Stadtkinder und Ausgang

Altfrank
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 03.11.2007
Beiträge: 227
goody: es ging ja nicht um die Zeit um 1.00 Uhr sondern viel später...

Item, der letzte Bus war keine Diskussion mehr, er hat ihn auch genommen.

Noch eine Frage an die, die zum Erlauben rieten: Das war jetzt eine spez. Situation, aber erlaubt ihr auch am Weekend so lange? Muss mich da ein bisschen "reinfinden".
fraulein
Dabei seit: 26.10.2003
Beiträge: 1583
Wie du sagst: du musst dich reinfinden. Dein Sohn auch....

Nach Ende Schulzeit hab ich diesbezüglich kaum Regeln aufgestellt, wann jemand heimkommen muss. Ich wollte wissen, wo jemand ist, idealerweise auch mit wem.

Bedingung war, dass man am anderen Mittag am Tisch sitzt zum Mittagessen und andere nicht anmuffelt, weil man unausgeschlafen ist.

Und je älter, desto weniger Vorschriften.

Manche Teenager müssen dann auch das "erwachsen" sein, d.h. keine Schule mehr auch mal auskosten und lernen, was sie selbst vertragen. Später mit der Aubildung sowieso, da auch Berufsschule ansteht und ein Lehrmeister, der ausgeschlafene Lehrlinge möchte.

Interessant ist auch immer, wenn man die Kinder Vorschläge machen lässt, was sie wollen (würden) und dann in die Verhandlungen geht.

Und aus meiner Erfahrung weiss ich: gleiche Regeln, aber bei 4 Kindern 4 unterschiedliche Wege, bis man sich gefunden hat icon_smile.gif

Partner, 4 Kinder mit teilweise Schwiegerkindern, aktuell 2 Enkel :-)
Stricken, Lesen und immer wieder an meinem Lieblingsplatz sitzen und den Bäumen zuhören.
GabrielaA
Dabei seit: 18.10.2002
Beiträge: 5446
Für mich wäre das ein no-go mit 16 bis morgens um 4 regelmäßig in den Ausgang.

goodie
Dabei seit: 12.11.2011
Beiträge: 3198
Das würde bei meiner Tochter gar nicht in Frage kommen 4 Uhr morgens, obwohl sie auch schon 17 ist. Für mich war 1 Uhr morgens schon fast zu lange, aber sie werden erwachsen und da ich wusste mit wem wars oke.

„Es gibt keinen Weg zum Frieden, denn Frieden ist der Weg."

Mahatma Gandhi
second2
Dabei seit: 01.06.2012
Beiträge: 815
Ich bin auch eher eine "Glucke", doch was den Ausgang betrifft, vertraue ich meinen Kindern, und lasse halt auch mal ausnahmsweise einen Ausgang bis in die frühen Morgenstunden zu.

Mein Sohn war letztes Jahr im Sportinternat. Damals war er 16. Am vorletzten Schultag war abends grosser Ausgang. Alle (!) Schüler waren bis spät unterwegs. Manche bis 2 Uhr oder 3 Uhr morgens. Mein Sohn offenbar sogar bis 6 Uhr ...

Naja, ich war 100 km weiter weg. Die Schuldirektion wusste von dem Ausgang, die Polizei in der Stadt dort auch (guckt manchmal vorbei), und alles ist gut gelaufen!

Dieses Jahr (17) ist er an einer anderen Schule, wollte jedoch an den Abend mit dem Internat in die Stadt vom letzten Jahr zurückkehren. Da konnte ich ihm doch schlecht sagen, er solle um Mitternacht bereits nach Hause kommen ...! Und mit der Abschlussfeier an seiner neuen Schule sind es halt gleich 2 kurze Nächte gewesen, eine nach der anderen!

Bei uns funktioniert es so, mit Vertrauen, sehr gut. Er erzählt mir auch von seinen Abenden. Z.B dass andere, die früher nach Hause müssen, in der kürzeren Zeit viel mehr trinken. So eine Art Aufholbedürfnis, oder eine Art zu zeigen: "ich muss zwar früher nach Hause, doch vorher besaufe ich mich."

Und meine Tochter (14) durfte auch schon bis 1 Uhr oder 2 Uhr ausgehen. Wie gesagt: Vertrauen, und ich weiss, wo und mit wem sie sind.

P.S.: Nächstes Jahr ist mein Sohn volljährig, da kann ich ihm auch nicht mehr dreinreden.



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GabrielaA
Dabei seit: 18.10.2002
Beiträge: 5446
Ob ein Kind 16 oder 18 ist, spielt für mich eine sehr grosse Rolle. Auch wenn ALLE ANDEREN bis morgens um 4 Uhr in den Ausgang dürfen, wäre das für mich regelmässig nicht in Ordnung.

Betrinkt sich mein Kind mit 14, heisst es ja auch nicht, in 2 Jahren ist es 16, dann darf es das sowieso. Oder ich lasse es mit 17 Auto fahren, da es mit 18 sowieso darf.

Ich finde einfach, alles zu seiner Zeit. Ob nun Ausgang, Konzerte oder sonst was.

Weshalb muss ein 8-Jähriges schon auf ein Depeche Mode Konzert? Oder ein 4-Jähriges im Seilpark auf die höhere Ebene und und und

Mir scheint es einfach, als ob heute der Trend herrsche, dass jedes Kind möglichst früh vieles machen darf.

Ein Kind durfte mal mit 10 oder 11 Jahren einen Tandem-Fallschirmsprung machen, obwohl es eigentlich viel zu jung war. Die Eltern kannten den Fluglehrer. der eine Ausnahme machte. Grund der Eltern: Alle Gspändli ihres Kindes dürfen jährlich mit dem Flugzeug in die Ferien fliegen, nur sie nicht, weil die Eltern eine FWG haben und beide nicht gerne fliegen. Als Trost, weil sie nicht mit dem Flugzeug in die Ferien fliegen icon_eek.gif.
Caesars
Dabei seit: 10.11.2013
Beiträge: 46
Unsere fast 15 jährige Tochter muss normalerweise um 23 Uhr zu Hause sein am Wochenende. Keine Regel ohne Ausnahme. Sie treffen sich meistens in einer Waldhütte, bräteln etc. Bei tollem Sommerwetter übernachten sie auch mal dort oben mit Schlafsack. Wir erlauben das. Vertrauen ihr. Wir kennen auch die Besitzer der Hütte. Eltern von Gschpändli.
mercedes
Dabei seit: 14.02.2002
Beiträge: 445
Da bin ganz Deiner Meinung GabrielA!

Kinder brauchen Grenzen. Und natürlich ist es anstrengend für die Eltern, diese zu setzen und die Diskussionen auszuhalten. Heute gehen viele Eltern gerne den Weg des geringsten Widerstandes, das erklärt auch die zunehmend egoistische und rüchsichtslose Gesellschaft. Was Hänschen nie gelernt hat.......
GabrielaA
Dabei seit: 18.10.2002
Beiträge: 5446
@mercedes: Schön geschrieben.

Unser Grosser war mit etwa 14 an einer Geburtstagsfeier in einer Waldhütte eingeladen.

Wir erlaubten ihn hingehen, gleichzeitig aber führten wir mit ihm ein Gespräch über Alkohol und Drogen. Ebenfalls vereinbarten wir, dass wir ihn abholen würden, wenn es fertig war. Wir wollten nicht, dass er alleine mit dem Velo durch den Wald fuhr.

Auf dem Weg zur Waldhütte kamen uns einige Jugendliche auf Fahrrädern entgegen und fuhren teilweise stark zick-zack

Unserem Sohn wurde mehrmals Alkohol angeboten, er lehnte jedesmal ab. Er wurde verspottet und als Weichei hingestellt, doch er war stark genug, standhaft zu bleiben. DAS fand ich mutig.

Bei beiden Söhnen war Ausgang und auch Alkohol vor 16 kein Thema. Beide durften mal an einem Fest/Event bis nach Mitternacht aus gehen.

Unser 16-Jähriger durfte schon 2x an ein Openair. Beide male machten wir ab, dass er sich ab ca. 22 Uhr stündlich kurz (per WhatsApp) meldet. Klappte prima. Das zweite mal war er mit einer Freundin unterwegs und kam um ca. halb vier am Morgen heim.

Ich bin vielleicht etwas spießig. Aber das ist mir egal. Für uns stimmt es und alle anderen interessieren mich nicht.
KlaraM
Dabei seit: 01.03.2013
Beiträge: 1770
Ich sehe das wie Second2. Vertrauen und Beziehung anstatt strikte Regeln. Und bei der Schulschlussparty sollte auch mal was drin liegen, hat schliesslich ein Jahr lang gearbeitet.

Bei uns (18, 16): Abholen nur im Notfall. Ansonsten gibt es den Nachtbus oder ausnahmsweise auch mal Uber. Oder bei Freunden übernachten. Ich will einfach ein SMS, wenn sie daheim sind oder nicht heim kommen. Damit ich, wenn ich nachts aufwache, kurz nachschauen und mich dann beruhigt umdrehen und weiterschlafen kann.

Klappt bestens so und alle sind zufrieden. Sind aber auch nicht dauernd im Ausgang und ausserdem sehr zuverlässig.