ich mal gespannt, was da noch auf uns zu kommt! Was das Organisatorische (Anfragen wegen Schnupperlehre) angeht, ist unser Sohn recht selbständig unterwegs, beim Schriftlichen wird er eher Hilfe oder ganz sicher einen Kontrollblick benötigen - da werde ich mich auch noch informieren müssen, wie die Bewerbungsunterlagen eingereicht werden sollten.

Apropos Elternhilfe: Im Moment sind wir gerade dabei, dass er sich um weitere Schuppermöglichkeiten kümmert, nach zwei recht positiven, aber beruflich verschiedenen Schnupperlehren hat sich etwas Gelassenheit breit gemacht. Wir sind der Meinung, dass er jetzt weitere Berufe/Firmen anschauen sollte, um bald einmal Klarheit zu haben, in welche Richtung es gehen soll.