Berufswahl

linlar*
Dabei seit: 01.11.2007
Beiträge: 982
Mein Beitrag wurde wohl etwas falsch verstanden icon_eek.gif

Der Aufwand für die Schnupperlehre hat sich für die Firma in Grenzen gehalten. Am 1. Tag war er kurz im Büro beim Lehrlingsverantwortlichen (Bauführer), danach immer auf der Baustelle, da waren 1 Polier, 2 Bauarbeiter, 1 Kranführer und er. Der Polier hat ihm zwar viel erklärt und es gab zum Schluss auch einen Schnupperbericht (der Lehrlingsverantwortliche hat dazu auch mit dem Polier gesprochen). Arbeitshosen musste er selber mitnehmen, ebenso das Essen. Arbeitsschuhe wurden zur Verfügung gestellt. Am letzten Arbeitstag brachte er noch ein Znüni mit (haben wir Eltern zum Dank "gesponsert" ). Ich denke, er hat den Aufwand den die Firma hatte, sicher mit Arbeit abgegolten. Es war auch i.O. so, er hat es ja nicht erwartet, Geld zu erhalten. Nur als es dann die Kinogutscheine gab war er etwas enttäuscht, da hätte er dann doch lieber den Gegenwert in bar gehabt (hat er natürlich nur uns gegenüber erwähnt). Es war dennoch eine gute Erfahrung für ihn und er möchte noch einen andern Beruf schnuppern gehen, dazu nochmals als Maurer, einfach in einer andern Firma.

[Dieser Beitrag wurde 1mal bearbeitet, zuletzt am 18.10.2016 um 20:39.]

Leben und leben lassen
thea
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 28.06.2013
Beiträge: 878
@Con71
Vielleicht wird es die nächsten Tage besser? Unser Sohn war nach zwei Tagen auch ziemlich frustriert, weil er gewisse Maschinen nicht benutzen konnte/durfte und vor allem "Handlangerarbeiten" machen musste. Wir haben ihm geraten, abzuwarten, und tatsächlich wurden die Arbeiten danach jeden Tag interessanter und anspruchsvoller, da ist er dann auch richtig aufgeblüht. Vielleicht war es Absicht, eine Art Test?



[Dieser Beitrag wurde 1mal bearbeitet, zuletzt am 18.10.2016 um 23:14.]
Con71
Dabei seit: 08.01.2016
Beiträge: 60
Also: ich habe meinen Sohn heute Morgen kurz begleitet (im gleichen Dorf) und habe mich dem Schreiner vorgestellt und mich nach dem Verlauf der Schnuppi erkundigt und erklärt, dass mein Sohn sich das ganze anders vorgestellt hat. Er war sehr bemüht und meinte, er habe ein Programm vom Verband, der den Ablauf einer Schnupperwoche beschreibt. Danach sollten sie kleine Test's machen und kleine Müsterli erstellen, z.B. zwei Brettli die in einander passen müssen, oder ein Bleistifthalter. Am Ende der Woche sollte er dem Schnuppernden dann aufzeigen, ob er sich für den Beruf eignet oder nicht.
Darüber war ich etwas verwundert, denn es sollte doch darum gehen, dass der Schüler einen realen Einblick über den Berufsalltag bekommt. Handwerker sind gesucht, man sollte die Jungen doch begeistern für diese Jobs. Er hat aber in einem winzigen Büro fast den Tag verbracht und an einer Säge seine Brettli bearbeitet. Wir waren uns einig, dass das so nichts bringt, meinem Sohn war es vergangen, wir haben die Übung abgebrochen, denn bis Freitag sollte das noch so weitergehen. Er konnte sich nicht begeistern für diese Arbeiten. Entweder war das der falsche Betrieb oder es ist einfach der falsche Beruf. Zum Glück haben wir noch genug Zeit.
@Thea, wenn er Handlangerarbeiten hätte machen dürfen, wäre er happy gewesen icon_smile.gif

[Dieser Beitrag wurde 1mal bearbeitet, zuletzt am 19.10.2016 um 13:54.]
kaye
Dabei seit: 25.11.2009
Beiträge: 963
Oje, da gibt es wohl unterschiedliche Ideen, wozu eine Schnupperlehre dient. Wie der Verband es sieht, wäre das ja eher ein Assessment. Da finde ich jetzt eine ganze Woche etwas übertrieben. Es gibt ja auch noch den Werkunterricht in der Schule, man könnte ja den interessierten Schüler bitten, eine eigene Arbeit von dort mitzubringen.
Am besten wäre wohl ein Mix: etwas Einblick in den Alltag, ein paar kleine Arbeiten, um die Eignung festzustellen.

Hier schreiben aber fast nur Mütter von zukünftigen Handwerkern. Gibt es auch Erfahrungen mit anderen Gebieten? Gesundheit/Betreuung/Dienstleistung/KV? Ich glaube, da ist es viel schwieriger, eine Schnupperwoche zu erhalten. Wir waren schon froh über einzelne Tage, und auch die fast nur mit persönlichen Beziehungen.
leycro
Dabei seit: 05.06.2005
Beiträge: 914
Kaye: zu gesundheitsberufe: bei uns im spital schnuppern die Jugendlichen immer eine volle Woche.
KV: mein Sohn hat bei verschiedenen Banken geschnuppert. Einmal nur einen Nachmittag, 2 mal 3 Tage.
Spargel_2
Dabei seit: 26.10.2007
Beiträge: 1388
Meine Tochter hat im letzten Schuljahr an drei verschiedenen Orten Laborantin geschnuppert. Sie musste einige Telefonate führen dafür.
Schlussendlich konnte sie an vorgegebenen Tagen für jeweils zwei Tage schnuppern. An einem Ort machen sie im Herbst und im Frühling sogenannte Schnuppertage, wo sie immer gleich 3-4 Schüler zusammen nehmen.

Bei uns im Ärztezentrum nehmen sie auch an vorgegebenen Tagen ein paar Schüler zusammen für MPA.

Im Spital muss/darf man auch eine ganze Woche schnuppern. Im Kantonsspital Luzern kann man sich über die Homepage für eine Schnupperlehre bewerben.

[Dieser Beitrag wurde 1mal bearbeitet, zuletzt am 19.10.2016 um 17:18.]

Nehme jeden Tag wie er kommt!
Viola
Dabei seit: 28.10.2007
Beiträge: 205
@kaye: meine Töchter haben beide als Fachfrau Betreuung in verschiedenen Kita's geschnuppert, jeweils 2 Tage. Mal reichte ein Anruf, mal war ein Dossier gewünscht. Ausser wickeln und schöppeln haben sie alles gemacht. KV: zwei Tage auf der örtlichen Gemeindeverwaltung in div. Abteilungen, vorgängig Dossier eingereicht und noch 1 Tag in einem Industriebetrieb mit vorher bekanntgegebenem Programm - das war aber schon im Nachgang zur eingereichten Bewerbung. Morgen unterzeichnen wir dort den Lehrvertrag und ich hoffe, sie wird einmal an das EBA das EFZ anhängen können. Eigentlich hätte es rein von der Schulbildung her (mittlerer Oberstufentyp) möglich sein sollen. Aber mit diagnostizierter Lernstörung und schweren Jahren in der Volksschule lassen wir es langsam angehen.
GabrielaA
Dabei seit: 18.10.2002
Beiträge: 5446
Con71: Ich weiss jetzt grad von einem Jugendlichen, der letztes Jahr als Schreiner schnuppern war und jetzt diesen Beruf erlernt. Wie ich gehört habe, durfte er sogar mit auf Montage und selber Hand anlegen.
Es geht schon darum, einen Einblick in den Beruf zu haben. Selbstverständlich ist es sinnvoll, wenn der künftige Lehrling geprüft wird, ob er den Anforderungen für den Beruf genügt.

Schade, musstet ihr abbrechen. Meine mussten zum Glück nie eine Schnupperlehre abbrechen.
Globi
Dabei seit: 30.07.2008
Beiträge: 2774
@kaye

Ja, bei KV wirds zum Teil wirklich schwierig bis unmöglich zu schnuppern! Unsere Gemeinde z.B. macht nur einen Infonachmittag. Den muss man besuchen, wollte man sich bewerben! Jedes Kind bekam dann einen Bestätigung, die man dem Bewerbungsschreiben dann hätte beilegen sollen.l

Bei der CS geht Schnuppern auch nur im Bewerbungsablauf. Und bei einer grossen Firma in unserer Gemeinde muss man schon im März nachfragen, wann dann evt. ein schnuppern möglich wäre. Und das geht dann auch nur einen Tag.

Für die Lehre der Tochter war in der jetzigen Firma das Schnuppern auch nur im Bewerbungsprozess möglich, bzw. dann aber Pflicht. Dafür war das Bewerbungs-, Test- und Auswahlverfahren sowas von einfach und gut organisiert icon_smile.gif

In einem Hotel durfte sie einen Tag gehen. Mehr dann aber nicht. In der Gastrobrache hätte es teils auch nur so Gemeinschaftsinfotage gegeben.

Auch Informatiker oder Mediamatiker haben es sehr schwer, was anständiges zu finden. Grad bei KV gibts soviele Unterschiede: Schlaf-KV, Action-KV, Zahlen-KV, etc. Das soltlen die Jugendlichen doch zuerst einen Eindruck bekommen, was ihnen liegt. Aber anscheinend sehen das die Firmen halt anders.

Darum stört mich das mit dem Zwangsschnuppern in der Schule auch so sehr: Es ist wirklich nicht überall möglich, 5 Tage, und dann noch in einem von der Schule bestimmen Zeitraum, zu schnuppern.
Con71
Dabei seit: 08.01.2016
Beiträge: 60
Schlaf-KV icon_lol.gificon_lol.gificon_lol.gif

Also ich habe erst mit 30 gemerkt, dass ich das Zahlen-KV hätte machen sollen. Das habe ich dann auch...