Berufswahl

GabrielaA
Dabei seit: 18.10.2002
Beiträge: 5446
Unser jüngster Sohn war/ist da auch sehr selbständig. Er hatte immer grosse Unterstützung der Schule.

An manchen Orten reichte ein Telefonat, als Anfrage zum Schnuppern. Manche wollten ein ganzes Dossiers mit Motivations Schreiben.

Wir kannten einen Mitarbeiter einer grösseren Firma und fragten nach einer Schnupperlehre als Logistiker. Es hiess, er solle das Dossier einschicken.

Nach einiger Zeit teilte uns dieser Bekannte mit, wir sollen einen Termin zum Vorstellen abmachen.

Da ea 2 Tage vor den Ferien war, rief ich an. Die Personal Verantwortliche wusste erst gar nichts davon. Sie holte das Dossier hervor und las, dass er in eine Schule für Körper Behinderte ginge und fragte, ob er behindert sei. Ich erklärte der Dame, dass unser Sohn vorwiegend in der Feinmotorik Mühe hätte. Weiter entgegnete sie, bei ihnen müsse man mit anpacken und rennen können. Behinderte seien hier fehl am Platz.

Obwohl ich ihr versicherte, dass das problemlos möglich sei, lehte sie ab und schickte das Dossier zurück.

Es hat sich übrigens immer heraus gestellt, dass das kein Problem darstellt (motorische Dyskoordination).
Globi
Dabei seit: 30.07.2008
Beiträge: 2774
@GabrielaA

Und warum hat da dein Sohn nicht selber angerufen??? Dann hätte nämlich diese Frau ihn grad selber ausfragen können. Und hätte vielleicht auch gemerkt, dass das ein ganz aufgestelltes Kind ist!! Seine "Behinderung" hätte dann vielleicht gar keine grosse Rolle mehr gespielt.

Aber wenn schon das Mami anrufen muss, um einen Termin abzumachen? Tja, da hätte ich auch so meine Vorbehalte - egal ob Regel- oder Sonderschule! Sowas muss der oder die Jugendliche einfach selber erledigen.
NYC
Dabei seit: 20.11.2015
Beiträge: 83
Anrufe von Mamis, gelten bei mir direkt als "Absage-Kriterium"!


Mithilfe der Eltern beim Bewerbungsprozess finde ich o.k und in vielen Fällen auch nötig, aber Anfragen und Termine durch die Eltern erledigen zu lassen, geht m.E. gar nicht!




NYC
Dabei seit: 20.11.2015
Beiträge: 83
Wo bleibt eigentlich sk263?

Wenn man einen Lehrvertrag in Fragen stellt, kann man sich auch fragen, ob ein Mietvertrag für eine Wohnung wohl bindend sei....

Dass Firmen Lehrstellen anbieten ist wichtig und zeichnet unser duales Ausbildungssystem in der Schweiz aus.
Es ist aber ganz klar, dass durch solche Aktionen, wie bei sk263 beschrieben, die Bereitschaft, Lehrstellen anzubieten, rasant abnehmen könnte.

[Dieser Beitrag wurde 1mal bearbeitet, zuletzt am 22.11.2016 um 10:26.]
GabrielaA
Dabei seit: 18.10.2002
Beiträge: 5446
Es war eben kurz vor den Ferien und es hiess, wir sollen uns umgehend melden. Habe das der Dame auch erklärt, dass er ggf. in den Ferien schnuppern kommen könnte und es vom Stundenplan her wäre es ihm nicht mehr möglich gewesen, VOR den Ferien anzurufen. Speziell fand ich eben, dass uns gesagt wurde, wir sollen gleich anrufen, um einen Termin für ein Vorstellungsgespräch abzumachwen, und die Personal Verantwortliche wusste erst gar nicht Bescheid.
kaye
Dabei seit: 25.11.2009
Beiträge: 963
Ja, das ist die Herausforderung, zwar alles zu managen, aber dabei unsichtbar im Hintergrund zu bleiben icon_smile.gif Ich fan es auch schwierig mit den Anrufen. Dazu braucht es doch eine gewisse Ruhe und Konzentration, da die Jugendlichen aber den ganzen Tag bis 17 Uhr in der Schule sind, kommt nur noch der Mittwoch Nachmittag in Frage. Oft ist es dringend, das hat meineTochter jeweils sehr verunsichert. Soll sie nun von der Schule aus anrufen (Handgebrauch ist dort verboten), oder extra noch den Lehrer fragen, oder...
Emails beantworten und ohne Schreibfehler trotzdem einen jugendlichen Touch rüberbringen kann ich hingegen schon recht gut... manchmal hätte ich schon gern selber nachgefragt, gerade wenn etwas frustrierend und unerklärlich ist. zB: "Sie kommen in die zweite Wahl, wir werden uns dann wieder melden." oder wenn sie am Telefon für einen Schnuppertag abgewimmelt wurde mit den fadenscheinigsten Begründungen. Ich konnte mich aber zurückhalten.
Lustig war, dass sie dann bei der "richtigen" Lehrstelle alles allein machte, und sogar nachfragte, ob die Eltern eigentlich unbedingt mitkommen müssen zum Unterschreiben des Lehrvertrags.
GabrielaA
Dabei seit: 18.10.2002
Beiträge: 5446
Er macht ja zur Zeit ein Praktikum, 40%. Für die erste Schnupperlehre dort ging er persönlich vorbei und fragte nach. Dabei erfuhr er, dass der Zuständige nicht da sei und er bitte anrufen solle. Er hat dann mit der Logopädin das Gespräch geübt und durfte während der Pause mit seinem Handy anrufen und erhielt gleich die Zusage fürs Schnuppern.

Auch für die zweite Schnupper Woche, ein halbes Jahr später, rief er selber an.
Shajta
Dabei seit: 29.09.2016
Beiträge: 46
Bei uns riefen einige Personaler an und haben dann mit mir gesprochen, wenn meine Tochter eben noch unterwegs war. Ich fand das auch komisch, aber je nachdem habe ich dann Termine vereinbart (ich kenne ja ihre Termine).

Bei den Bewerbungen habe ich IMMER geholfen. Die ersten haben ich mit ihr gemeinsam geschrieben, und bei den späteren einfach nochmal geschaut, ob alles richtig ist. Ich finde das auch selbstverständlich. Dafür ist sie zu sämtlichen Schnupperterminen und Vorstellungsgesprächen alleine hingefahren, quer durch die Pampa. Da war ich mir auch manchmal unsicher, ob die Personaler das positiv finden (selbstständig) oder negativ (desinteressierte Eltern).

Aber ich bin wirklich froh, dass ein Kind nun eine Lehrstelle hat! Es war echt anstrengend und mühsam.
goodie
Dabei seit: 12.11.2011
Beiträge: 3198
Also ich denke, dass ich genug geholfen habe. Vor allem war es sehr ermüdend meine Tochter immer wieder zu motivieren. Aber ich schreibe garantiert keine Bewerbungen oder rufe bei den Lehrbetrieben an. Ich habe nur *Telefondienst* für sie gemacht und Termine weiter vermittelt, Tipps für Bewerbungen gegeben, freie Lehrstellen ausgedruckt oder ihr eine Notiz gemacht wo sie überall zurück rufen darf.

Schade finde ich aber dass es doch einige Eltern gibt die offenbar überhaupt nicht helfen. icon_redface.gif

Kaye, so war es bei meiner Tochter auch, da wo sie jetzt die Lehrstelle hat, hat sie alles alleine gemacht. icon_smile.gif

„Es gibt keinen Weg zum Frieden, denn Frieden ist der Weg."

Mahatma Gandhi
GabrielaA
Dabei seit: 18.10.2002
Beiträge: 5446
Ich kenne Eltern, die organisieren für Ihre Kinder Schnupper Lehren. Sogar in Branchen, wo das Kind kein Interesse hat. Begründung: Kind kennt den Beruf ja nicht. Kann somit auch nicht einschätzen, ob es ihm wirklich nicht gefällt. Machen den Kindern die Bewerbungs Mappe und waren beim Vorstellungs Gespräch für die Lehrstelle dabei.

Ich bin manchmal unsicher, ob ich beim Auswertungs Gespräch vom Schnuppern dabei sein soll. An einem Ort, wurde ich sogar angerufen und gebeten, dabei zu sein. Bei einem Betrieb hatte ich alleine ein Gespräch, also ohne Sohn. Auch hier wurde ich explizit eingeladen.

Auch nach seinen Schnupper Wochen jetzt werde ich plus mein Mann beim Auswertungs Gespräch dabei sein. Wir wurden sogar schriftlich eingeladen.