@bubble36
"ach, ich weiss auch nicht" trifft meine Stimmung leider genau ...
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Die Kinder lieben ihren Vater (das erste Wort unserer Tochter war "Daddy"
und er - er sucht sich zwar aus, was er mit ihnen macht, aber das was er macht, macht er liebevoll und gut, solange keine Ausnahmesituationen vorliegen. Ausnahmesituationen wie folgende: Ich habe grosse Mühe damit, dass er unsere Tochter spät nachts eine Stunde lang hat schreien und weinen lassen, obwohl abgemacht war, dass ich angerufen werde, als ich zum zweiten Mal in sechs Jahren ausgegangen bin und die Betreuung ihm überlassen habe. Sie hat ihn gebeten, mich anrufen zu dürfen, und er liess sie nicht. Als ich nach Hause kam, schlief sie fest. Er hat mir die Geschichte erzählt, nicht sie.
Mein - früher durchaus vorhandener - guter Wille wächst mit solchen Episoden bestimmt nicht und lustfördernd (Lust wäre ansonsten durchaus vorhanden gewesen) sind solche Episoden für mich auch nicht. Und darunter leidet er auch.
Und ja, ich bin an diesem Ort einsam und unglücklich, ganz zu schweigen von überarbeitet (Arbeit, Haus, Kinder, Beziehungspflege zur Nachbarschaft und ab und an die - auch nicht unkomplizierten - Patchworkkinder) und enttäuscht, und zeige das auch. Ich sehe aber seinerseits kein bisschen Willen, mir die Situation zu erleichtern, obwohl ich versuche, ganz konkret zu formulieren, was hilfreich wäre ("Ich möchte, dass Besuch - auch von Patchworkkindern - einen Tag und nicht eine halbe Stunde vorher angekündigt wird".)
Der einzige Vorschlag zur Erleichterung der Lage seinerseits lautet auf externe Kinderbetreuung (die ich suchen und bezahlen soll). Externe BetreuerInnen übernehmen aber die Aspekte, die auch mir Spass machen und dann bleibt mir wirklich nur noch das Shitwork und die Nachtschichten mit den kranken Kindern etc. Hier wäre Hilfe gefragt, nicht tagsüber ...
Und wenn ich de facto allein erziehe, muss ich das dann an diesem Ort ohne Netzwerk tun?
Ach, ich weiss auch nicht ...
@eleni
Gemeinsames Sorgerecht habe ich am alten Ort bereinigt (unter Verzicht darauf, dass unsere Kinder denselben Unterhaltsbetrag wie die Grossen, obwohl ihnen das rechtlich zusteht) dass die Kinder seinen Nachnamen haben, habe ich geregelt, bei sämtlichen schulischen und ärztlichen Belangen informiere ich uns proaktiv - bezüglich Konkubinatsvertrag u. ä. warte ich, bis seinerseits auch mal etwas kommt. Bis jetzt kam nicht einmal ein Dank für den Verzicht ... Ich bin das Drängen und Laufen so satt ...
Einbringen am neuen Ort: Immer, wenn ich meinem Herzen einen Stoss gebe, fällt wieder etwas vor, das es meine Vorurteile bestärkt (wie unmotivierte Gewalt auf dem Kindergartenweg, unverschuldeter Unfall eines fremden Kindes auf dem Fussgängerstreifen vor unserem Haus etc. etc.). Ach, ich weiss auch nicht ...
@all: Übel, diese Klagelieder, aber "von der Seele schreiben" tut auch mal gut. Danke Euch allen fürs Zulesen und für die Denkanstösse.
obe