1. Die pauschale Aussage über "die Frauen" ist ein Missverständnis. Ich habe situativ von "die Frau" von meiner Frau gesprochen, in meinem Fall. Ich weiss, es war etwas unpräzis.
2. Die Aussage "Die meisten Männer, die es angehen würde, sind leider weder hier drin, noch zu Hause, noch in einer Paartherapie wirklich erreichbar, weil sie eben gar nicht merken, dass es falsch läuft." hat zwei sehr problematische Aspekte:
2a) Es ist eine pauschale Aussage wie die beklagte - aber Missverstandene -aussage über die Frauen. "...ich behaupte mal, ein grosser teil gibt sich alle mühe, dass es in der familie stimmt!"
Ihr sehts doch selbst, dass ihr dem Klischee grundsätzlich verfallen sind, oder? Mit eurem ganzen Sein nicht darüber hinausdenken könnt?
2b) Die Aussage befreit die Frau von jeglicher Verantwortung. Die Männer merkens nicht, bis es zu spät ist. Wo bleibt da die Kommunikation? Wo der Anteil der Frau? Für eine Beziehung braucht es zwei. Bei dieser Aussage bleibt die Verantwortung 100% dem Mann angelastet, wie wenn die Frau nichts dazu beitragen könnte=Klischee=Er ist schuld-sie nicht.
Warum beklagt ihr auf der einen Seite eine Pauschalaussage und schreibt nachher ausschliesslich aus dem Geist einer anderen Pauschalaussage? Nur so als Gedankenanstoss.
3. Wenn Du, Russalka, nicht hören möchtest, dass die Männer in der Regel die Verlierer sind, hat das auch was zynisches. Logo, wer auf der Gewinner-Seite steht, kann immer gut über das Leid der Verlierer lachen und diese als Jammeri zu diffamieren.
4. "frauen sind nicht per se egoistsche schweine, die immer nur an ihren (finanziellen) vorteil denken!" Das Problem ist, dass meine Frau sich gar nicht als solche sieht. Von der Therapeutin über die Anwältin bis zu den Kollegen haben ihr alle zu diesem Vorgehen geraten. Ich bekam zu hören: "Gehen wir vor Gericht, dann siehst Du, was Dir zusteht." Wer Recht bekommt handelt richtig. Das ist das verdammte Problem an diesen sexistischen Gesetzen: "egoistische Schweine" erfahren, dass sie im Recht sind. Und alle flüstern es ihr ein.
Meine Frau ist kein egoistisches Schwein. Sie war wunderbar. Aber sie hat keinen Anlass, anders zu denken, weil es eben keineswegs verpönt ist, den Mann rauszuwerfen und als Zahlesel zu missbrauchen. Im Gegenteil, man wird dazu ermuntert, von allen Seiten. Insbesondere von der Rechtsprechung.
5. "zb dass sich die mutter während der gemeinsamen zeit mehr um die kinder gekümmert hat und es somit auch nachher machen wird." Genau das meine ich: Das der Mann sich 32 Stunden pro Woche auch um die Kids kümmert, ist sch..ssegal. Auch, dass er seine gesamte Freizeit in die Familie investiert hat, kein Umfeld hat ausser Geschäft und Family, ist sch..ssegal.
Die Tatsache, dass er 100% arbeitet, ist relevant. Deshalb ist er schuldig und deshalb kann man ihn rauswerfen und melken, mit dem Segen der Gerichte und der Meinung eines Grossteils der Frauen.
Nein, das finde ich nicht OK.
6. Du nimmst mir die 32 Stunden nicht ab? Schade. Du kennst mich eben nicht. Deshalb denkst Du so. Wenn Du mich kennen würdest, würde Dir das einleuchten. Es errechnet sich aus 2-3 Stunden pro Arbeitstag (mit den Kids essen, vorlesen, sie ins Bett bringen) und den Wochenenden, sowie der Feiertage und Ferien.