Ex-Frau zieht mit Kindern weg. Was tun?

ht
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 17.05.2016
Beiträge: 7
Hallo zusammen

Meine Kinder (6 und 9) wohnen heute 19km von meinem Wohnort entfernt. Alle 2 Wochen verbringen sie das Wochenende bei mir. Zusätzlich gehe ich rund 1 x pro Woche mit einem der Kinder essen und besuche auch die Gespräche/Anlässe im Kindergarten und in der Schule. Ich bin beruflich sehr eingespannt und kann mit dieser kurzen Distanz trotzdem eine relativ "enge" Beziehung zu den Kindern pflegen. Meine Ex-Frau ist nicht berufstätig.

Nun hat meine Ex-Frau einen neuen Partner und möchte mit ihm zusammen ziehen. Die Distanz wäre neu 130km pro Weg. Total würde ich pro Wochenende nun in Zukuft rund 520km auf einer der stauanfälligsten Autobahnen unterwegs sein damit ich die Kinder am Freitagabend holen und am Sonntagabend bringen kann. Logistisch ist das fast nicht machbar, da ich um 16.00 Uhr aus dem Büro müsste und ich in einer leitenden beruflichen Position oft Meetings bis am Abend habe. Meine Ex-Frau ist nicht bereit die Kinder am Freitag zu mir zu bringen sondern besteht darauf, dass ich sie hole und bringe.

Die Betreuungssituation ändern sich durch den Umzug massiv und gemäss Scheidungsurteil und geltendem Recht müsste meine Ex-Frau vor dem Umzug mein Einverständnis einholen. Das hat sie nicht gemacht und will sie auch nicht tun.

Was würdet ihr an meiner Stellen machen? Die KESB einschalten und die Betreuung und den Unterhalt (1000km Fahrweg pro Monat) neu regeln lassen? Oder einfach alles akzeptieren?

Vielen Dank für eure Ratschläge. Ich bin nicht sicher ob ich nach der nervenaufreibenden Scheidung wieder den Rechtsweg beschreiten möchte.
fisi
Dabei seit: 05.04.2007
Beiträge: 4066
Hallo ht

Du hast Dir die Antwort selber schon gegeben:

... Die KESB einschalten und die Betreuung und den Unterhalt (1000km Fahrweg pro Monat) neu regeln lassen? Oder einfach alles akzeptieren?


Der Vorteil der Klugheit besteht darin, daß man sich dumm stellen kann. Das Gegenteil ist schon schwieriger.
Universum
Dabei seit: 13.05.2013
Beiträge: 1515
ht, ich würde auf jedenfalls die KESB einschalten. Die haben sich für das Kindswohl einzusetzen wenn ein Elternteil offenbar nicht fähig ist dazu.
Der Partner deiner Ex kann ja auch zu ihr ziehen.

Versprich nichts, wenn Du glücklich bist.
Antworte nicht, wenn Du wütend bist
und triff keine Entscheidungen wenn Du traurig bist.

Autor unbekannt.
roebi
Dabei seit: 02.01.2002
Beiträge: 453
wenn ihr das gemeinsame sorgerecht haben, darf sie grundsätzlich nicht ohne deine zustimmung soweit wegziehen.
die KESB ist hier die richtige anlaufstelle, wie es schon andere geschrieben haben.

Das Universum und die Dummheit der Menschen sind grenzenlos, nur beim Universum bin ich mir nicht ganz sicher! Albert Einstein
ibex
Dabei seit: 11.07.2012
Beiträge: 546
Rein juristisch und grundsätzlich bin ich auch Roebis Meinung, dass sie Sache mit gemeinsamen Sorgerecht klar ist.

Deine Km-Rechnung geht mir aber trotzdem nicht ganz auf!
Deine Kinder sind nur jedes zweite Wochenende bei dir, also auch nur jedes 2. Wochenende den doppelten Weg zum holen/bringen, zum Essengehen braucht es dann nur 260km und Elterngespräche sind ja nicht auch nicht alle zwei Wochen.

Für den Weg gibt es auch die Möglichkeit mit dem ÖV durch den zusätzlich Optionen entstünden wie arbeiten im Zug, Kinder alleine fahren lassen. Auf Grund der juristischen Situation könnte man vielleicht auch deine Ex dazu verpflichten die Kinder zu bringen statt dass du sie holst. Ein GA für 300.- pro Monat ist dazu evt. auch für vieles andere Nützlich.

Mir ist auch klar, dass das alles nur unbefriedigende Lösungen sind, die mir auch nicht so toll passen würden, aber zumindest vielleicht eine Option aus der Sackgasse.
ht
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 17.05.2016
Beiträge: 7
Pro Wochenende hatte ich bisher 4 Fahrten und daher einen Weg von 116km. Bei zwei Wochenenden heisst das pro Monat 232km.

Neu ist ein einzelner Weg 130km. Bei 8 Fahrten im Monat sind das total 1040km.

Ein ziemliche grosser Unterschied, der recht viel Geld kostet. Klar macht man für die Kinder vieles, aber das ist doch ein substantieller Betrag.

Mit dem Auto brauche ich 1.20h. Mit dem Zug gemäss Fahrplan 2.30h. Ich muss/darf die Kinder am Freitagabend abholen. Ich müsste um 15.20 aus dem Büro und wäre um ca. 21.30 Uhr wieder daheim vor der Tür.

Ich suche auch intensiv nach Lösungen. Aber die Logistik bleibt eine Herausforderung.

[Dieser Beitrag wurde 1mal bearbeitet, zuletzt am 18.05.2016 um 10:43.]
goodie
Dabei seit: 12.11.2011
Beiträge: 3198
Sie hofft wahrscheinlich dass du gar nichts machst. Dir bleibt nichts anderes übrig als die KESB einzuschalten oder du akzeptierst es.

Kenne allerdings ein Vater der das macht und vom AG ins GR fährt jedes 2. Weekend und ein Vater sogar 1 mal im Monat von BE ins GR fährt. Machbar ist es also. Kommt einfach drauf an ob du dafür bereit bist.

Vielleicht kannst du einen teil der Kosten auf sie abwälzen, da sie jetzt mit einem neuen Partner zusammen zieht musst du ihr vielleicht keine Frauenalimente mehr bezahlen oder weniger.


„Es gibt keinen Weg zum Frieden, denn Frieden ist der Weg."

Mahatma Gandhi
ht
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 17.05.2016
Beiträge: 7
Es ist sicher machbar. Ich kenne einen Vater, der alle 2 Wochen von Stuttgart nach Berlin fährt. Aber ist das die Lösung für das Kindswohl?!

Meine Ex-Frau bekommt einen sehr hohen jährlichen Betrag und arbeitet nicht. Ihr Partner ist komplett ungebunden. Sie hat alle Zeit der Welt während ich 12h/Tag eingebunden bin.

Ist es wirklich sinnvoll/notwendig, dass ich jeweils um 15.30 Feierabend mache, 500km pro Wochenende unterwegs bin und dazu noch meinen Kaderjob auf Spiel setze. Es geht mir um die Gesamtbetrachtung.

[Dieser Beitrag wurde 1mal bearbeitet, zuletzt am 18.05.2016 um 12:35.]
dude
Dabei seit: 20.05.2003
Beiträge: 1275
Meine Antwort ist eher moralisch unterstützend als fachlich, sorry.

Du tust mir einfach leid und ja ich kann deinen Frust nachvollziehen.

Ich finde deine Frau ist extrem egoistisch...gehört aber wahrscheinlich zu der Sorte die am lautesten brüllt, dass sie alleinerziehend ist, ein Wort das verboten werden sollte, ausser in den Fällen, welcher sich der Ex null um die Kinder kümmert oder interessiert. Warum um Himmelswillen werden solche Mütter rechtlich bevorzugt ich verstehe das nicht, das ist doch unfair...

Aber ist es nicht so, dass du weniger bezahlen muss, wenn sie mit dem neuen Freund zusammen zieht?

Also, ja ich finde sie muss auch mithelfen, da sie es ja ist die wegzieht.

Viel Glück!

You can judge the character of a person by the way they treat those who can do nothing for them
Blue64
Dabei seit: 20.08.2003
Beiträge: 1456
Die Gesamtbetrachtung ist: wenn deine Kids dich weiterhin wollen, sollten dir keine Mühen zu schwer sein! Und in 3-4 Jahren spätestens können die allein mit dem Zug zu dir kommen!

Die Gesamtbetrachtung ist: du hast nicht mehr viele Jahre, wo sie dich wollen - in 10 Jahhren sind ihnen ev. Freunde/Hobbys/ etc wichtiger!

Die Gesamtbetrachtung zeigt: du machst dir um die Gesamtbetrachtung Gedanken, anstatt dir Infos zu deinen Rechten zu holen und dann mit der Ex alles neu verbindlich zu verhandeln - am besten mit einem Mediator!

.., ach ja: unterschätze nicht Auto fahren mit Kindern. Ich habe da mit meinen Jungs die tollsten Gespräche.

.., und auch als Kadermitglied lassen sich 2 Freitag Nachmittage im Monat ohne Konsequenzen regeln (mein Mann ist oberer Kader!)


[Dieser Beitrag wurde 1mal bearbeitet, zuletzt am 18.05.2016 um 15:07.]

Ich denke, also bin ich hier falsch !