Überforderung im Umgang mit dem Smartphone

Nachdem ich lange ein überzeugter Gegner davon gewesen bin, dass Kinder und Jugendliche im Alter von 11/12 Jahren schon ein Smartphone besitzen sollen, haben wir unserem mittleren Sohn ende 5. Klasse schlussendlich diesen Zugang auch gewährt.
Inzwischen, gegen ende 6. Klasse fühle ich mich bestästigt, dass der Umgang mit diesen Geräten die Kinder nur überfordert.
Ich sehe keinen Aspekt, welcher für die Entwicklung der Kinder förderlich wäre.

In der Klasse gab es schon diverse Vorfälle, in denen sich die Eltern wehren mussten, da ihren Kinder beleidigende Nachrichten (Text-, Sprach- und Filmbotschaften) erhalten haben, oder da ihre Kinder in ungünstigen Situationen aufgenommen wurden und dies herumgesandt wurde.
Inzwischen gibt es Eltern, die sich in einem solchen Fall direkt an die Jugendpolizei wenden, welche die Missetäter dann direkt aus dem Schulzimmer zitiert.

Ja, man kann sagen, es gehe um "Lernprozesse" der Kinder. Man könnte aber auch sagen, dass es ein totaler Schwachsinn ist, den Kindern solche Geräte in die Hände zu drücken.

Weiter erkenne ich bei meinem Sohn einen auffallenden Einbruch der schulischen Leistungen. Bücher lesen tut er nur noch, weil er ein Buch pro Monat als Hausaufgabe lesen muss (bis vor seinem Handy las er aus Eigenmotivation gerne).

Was sind eure Erfahrungen?

Stimme Universum voll und ganz zu.

Missbrauch gibt es leider überall.

Bei uns damals in der Schule, vor über 30 Jahren, ging ein Mädchen duschen. Von der Knaben Umkleidekabine aus gelangte man ebenfalls in die gleichen Duschen.

Da kam auch ein Junge mit seiner Fotokamera, filmte das Mädchen, während die anderen Jungs das Duschhandtuch wegnahm und die Türe zu hielt, so dass sie "gefangen" war.

Ich glaube viel passiert ist nichts (Konsequenzen). Heute wäre es undenkbar, dass Knaben und Mädchen zusammen in die gleiche Dusche könnten.

Meine Tochter hat etwa gleichzeitig wie sie ihr Smartphone bekam (kurz vor 1. Sek.) freiwillig zu lesen begonnen. Und seither nicht mehr aufgehört, auch wenn sie oft mit den Freundinnen hattet. Sehr oft übrigens auch die Hausaufgaben bespricht. Früher hat man telefoniert, heute sind sie online. Früher hat man exzessiv TV geguckt am Wochenende, heute gucken sie Youtube oder spielen irgendwas. Und nach draussen gegangen bin ich selber in der Pubertät auch kaum, habe lieber gelesen. Ich finde nicht, dass sich allzu viel verändert hat. Das Weltbild ist weiter geworden, aber wohl auch etwas künstlicher. Bei uns Erwachsenen ja auch.

Sehr gut geschrieben kaye!

Das mit dem Telefonieren und nicht Rausgehen früher (als wir Jugendliche waren) stimmt absolut.

Und der künstlichere Horizont heute auch, aber eben auch für uns z.B. hier im Forum.

---

Ach komm Scheri, stell dich nicht so an..
Die positiven Aspekte sind doch die gleichen wie bei den Erwachsenen.
Es ist wie bei allem, es kommt darauf an wie man es nutzt.

---