In der Zwischenzeit sind bald zwei Jahre vergangen und ich kann berichten wie es weiter ging. Die Kinder sind also umgezogen und leben seit dann 130 km entfernt.
Alle 2 Wochen fahre ich über eine extrem stauanfällige Autobahn und hole die Kinder ab. Das sind am Freitagabend 4 Stunden hin und zürück und am Sonntag nochmals das gleiche. Daran habe ich mich gewöhnt. Ich geniesse die Zeit sogar da ich dann meine überfälligen Podcasts höre bzw. mit den Kids gute Gespräche führe. Abgesehen davon, dass es geschäftlich/logistisch schwierig ist immer genau auf die Minute vor Ort zu sein, klappt das ganz gut.
In den ersten Wochen habe ich regelmässig angerufen. Alle 2 Tage habe ich mich gemeldet und die Kinder hatten Freude mich zu hören. Sie erzählten von der Schule und ich hatte spontan den Eindruck, dass die Distanz lösbar wäre. Nach etwa 2 Monaten teilte mir meine Ex. dann mit, dass meine Telefonate in der neuen Beziehung zu viel Unruhe verursachen würden und ich nur noch 1x pro Woche anrufen soll. Ich definiere also einen Abend und dachte zuerst an einen Witz. Aber weit gefehlt: An allen anderen Tagen nimmt seit dann niemand das Telefon ab wenn ich anrufe. Nur an dem definierten Abend. Rund alle 2-3 Wochen sind sie aber unterwegs und können nicht/vergessen zur vereinbarten Zeit daheim zu sein. Das bedeutet dann, dass ich die Kids manchmal 2 Wochen nicht höre bis ich sie abhole. Trotz mehrfach geäussertem Wunsch konnten wir noch nie skypen. Jedes mal ein neuer Grund, weshalb es nicht geht.
Zu den Elternabenden in der Schule werde ich gar nicht mehr eingeladen. Da geht jetzt der neue Partner hin.
Vor 2 Monaten teilte mir mein Sohn (11 Jahre) mit, dass er nicht mehr komme da er nicht Lust habe immer soweit zu fahren und ihm die Mutter erlaubt habe bei ihm zu bleiben. Seine Sachen bei mir hat er seiner Schwester verschenkt. Seit dann verweigert er jegliche Kommunikation. Genau so seine Mutter.
Meine Tochter (7 Jahre) kommt im Moment immer noch gerne. Sie beklagt sich auch über die Distanz findet es aber spannend an einem anderen Ort zu sein und ist naturgemäss jetzt in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit gerückt.