Obligatorischer Vaterschaftstest bei Geburt

nela65
Dabei seit: 17.04.2007
Beiträge: 716
Also ich bin dafür, kann ja auch auf freiwilliger Basis eingeführt werden.

Universum
Dabei seit: 13.05.2013
Beiträge: 1515
@Ibex: ich bin total bei dir. Wir haben in unserer Familie ein Fall von "Kuckuckskind", ich weiss was eine solche Lebenslüge über Generationen anrichten kann.

Versprich nichts, wenn Du glücklich bist.
Antworte nicht, wenn Du wütend bist
und triff keine Entscheidungen wenn Du traurig bist.

Autor unbekannt.
monster
Dabei seit: 14.01.2003
Beiträge: 385
Also die Zahl von 5-10% Kuckuskinder ist ja so eine Sache. Das sind die Resultate der Vaterschaftstests. Das heisst, bei 5-10% der Test stellt sich heraus, dass nicht der Vater der Vater ist. Da aber nur bei Verdacht getestet wird (wieso sollte man sonst?) sind die Zahlen verzerrt. Man könnte ja auch sagen nur maximal 10% der verdächtigten Frauen waren auch wirklich untreu. Und das berechtigt jetzt nicht wirklich alle unter Generalverdacht zu stellen.

Ach wie gut, dass niemand weiss, dass ich ... heiss! icon_razz.gif


Ach wie gut, dass niemand weiss, dass ich ... heiss! :-P
Universum
Dabei seit: 13.05.2013
Beiträge: 1515
Wenn man davon ausgeht, dass ein Kind das RECHT darauf hat zu wissen, wer seine leiblichen Eltern sind, dann ist ein routinemässiger Vaterschaftstest nach der Geburt die logische Folgerung.

Versprich nichts, wenn Du glücklich bist.
Antworte nicht, wenn Du wütend bist
und triff keine Entscheidungen wenn Du traurig bist.

Autor unbekannt.
fisi
Dabei seit: 05.04.2007
Beiträge: 4066
Ich glaube nicht, dass man schlussendlich sagen kann, das eine sei gut, das andere schlecht. Eher muss man sich die Frage stellen, was ist das kleinere Übel.
Stelle ich nämlich die Fakten und bisher genannten Argumente gegenüber, merke ich schnell, dass die Interessen oder schützenswerte Faktoren sich oft widersprechen, diametral auseinander liegen.
Ein weiterer und für mich sehr wesentlicher Faktor ist die persönliche Haltung der Beteiligten.

Das einzig momentan Sinnvolle wäre, dem Vater die Möglichkeit eines Testes zu vereinfachen.

Der Vorteil der Klugheit besteht darin, daß man sich dumm stellen kann. Das Gegenteil ist schon schwieriger.
Blue64
Dabei seit: 20.08.2003
Beiträge: 1456
Ich frage mich, ibex, wie du dir das vorstellst?

Szenario 1: Mutter nennt den Vater, weil sie sich sicher ist ... dann, nach ein paar Monaten, kriegt er Zweifel - er besteht auf dem Test!

Szenario 2: Mutter nennt 2 Männer als mögliche Väter ... sie besteht auf Test, um den Vater zu kennen.

Szenario 3: Mutter nennt Vater, obwohl sie weiss, ein anderer kommt in Frage ... Vater merkt es nach ein paar Monaten und besteht auf Test.

Szenario 4: Mutter nennt keinen Vater --- und jetzt ?????

Wem nützt ergo hauptsächlich so ein Test ? Dem Vater ......

Ich finde, ich als Mutter bin in erster Linie nur meinem Kind gegenüber verantwortlich - und ihm muss ich Rede und Antwort stehen für all meine Entscheidungen.
Und wenn ich entscheide, keinen Vater zu nennen, einen bestimmten Mann als Vater zu nennen, dann ist das in erster Linie meine Verantwortung und geht es dem Kuckucksvater gut, dann ist allen geholfen. Nicht jeder leibliche Vater ist freiwillig und gerne Vater ... und es gibt jede Menge Kinder, die ihren Ziehvater mehr lieben als den leiblichen, weil er Interesse hat für sie, weil er teilnimmt an ihrem Leben und sich der Herausforderung "Erziehung" stellt.

Und die Väter, die leiden, die zum Handkuss kommen, die durch den Rost fallen, die werden auch durch so ein Gesetz nicht verhindert. Denn eben, im extremen Fall nenn ich einfach keinen Vater! Und kein Gesetz der Welt kann mich zwingen, einen Vater anzugeben!

[Dieser Beitrag wurde 1mal bearbeitet, zuletzt am 23.06.2014 um 21:07.]

Ich denke, also bin ich hier falsch !
Malaga1
Dabei seit: 01.12.2007
Beiträge: 521
An die Befürworter: wie stellt ihr euch denn die Umsetzung vor? 7 Tage nach Geburt steht die Vaterschafts-Inquisition vor der Haustüre und nimmt allen Blut? Das ist doch eine reichlich seltsame Idee, die massiv in die Persönlichkeitsrechte der Betroffenen eingreift. Und wenn ich mir vorstelle, was bei falsch-negativen Test resultaten abläuft...
mauserl
Dabei seit: 20.07.2008
Beiträge: 1186
wir haben auch ein kuckuckskind in der familie und mit bald 40 jahren nach dem tod der mutter zu erfahren dass sein "vater" eben nicht der vater ist war nicht schön.
dennoch habe ich mühe damit dass einfach generell alle getestet werden sollen, ob wir das als paar nun wollen oder nicht; und bezahlen sollen wirs natürlich auch.

bei meiner 2. schwangerschaft mussten wir den ES auslösen. ich weiss sehr genau an welchem tag ich also schwanger wurde und ich wusste auch das ich innert 48h nach der spritze schwanger werden kann. dementsprechend mach ich ja nicht den dummen fehler eines seitensprungs innert 3-4 tagen nach dieser spritze (ausser ich legs aufs kuckuckskind an)!
somit ist für uns ein test, zumindest in diesem fall, überflüssig. wieso sollten wir den also machen? bei einem obligatorium sind das auch unnötige kosten!


wichtig wäre das die männer in der beziehung wirklich einfacher ein test machen können und evt die "freiwillige option" eines tests direkt nach der geburt.

du bist nicht allein
fisi
Dabei seit: 05.04.2007
Beiträge: 4066
"Blue64" schrieb:

Ich frage mich, ibex, wie du dir das vorstellst?

Szenario 1: Mutter nennt den Vater, weil sie sich sicher ist ... dann, nach ein paar Monaten, kriegt er Zweifel - er besteht auf dem Test!

Szenario 2: Mutter nennt 2 Männer als mögliche Väter ... sie besteht auf Test, um den Vater zu kennen.

Szenario 3: Mutter nennt Vater, obwohl sie weiss, ein anderer kommt in Frage ... Vater merkt es nach ein paar Monaten und besteht auf Test.

Szenario 4: Mutter nennt keinen Vater --- und jetzt ?????

Wem nützt ergo hauptsächlich so ein Test ? Dem Vater ......

Ich finde, ich als Mutter bin in erster Linie nur meinem Kind gegenüber verantwortlich - und ihm muss ich Rede und Antwort stehen für all meine Entscheidungen.
Und wenn ich entscheide, keinen Vater zu nennen, einen bestimmten Mann als Vater zu nennen, dann ist das in erster Linie meine Verantwortung und geht es dem Kuckucksvater gut, dann ist allen geholfen. Nicht jeder leibliche Vater ist freiwillig und gerne Vater ... und es gibt jede Menge Kinder, die ihren Ziehvater mehr lieben als den leiblichen, weil er Interesse hat für sie, weil er teilnimmt an ihrem Leben und sich der Herausforderung "Erziehung" stellt.

Und die Väter, die leiden, die zum Handkuss kommen, die durch den Rost fallen, die werden auch durch so ein Gesetz nicht verhindert. Denn eben, im extremen Fall nenn ich einfach keinen Vater! Und kein Gesetz der Welt kann mich zwingen, einen Vater anzugeben!


Das ist halt schaurig egoistisch, denn der Vater ist ebenso Vater wie die Mutter Mutter.

Der Vorteil der Klugheit besteht darin, daß man sich dumm stellen kann. Das Gegenteil ist schon schwieriger.
RenaW
Dabei seit: 06.10.2005
Beiträge: 1792
Ich habe Mühe mit einem Zwang (Obligatorium) in dem Fall. Ich möchte mir in einem solchen Fall nicht vorschreiben lassen müssen, wie ich mit einer solchen Situation umzugehen habe.
Dass die Gesetzgebung vereinfacht wird, steht (für mich) ausser Frage, einfach ohne Zwang. Betroffene Familien sollen freiwillig entscheiden können, wie sie das handhaben wollen.