Wo Hilfe/Unterstützung holen?

yucca
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 08.02.2007
Beiträge: 3069
Eine gute Kollegin von mir hat ein Grosskind welcher ganz erhebliche psychische Störungen hat.
Er ist 17. hat die Schule vorzeitig abgebrochen, kann weder eine Lehre machen noch arbeiten.
Abklärungen habe ergeben dass er ADHS, Borderline, Tourette, Autist ist und narzisstische Störungen hat.
Er war für diese Abklärungen in einer Klinik, wo man den Eltern aber auch nicht wirklich helfen konnte, nach der Diagnose.
Der Junge erhält eine IV Rente, ist aber den ganzen Tag zuhause. Die ganze Familie leidet unter seinen Ausbrüchen, weil er sie immer wieder terrorisiert. Die Medikamente nimmt er auch nicht regelmässig, nur wenn es ihm passt.
Die Eltern haben schon an diversen Stellen um Hilfe gebeten, so z.B. bei der IV der Wohngemeinde in der Klinik usw. damit er evtl. eine Beschäftigung in einer geschützten Werkstatt erhält, leider erfolglos.
Die Eltern sind verzweifelt und am Ende ihrer Kräfte, was ich gut verstehen kann.
An wenn können sich die Eltern noch wenden um Hilfe/Unterstützung zu erhalten?

Auch aus Steinen, die in den Weg gelegt werden, kann man Schönes bauen.
Madruna
Dabei seit: 25.04.2011
Beiträge: 382
Oje, das tönt sehr tragisch, so viele Einschränkungen auf einmal.
Für die IV scheint der Betroffene nicht eingliederungsfähig zu sein, da er eine Rente erhält. (Meine Tochter hat IV Unterstützung im Sinne von Beruflicher Abklärung. Ausbildung im geschützten Rahmen, deshalb etwasErfahrung)

Ich kann dir Pro Infirmis empfehlen. Habe mich da erkundigt, weil die IV meinem Anliegen nicht gerecht wurde.
Die Website von Pro Infirmis ist sehr informativ und die Beratung am Telefon sehr kompetent und freundlich.
yucca
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 08.02.2007
Beiträge: 3069
Danke Maradun, werde es ihr weiterleiten.
Es muss wirklich schlimm sein, weil er die ganze Familie terrorisiert, wenn etwas nicht so läuft wie er sich das vorstellt. Er ist auch öfter am „zleidläbe“ ob aus langeweile oder bewusst, weiss ich nicht.

Auch aus Steinen, die in den Weg gelegt werden, kann man Schönes bauen.
nanny72
Dabei seit: 21.05.2006
Beiträge: 1002
Pro Infirmis

Je nach situation, können sie direkt helfen, ansonste haben Adressen, wo mann sich hinwenden kann.
yucca
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 08.02.2007
Beiträge: 3069
Danke nanny72

Auch aus Steinen, die in den Weg gelegt werden, kann man Schönes bauen.
GabrielaA
Dabei seit: 18.10.2002
Beiträge: 5446
Auch ich habe Erfahrung mit IV und Jugendlichen. Was mich jedoch etwas merkwürdig dünkt, ist, dass die IV eine Rente für so einen jungen Menschen bezahlt, aber sich nicht mehr bemüht.

Mir wurde seitens IV gesagt, dass erst ab 18 eine Rente ausbezahlt wird. Ziel der IV ist es ja, dass die Jugendlichen möglichst früh in die Arbeitswelt eingegliedert werden , damit sie später eigenes Geld verdienen, bzw. nur eine kleine Rente erhalten.

Ich würde mich auch unbedingt mit der IV oder auch Klinik erkundigen. Pro Infirmis kenne ich zu wenig. Hatte nur jahrelang ein bezahlt

Sonst würde ich den Elternnotruf kontaktieren.



yucca
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 08.02.2007
Beiträge: 3069
GabrielaA, soviel mir die Grossmutter erzählt hat, erhält er ein kleine IV Rente weil er mit all diesen Symptomen nicht arbeiten kann. Er hätte/hat letzten Sommer die obligatorische Schulzeit beendet.
Was mich auch noch seltsam dünkt ist die Tatsache dass er, wie im Eingangstext geschrieben, die Schule nur dann besucht hat, wenn er Lust hatte und diese auch vorzeitig beendet hat. Seitens Behörde ist da auch nicht viel in rollen gekommen, aus welchem Grund, entzieht sich meiner Kenntnisnahme.

Auch aus Steinen, die in den Weg gelegt werden, kann man Schönes bauen.
Madruna
Dabei seit: 25.04.2011
Beiträge: 382
Ich kann mir vorstellen, dass es für die IV billiger ist, dem Betroffenen eine kleine Rente zu bezahlen, als eine Institution mit geschütztem Rahmen zu finanzieren. Letztere würde sicher viel kosten, um allen Einschränkungen gerecht zu werden.
Für solche Jugendliche wird in der Regel eine dreimonatige berufliche Abklärung durch die IV in die Wege geleitet und bezahlt.
Durch die vielen Einschränkungen kann der Jugendliche vermutlich an keiner solchen Abklärung teilnehmen. Es lohnt sich aber dennoch, bei der IV Einsprache zu erheben. Für meine Tochter mussten wir dies zweimal tun: einmal, dass sie überhaupt IV Unterstützung erhält und das zweite Mal, dass die IV die dreimonatige Abklärung in einem geschützten Rahmen bezahlt.
Dem Jugendlichen müsste eigentlich eine Eingliederungsfachperson zugeteilt worden sein, die zuständig ist.
yucca
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 08.02.2007
Beiträge: 3069
Danke Madruna
Wie, wo, wenn, was abgeklärt wurde, kann ich nicht sagen. Ich hatte heute ein längeres Gespräch mit der Grossmutter, die mir einiges erzählt hat, was bei dem Jungen alles diagnostiziert wurde. Er hat noch eine jüngere Schwester die auch sehr unter diesen Umständen leidet.
So wie sie mir heute erzählte, hat die Familie wirklich keine Unterstützung, was mich unter diesen Umständen, fassungslos macht.

Auch aus Steinen, die in den Weg gelegt werden, kann man Schönes bauen.
goodie
Dabei seit: 12.11.2011
Beiträge: 3198
Vielleicht geben die Eltern viel zu früh auf. Bei den Ämtern muss man glaub hartnäckig bleiben.
Der Junge kann ja nichts für seine psychischen Störungen, was er braucht ist eine Aufgabe. Eine Einrichtung wo er gebraucht wird.

Hier in unserer Gegend hats so Arbeitsstätten, da kommen Jugendliche, junge Erwachsene oder Erwachsene unter die Probleme haben, da lernen sie, sich in die Arbeitswelt zu integrieren. Einige haben sogar die Möglichkeit eine Lehre zu machen.
Schau mal unter Argo Chur oder Stiftung Plankis Chur. Sowas gibt's sicher auch in eurer Nähe.

Käme sowas nicht auch in Frage für den Jungen? Meistens können sie sogar dort wohnen. Das wär dann auch für die Familie eine Erleichterung.

„Es gibt keinen Weg zum Frieden, denn Frieden ist der Weg."

Mahatma Gandhi