Überforderung im Umgang mit dem Smartphone

Scheri
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Mit dem möcht ich mal ein Bier trinken... ,-)
Altfrank
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"GabrielaA" schrieb:


Alles Verbotene reizt viel mehr. Dürfte dein Sohn sein Handy nutzen, wann und wie oft er will, wäre es mit der Zeit auch nicht mehr so interessant.




Das ist bei uns leider nicht so icon_frown.gif .
Scheri
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"GabrielaA" schrieb:


Alles Verbotene reizt viel mehr. Dürfte dein Sohn sein Handy nutzen, wann und wie oft er will, wäre es mit der Zeit auch nicht mehr so interessant.



Diese Küchenpsychologie ist nicht schlecht und kann in gewissen Situationen auch zutreffen. Im Fall meines Ältesten sicher nicht, denn ich mache ihm erst jetzt klare Vorschriften, nachdem er nach gut 1.5 Jahren Smartphonebesitz keinen für mich sinnvollen Umgang mit dem Gerät gelernt hat.

Überleg doch mal ganz offen.

Was ist es, das dich an meiner erzieherischen Intervention irritiert ?

... das ich meinem bald 16 jährigen Sohn überhaubt noch rein rede ?
... dass es übertrieben ist zu verlangen, 50% seiner Freizeit nicht in die Röhre zu gucken?
... die Schwierigkeit, sich die Geschichten anderer anzuhören, ohne das Gefühl zu bekommen, seinen eigenen Weg verteidigen zu müssen ?


Scheri
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"GabrielaA" schrieb:

Wenn er nicht am Handy sein darf, womit, mit wem, verbringt er seine Freizeit?


Ja eben, bist jetzt hat er sich angewöhnt, den grössten Teil seiner Freizeit (1-2 komplette Nachmittage während der Woche und den Sonntag) in die Röhre guckend zu verbringen.
Was er also mit der neuen Zeit, welche ihm sein Vater eröffnet anstellt, ist noch zu entwickeln.

Ich glaube auf jeden Fall nicht daran, dass die Zeit wo der Mensch in die Röhre guckt automatisch sinnvoller verbracht ist, als wenn er "nichts" macht.
Nein ich glaube sogar, dass das "nichts" machen sehr wertvoll ist und daraus eine andere Qualität von Gedanken aber auch Gefühlen entstehen kann.
Auch Innovationen, Kreativität und Visionen können viel besser aus dem "nichts" entstehen als wenn man in die Röhre guckt. Das möchte ich meinem Sohn nicht vorenthalten. Darum meine ich für mich das richtige zu tun, wenn ich bei meinem ältesten Sohn korrigierend eingreife.
Und wie gesagt, ich habe auch nicht das Gefühl, ihm etwas wegzunehmen. 50%, ich mein was heisst das konkret ?! ...
Am Beispiel des Sonntags: Sagen wir, er schläft bis 10:00 Uhr und legt das Handy um 22:00 Uhr raus, da er am kommenden Tag wieder in die Schule geht. Das wäre dann eine Zeitspanne von 12 Stunden. Das heisst er hat an einem Sonntag 6 Stunden Zeit, um in die Röhre zu gucken.
Du sagst mir ja wohl nicht im ernst, dass das zuwenig sei ??? Oder ?

[Dieser Beitrag wurde 1mal bearbeitet, zuletzt am 16.05.2017 um 13:10.]
KlaraM
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"janvier" schrieb:

"GabrielaA" schrieb:


Alles Verbotene reizt viel mehr. Dürfte dein Sohn sein Handy nutzen, wann und wie oft er will, wäre es mit der Zeit auch nicht mehr so interessant.




Das ist bei uns leider nicht so icon_frown.gif .


Das ist beim Thema Smartphone wohl bei keinem Teenager so.
Altfrank
Dabei seit: 03.11.2007
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"KlaraM" schrieb:

"janvier" schrieb:

"GabrielaA" schrieb:


Alles Verbotene reizt viel mehr. Dürfte dein Sohn sein Handy nutzen, wann und wie oft er will, wäre es mit der Zeit auch nicht mehr so interessant.




Das ist bei uns leider nicht so icon_frown.gif .


Das ist beim Thema Smartphone wohl bei keinem Teenager so.


Ich habe es wegen dem "uninteressant werden, wenn das Handy so oft genutzt werden darf, wie ein Teenager das will" geschrieben....
thea
Dabei seit: 28.06.2013
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Jetzt mal ehrlich, würdet Ihr Euch nicht auch Gedanken machen, wenn sich euer Kind in der Freizeit nur noch mit Smartphone & Co beschäftigt?
mann_o_mann
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oh ja thea, das würde mich auch stressen.
sogetsu
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Also, ich verstehe Scheri und seinen Ansatz sehr gut. Ich plädiere bei meinen Jungs (17 und 13) auch dafür, einen "vernünftigen" Umgang mit den Handys zu finden, was im Alltag manchmal wirklich sehr schwierig ist, da sie oft einfach die Zeit vergessen. Und ja, ich finde es auch nicht toll, wenn sie den Tagesfrust nur noch mit Filmli im YouTube oder mit Games verarbeiten können. Als Mutter fühle ich mich verpflichtet, einerseits durch mein eigenes Verhalten Vorbild zu sein, aber auch öfters mal regulierend einzugreifen und auf andere, z.B. sportliche Aktivitäten aufmerksam zu machen.

Und ja, auch meine Jungs sind zugänglicher und an Gesprächen mehr interessiert, wenn die Handys mal einfach für ein paar Stunden oder sogar für einen halben oder ganzen Tag weggelegt werden.

Ich fühle mich deswegen überhaupt nicht altmodisch oder weltfremd, im Gegenteil. Sich zu entspannen oder Kraft zu tanken, ohne dass man einen Stöpsel im Ohr oder einen Bildschirm vor dem Gesicht hat, ist eine Kunst und wird in Zukunft wieder mehr an Wert gewinnen.

Dass Smartphones vernünftig genutzt, z.B. zur Recherche von Informationen, Fahrplänen und selbstverständlich auch zur schnellen Kommunikation etc. nicht mehr wegzudenken sind, ist der Lauf der Zeit und dafür sind wir wohl alle dankbar.


thea
Dabei seit: 28.06.2013
Beiträge: 878
@sogestu
Vielen Dank für Deine Antwort, Du hat es sehr gut beschrieben, genauso sehe und erlebe ich es auch!
Natürlich sind nicht alle Kinder gleich, unsere sind zum Beispiel sehr unterschiedlich: Der Älteste ist zwar sehr gerne an Smartphone und Compi, hat aber genügend andere Freizeitaktivitäten, so dass es bei ihm selten Grund zur Beanstandung gibt. Die Tochter hingegen ist eher der "Stubenhocker" und würde wohl Stunden am iPod verbringen, wenn sie könnte. Da halte ich es für angebracht, nach einer gewissen Zeit "einzugreifen", auf die Gefahr hin, dass sie erst eine Weile "unausstehlich" ist, bis sie dann einen anderen Zeitvertreib gefunden hat icon_smile.gif