Wieviel lassen sich eure Teenies noch von euch sagen?

Vilu
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 18.07.2002
Beiträge: 2006
Mein Sohn wird Ende Jahr 15 und lotet natürlich seine Grenzen aus. Er will möglichst vieles selber entscheiden, was ja eigentlich auch gut ist. Uns als Eltern passt es aber gar nicht, wenn er z.B. den ganzen Sonntag bei strahlendem Sonnenschein im Zimmer verbringt, mit Nintendo, Handy usw. Am liebsten schliesst er noch die Fensterläden, damit die Sonne nicht blendet... Also ich könnte die Wände rauf wenn ich das sehe und verlange von ihm, auch mal raus zu gehen. Letzten Sonntag "musste" er mit uns wandern kommen, es war dann auch wirklich ein schöner Tag und es hat ihm dann auch gefallen.
Aber immer dieser "Kampf"! Er meint, wir hätten ihm nicht zu sagen, wie er seine Freizeit verbringt, aber wir sind anderer Meinung. Ich bin einfach überzeugt, dass es auch für Teenies wichtig ist, eine gewisse Menge Frischluft und Sonne abzubekommen. Der Schulweg reicht in unserem Fall nicht, er ist in 2 Minuten in der Schule...

Wie handhabt ihr das? "Müssen" eure Kids auch mal mit euch mitkommen oder dürfen sie zuhause im Zimmer bleiben und "gamen"?


Leben und leben lassen
Spillo
Dabei seit: 08.10.2006
Beiträge: 184
Unsere älteste Tochter wurde im August 14. Auch sie verbringt viele Tage in ihrem Zimmer auf dem Bett. Gemeinsam mit Natel und iPod. Wenn wir aber am Wochenende als Familie etwas unternehmen, muss sie immer noch mitkommen. Oftmals ist ihre Laune dann nicht wirklich toll. Was mir dann wiederum die Laune verdirbt...
Wir als Eltern versuchen jeweils, die Balance zu halten mit Unternehmungen die uns gefallen (z.B. Wandern) und Unternehmungen eher für die Kids (z.B. Seilpark, Hallenbad, Lädele etc.)
Ihr Schulweg ist etwas länger, ca. 1.5km. Noch absolviert sie diesen zu Fuss oder mit dem Velo. Jetzt hat sie sich aber ein Töffli gekauft und will dann dieses für den Schulweg benutzten. Wie wir sie dann zu etwas mehr Bewegung motivieren, ist mir bis jetzt aber schleierhaft.
Blue64
Dabei seit: 20.08.2003
Beiträge: 1456
Vilu, hm, liegt vielleicht an meiner Vergangenheit, denn ich war auch so eine: tollster Sonnenschein draussen, jede Menge Freunde draussen und ich tat nichts lieber als Bücher zu lesen, stundenlang. Mich nervte damals meine Mutter entsetzlich, mit ihrem ewigen "du musst dies und du musst jenes" ...

Deshalb: in dem Alter darf mein Sohn entscheiden, wie er seinen Sonntag verbringt - einziges "muss": es ist ein Familientag, d.h., keine Freunde und kein Abmachen.

Im Winter stellt sich die Frage eh nicht, da fast immer Eishockeymatch ist .... ansonsten sind er und sein Bruder unter der Woche sehr viel draussen, durch Training, sehr engagiert in Schule und Freundeskreis, also darf ein Sonntag auch mal "verspielt" werden.









Ich denke, also bin ich hier falsch !
Universum
Dabei seit: 13.05.2013
Beiträge: 1515
Unser jüngstes Kind fing etwa mit 14 Jahren an, nicht mehr alles im Familienverband mitzumachen. Wir haben dies akzeptiert im wissen, dass es wieder anders kommt wenn man keinen Druck macht. Ist ja auch nicht besonders schön, dann einen Miesepeter im Schlepptau zu habenicon_confused.gif.

Was ich besonders schön fand, als der Autokauf anstand, wurden wir gefragt, ob wir zur Vertragsunterzeichnung mitkommen würden. Du siehst also, ist die gröbste Pubertät überstanden, werden sie wieder umgänglichicon_wink.gif

Versprich nichts, wenn Du glücklich bist.
Antworte nicht, wenn Du wütend bist
und triff keine Entscheidungen wenn Du traurig bist.

Autor unbekannt.
Globi
Dabei seit: 30.07.2008
Beiträge: 2774
@Vilu

Ich mochte Wandern als Kind gar nicht, jetzt auch nur bedingt. Zudem geht bei sowas grad der ganze Tag weg icon_smile.gif

Meinen Kinder habe ich schon vor einger Zeit versucht zu zeigen,dass sich Pausen immer lohnen. Und dass mal kurz den Kopf lüften gut tun kann. Dazu darfs aber auch nur grad eine kleine Runde von 15 Minuten sein. Hauptsache draussen und etwas bewegt. Inzwischen kann es durchaus sein, das grad bei wunderschönem Wetter schon mal freiwillig rausgegangen wird. Sie haben es gemerkt, dass es gut tut. Ansonsten hilft meist sanftes anstupfen.

Zudem wenn wir wirklich mal spazieren gehen fragen wie immer, wer mitkommen will. Ab und zu ganz erstaunlich kommt ein ja. Allerdings immer mit der Frage wie lange und wohin.



[Dieser Beitrag wurde 1mal bearbeitet, zuletzt am 12.11.2015 um 14:24.]
bubble36
Dabei seit: 31.01.2003
Beiträge: 730
>Zudem wenn wir wirklich mal spazieren gehen fragen wie immer, wer mitkommen will. Ab und zu ganz erstaunlich kommt ein ja. Allerdings immer mit der Frage wie lange und wohin.<

hihi, kommt bei unserer 14 jährigen auch. Wenn diese Frage kommt, erwähnen wir so beiläufig den Tankstellenshop. icon_cool.gif

Vilu,

von unserer 14 jährige verlangen wir einfach, dass sie abwägt und entscheidet, ob sie es schafft bis zum Abend zufrieden zu bleiben wenn sie drinbleibt.
Wenn ihr am Abend nämlich die Decke auf den Kopf fällt, sie nervös wird, oder kribbelig wird vor lauter Sauerstoff- oder Bewegungsmangel, will ich auch kein Gejammer.
I.d.R. plant sie was ein, merkt es mittlerweile selbst, oder ich erinnere auch manchmal daran.
Spezielle Familientage/Besuche/Essen müssen beide dabeisein, die werden aber angekündigt.
Scheri
Dabei seit: 22.12.2014
Beiträge: 399
Nachdem ich zum Thema Smartphone nach langer Auseinandersetzung hier auf dem Forum (vielen Dank noch nachträglich !) unserem Ältesten auf die zweite Oberstufe auch ein Smarti zugestanden habe, ist er natürlich auch täglich viel am Gamen (wer hätte das gedacht...).
Nicht dass ich das toll fände aber ich habe einfach losgelassen. Und ich lebe gut damit. Ich habe keinen Bock ihm irgendwelche Regeln aufzusetzten. Einzig, als mir mal aufgeffallen ist, dass er regelmässig später schläft, als er gerne möchte und dazu jeweils auch noch auf das Zähneputzen verzichtet (aus lauter Müdigkeit), habe ich ihm aufgezeigt, dass er aus meiner Sicht Unterstützung bräuchte. So haben wir die Vereinbarung, dass er das Smarti spätestens um 22:00 Uhr rauslegt und die Zähne bis dann geputzt sind.

Loslassen kann ich vorallem darum, da ich bei ihm das Gefühl habe, dass er genügend andere, von mir aus positive Inpute in seinem Leben hat. Bezüglich frischer Luft freue ich mich dass er sehr gerne in die Cevi geht und sich dort auch immer mehr engagiert. Zudem fährt er täglich mit dem Rad.
Vilu
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 18.07.2002
Beiträge: 2006
Das Thema scheint ja bei euch aktuell zu sein. Es ist nicht so, dass unser Sohn nicht gerne wandert. Er ist es sogar, der jedes Jahr eine Woche ins Südtirol gehen möchte, und dort wandern wir natürlich auch. Irgendwie "reut" ihn aber die Zeit am Wochenende.

Wenn ich wüsste, dass er zuhause auch raus geht, sei es auf den Fussballplatz oder eine kleine Velotour oder so, dann wäre mir das auch recht. Wobei ich es schon wichtig finde, dass man als Familie auch ab und zu etwas zuammen macht, sei es nun wandern oder sonstige Ausflüge. Da er keine Geschwister hat, darf er auf Ausflüge eigentlich immer einen Kollegen / Kollegin mitnehmen. Aber die meisten Kollegen gehen nicht gerne wandern oder haben nicht mal Wanderschuhe. Wenn wir aber ins Alpamare gehen, findet sich hingegen immer ein Kollege, der gerne mitkommt icon_wink.gif

Leben und leben lassen
goodie
Dabei seit: 12.11.2011
Beiträge: 3198
Also unsere haben auch keine Lust auf Wandern. Am liebsten kommen sie mit, wenn sie eine Freundin mitnehmen können. Wir machen drum so Aktivitäten oft mit befreundeten Familien ab. Noch lieber kommen sie mit wenns Aktivitäten wie Säntispark, Snowboarden, Schlitteln usw. sind. Alles nur nicht Wandern....

Naja frech sind auch meine ab und zu, das ist glaub fast schon normal.

Hab euch übrigends was ganz witziges über die Pubertät:

https://www.youtube.com/watch?v=tIhj3dZj_HA


„Es gibt keinen Weg zum Frieden, denn Frieden ist der Weg."

Mahatma Gandhi
GabrielaA
Dabei seit: 18.10.2002
Beiträge: 5446
Unser 17 jähriger verbringt auch Stunden in seinem Zimmer, meistens noch dunkel, am Gamen. Ich war eben als Kind total anders. Ich wollte immer draussen spielen und war jeweils total enttäuscht, wenn es regnete und keiner mit mir spielen wollte. Zu sagen beim Grossen habe ich eigentlich nichts.

O.k. je nachdem geht er auch mal zu seinem Freund. Der wohnt doch im Nachbarsort, abgelegen. Da muss er ein paar km zurücklegen. Zwar mit Töffli, aber immerhin. Er kann sich auch im Sommer mit Kollegen zum (wild) zelten treffen, zum Grillieren.

Der Jüngere ist gut 15. Bei ihm kommts schon darauf an, was wir/ich unternehmen. Da mein Mann auch gerne vorm Fernseher sitzt, gehe ich halt auch alleine. Wenn man einen Hund hat, muss man raus.

Der Jüngere geht auch gerne für sich raus zum Spielen. In dieser Hinsicht ist er noch kindlich und geniesst die Zeit alleine. Wenn wir übers Wochenende weggehen, "muss" oder will er mitkommen. Schon bald steht ein WE vor der Türe, wo mein Mann und ich etwas weg wollen und die Jungs haben Programm, wo sie teilnehmen möchten (draussen). Ich fragte sie, ob sie sich zutrauen, alleine ein WE hier zu verbringen und beide bejahten. Der Grosse ist da kein Problem. Der ist auch ab und zu in den Ferien alleine. Aber der Jüngere war noch nie über Nacht alleine, auch nicht mit Bruder.

Ich merke einfach, je mehr Druck, um so mehr blockieren die Teenies.