Berufswahl

KlaraM
Dabei seit: 01.03.2013
Beiträge: 1770
Ne, Gabriela, Vitamin B ist, wenn man sich durch B wie Beziehungen einen Vorteil gegenüber andern Bewerbern verschafft. Wenn dein Mann die Chefs in der Lehrfirma des Sohnes kennt, dann ist das definitiv Vitamin B. Und zwar deftig, weil es nicht irgendein Mitarbeiter ist, sondern eben der Chef.

Nicht dass ich etwas dagegen hätte, aber wenigstens dazu stehen.
Shajta
Dabei seit: 29.09.2016
Beiträge: 46
Vitamin B hin oder her, wichtig ist, dass der Jugendliche die Lehrstelle bekommt, die er wirklich möchte. Wenn er in einem Betrieb schon jemanden kennt und das dabei hilft, warum nicht? Davon hat ja auch der Lehrbetrieb etwas, weil man den Angestellten nämlich über den Jugendlichen ausfragen kann und sich so das Risiko verringert, sich auf den Falschen einzulassen.

Aber dass die Eltern dem Jugendlichen eine Lehrstelle besorgen, nur weil sie glauben, der Beruf müsse es unbedingt sein, ist völlig daneben. Es ist immer noch das Leben des Jugendlichen selbst.

Aber noch eine Frage: Was ist Vitamin CH?

KlaraM
Dabei seit: 01.03.2013
Beiträge: 1770
"Shajta" schrieb:


Aber noch eine Frage: Was ist Vitamin CH?



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Con71
Dabei seit: 08.01.2016
Beiträge: 60
Vitamin CH ? Also ganz ehrlich, wenn ich zwei passende Bewerber für eine Stelle oder Lehrstelle hätte, ich würde mich für den CH entscheiden... darf man das überhaupt sagen ?
Tom2016
Dabei seit: 05.08.2016
Beiträge: 83
Con71 Das drängt Dich für mich ganz stark in eine bestimmte Ecke...

Ich würde auf mein Bauchgefühl und den Gesamteindruck achten, nicht auf Vitamin CH
kaye
Dabei seit: 25.11.2009
Beiträge: 963
nun ja, und das Bauchgefühl wird halt ganz stark (vor allem unbewusst) durch die Vertrautheit, die eigene Gruppenzugehörigkeit bestimmt. Was dann wieder Vitamin CH ergibt icon_frown.gif Ich glaube, da muss man aktiv bewusst dagegen ankämpfen und zu Beginn einen nicht-CH- Bonus verteilen, um die implizite Benachteiligung durch Vorurteile auszugleichen.
Vitamin B wird dann problematisch, wenn man aus Gefälligkeit Freunden oder Verwandten gegenüber einen Lehrling annimmt, den man sonst eigentlich nicht nehmen würde. Das geht oft nicht gut aus.
Unproblematisch finde ich, wenn man Schnupperstellen findet, weil man jemanden kennt und nicht sofort abgewimmelt wird.

KlaraM
Dabei seit: 01.03.2013
Beiträge: 1770
Mit Vitamin CH meinte ich die Bevorzugung von Schweizern. Ausländer-Benachteiligung. Aus meiner Erfahrung wage ich zu behaupten, dass die Nationalität bei vielen Firmen ein Auswahlkriterium ist.
Sonst sehe ich das wie Kaye.
Therstand1989
Dabei seit: 25.11.2016
Beiträge: 16
Sehe es auch wie Kaye - viele interessante Anregungen.
Con71
Dabei seit: 08.01.2016
Beiträge: 60
@Tom, du kannst mich hindrängen, wohin Du willst mit Deinem Vorurteil....

Jeder, der das nicht zugibt, ist ein Heuchler. Wenn der serbische und der CH Jugendliche sich bei der serbischen Autowerkstatt bewerben, wird der serbische Junge die Stelle kriegen, das ist höchstwahrscheinlich. Es ist normal, dass das eine Rolle spielt und nicht rassistisch.

..und ja, selbstverständlich kommt es auf den Gesamteindruck und das Bauchgefühl drauf an...
KlaraM
Dabei seit: 01.03.2013
Beiträge: 1770
@Con71

Nein, das ist nicht normal, das ist Diskriminierung. Hier geht es um eine Arbeitsstelle und deshalb um eine Arbeitsleistung. Ich beurteile also, wie gut sich jemand für diese Stelle eignet, wie gut er also die Arbeit erfüllen wird. Dafür gibt es klare Kriterien, was für diese Stelle erforderlich ist. Das hat mit Nationalität soviel zu tun wie mit dem Geschlecht, der Hautfarbe, der sexuellen Orientierung.
Klar, wenn ich jemanden kenne oder seine Eltern kenne, dann ist es klar, dass ich durch sein Elternhaus Rückschlüsse auf sein mögliches Verhalten mache und ihn deshalb bevorzuge (oder auch nicht). Aber nur weil ich 5 Türken kenne, dann gleich bei einem mir völlig unbekannten Türken, der nichts mit den anderen zu tun hat, irgendwelche Eigenschaften, Verhaltensweisen was-auch-immer zu erwarten, das ist Rassismus. Wenn ich mich um eine Stelle bewerbe, will ich als Person und mit meiner persönlichen Leistung gesehen werden und nicht in Bezug auf andere, die zufällig auch braune Haare, Schuhgrösse 38 oder die gleiche Nationalität haben.
Mich macht das wütend, wenn ich sehe, dass Jugendliche mit Migrationshintergrund deutlich mehr Bewerbungen schreiben müssen, um eine Lehrstelle zu finden. icon_evil.gif Wir als Gesellschaft sollten uns dafür schämen.

Wenn ich Stellenbesetzung und Bauchgefühl nur schon höre…! banghead.gif

[Dieser Beitrag wurde 1mal bearbeitet, zuletzt am 26.11.2016 um 11:45.]