Was jetzt?

fraulein
Dabei seit: 26.10.2003
Beiträge: 1583
Ich glaube, du schriebst, dass ihr auf sein Drängen hin zusammengezogen seid.

Nun, ich vermute mal, dass er eben doch überfordert ist durch das Familienleben mit doch eher kleinen Kindern. Auch die Aussage, dass du die Kinder trotz Alter und Vorgeschichte als Geschenk ansiehst, wird dein Partner wohl eher nicht so sehen. Daher auch die Aussage "du wolltest die Kinder". Ich werte es nicht so, dass er sie nicht liebt, sondern dass er sich das Leben vermutlich einfacher vorgestellt hat.

Wie war das Leben denn vor dem Zusammenziehen? Und was spricht dagegen, dass die räumliche Trennung wieder stattfindet? Was dafür? Man muss nicht B sagen, wenn man erkennt, dass A falsch war, nicht?

Partner, 4 Kinder mit teilweise Schwiegerkindern, aktuell 2 Enkel :-)
Stricken, Lesen und immer wieder an meinem Lieblingsplatz sitzen und den Bäumen zuhören.
enemenemuh
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Beiträge: 810
der gedanke von fraulein finde ich überdenkenswert. eine nahe verwandte von mir hatte eine ähnliche kostellation wie ihr. zusammen gings nicht, der vater war mit der ganzen zusammenlebenssituation überfordert. nun leben sie schon neun jahren in getrennten wohnungen, in der nähe von einander. sie sind ein paar (sicher keine einfache beziehung, jedoch von liebe geprägt), aber beide leben so, dass sie luft zum atmen haben und nicht dauer-rücksicht nehmen müssen auf die bedürfnisse des andern. sie ist, wie seit anfangs der beziehung, diejenige die den hauptast der erziehung übernimmt, verdient ihr eigenes geld und ist nicht gross auf die unterstützung von ihm angewiesen. nur so ein gedanke icon_smile.gif

Ein Krieger gibt das was er liebt nicht auf, Er findet die Liebe in dem was er tut! (peaceful warrior)
ole blue eyes
ThemenerstellerIn
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Beiträge: 472
@ene und fraulein
Den von Euch vorgeschlagenen Zustand hatten wir ja ... bloss mit 1 Stunde Weg von Wohnung zu Wohnung. Das heisst: Alltag mit den Kindern fand für ihn nicht statt, mal eben etwas ohne Kinder erledigen war für mich sehr aufwändig.
Und: Die Kinder lieben und vermissten ihren Vater, ihr Vater sagte, er liebe und vermisse sie auch. Glaube ich ihm auch, aber - er möchte sie täglich frisch gefüttert und gebadet sehen und ihnen dann eine Gutenachtgeschichte vorlesen. Dies nicht etwa als absolute Priorität, sondern wenn seine anderweitige Planung/Arbeit es zulässt. Baden, füttern, Tischmanieren beibringen ist meine Sache und wenn mich das stört, soll ich Kinderbetreuung organisieren. ieraus schliesse ich, dass es ihm genügt, die Kinder jederzeit nahe bei sich zu wissen, ohne sich gross mit ihnen zu befassen. Diese Haltung ärgert mich massiv -> Streit.

Dass seine Aussage nicht primär gegen die Kinder gerichtet ist, weiss ich auch, durch Eure Kommentare wird es noch klarer. Trotzdem ist das der eine und einzige Satz, den man vor den Kindern nicht sagen DARF.

Und auf meine Frage, wie er das in Ordnung zu bringen gedenke, kam die Rückfrage "Was soll ich Deiner Meinung nach gesagt haben?" und dann die Reaktion "Das haben sie doch gar nicht gehört, ich habe es Dir im Flur gesagt und sie waren im Zimmer" (daneben, also höchsten 1.50m entfernt). Der Lösungsvorschlag steht aus.

Euch allen eine bessere Nacht als mir
obe
Zoe007
Dabei seit: 28.02.2007
Beiträge: 1663
Es ist eigentlich egal, ob wir deine Position verstehen oder ob wir eher für ihn Stellung nehmen. Das wichtigste ist:

DU hast ein Problem damit, er nicht. Du kannst nur bei dir selber ansetzen. Du musst für dich eine Lösung finden. Da du dich schon seit Jahren im Kreis drehst, würde ich mir professionelle Hilfe holen, z.B. zu einem Paartherapeuten gehen, und zwar ohne ihn. Das kann man auch alleine. Ich glaube, viele Beziehungen könnten gerettet werden, wenn der Partner, der bereit für eine Eheberatung ist, einfach mal hingeht, und nicht wartet, bis der andere auch will...
fraulein
Dabei seit: 26.10.2003
Beiträge: 1583
@ole blue eyes
Ich bin seit über 11 Jahren mit 4 Kindern alleinerziehend. Ich weiss also, wie es ist, wenn man Termine hat und sich organisieren muss.

Der Spruch bezüglich der Kinder war wohl eher das Tüpfelchen auf dem i. Dazu ist zu sagen, dass du es ihm überlassen musst, wie er das lösen wird (oder eben nicht). Sollten die Kinder dich deswegen ansprechen, kannst du sie trösten, aber nicht SEIN Problem lösen. Bzw. für ihn ist es ja keins.

Dein Partner hat dir vorher schon nicht viel geholfen mit den Kindern, das hat sich nicht verändert, auch wenn du es durchs Zusammenziehen wohl gehofft hast. Ob er in der ersten Familie gleich war? Oder möchte er sich einfach jetzt, in seinem "Alter" nicht mehr mit Kindern engagieren? (Ginge mir im übrigen ähnlich)

Ich denke einfach, dass nicht dieser Satz das dringendste Problem ist.....

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Gelöschter Benutzer
da bin ich entschieden anderer meinung als fraulein. Oldblueeyes partner hat ja offenbar kein problem, es belastet aber die kinder, so jedenfalls empfindet es OBE.

ja meine güte, worum geht es denn? wenn man das so empfindet wie OBE, kümmert man sich doch einfach um die kinder und erklärt ihnen, dass das nicht so gemeint war. ich wüsste nicht was dagegen spricht! je schneller je besser, aber besser jetzt und heute als noch später....natürlich wäre das nicht ihre aufgabe, aber wenn der partner offensichtlch nicht vorhat das wieder geradezubiegen, muss man das doch einfach!
fraulein
Dabei seit: 26.10.2003
Beiträge: 1583
@jelena
Ich denke, obe empfindet den Satz total verletzend. Denn für sie sind die Kinder Geschenke, für ihn wohl eher nicht und das stellt eine ganze Welt in Frage.

Bisher hat sie ja nicht geschrieben, dass die Kinder gekommen sind und Bemerkungen zu der Aussage des Vaters gemacht haben. Stellt sich wirklich die Frage, wieviel sie tatsächlich mitbekommen haben. Wie ich schrieb, wenn die Kinder kommen, diese trösten. Falls die Kinder diesen Satz aber nicht so eindeutig mitbekommen haben, wieso sie dann auf etwas rauflüpfen?

Aber das Problem liegt eindeutig nicht in diesem Satz sondern in der Gesamtsituation von obe. SIE fühlt sich nicht wohl, alleingelassen. Und das fühlte sie sich vor dem Zusammenzug schon, nur war es durch die räumliche Trennung vermutlich etwas einfacher damit umzugehen.

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Blumerl
Dabei seit: 25.10.2007
Beiträge: 1497
Du hast schon einige Antworten Deinen Eingangstext betreffend erhalten.

Vornweg tut es mir leid für Dich und Deine Kinder, dass der Partner/Vater sich so wenig auf das Familienleben einlässt. Ich verstehe Dein Bedürfnis nach Unterstützung und Interesse Deines Partners sehr gut, für mich persönlich wäre ein Mangel daran in diesem Umfang ein "deal breaker".

Warum betonst Du, dass Du ihn nicht reingelegt hast? Wurde das Thema Verhütung nicht aufgebracht? Weshalb hat er nicht verhütet (da ich annehme, dass Du einen Kinderwunsch hattest)? Warum entlässt Du Ihn auch finanziell aus der Verantwortung? Warum gibst Du gegen Dein Gefühl nach und ziehst zu ihm?

Er ist ein erwachsener Mensch und ist verantwortlich für seine Handlungen, genau wie Du auch. Auch sein Nicht-Handeln hat Konsequenzen; wenn Du ihm diese nicht sofort aufzeigst, dann bist Du in der Opferrolle und nimmst ihm die Gelegenheit zur Reaktion.

Ich wünsche Dir viel Mut zur Konfrontation. Alles Gute!
hanni6
Dabei seit: 25.03.2004
Beiträge: 669
Bestimmt keine leichte Situation...aber: "DU WOLLTEST die Kinder" - auch das das haben deine Kinder gehört. Und das ist doch auch ganz wichtig! Vielleicht kannst du daran anknüpfen. Wissen deine Kinder, dass es ein grosses Wunder ist, dass sie zu Euch gekommen sind? Erzähl ihnen davon, von deiner Freude darüber. Wie es war, als sie zur Welt gekommen sind...

Möglich, dass sie dann auf Papa's Aussage zu sprechen kommen. Die würde ich gar nicht kommentieren. Oder nur so:"Am besten, ihr fragt ihn selber."
ole blue eyes
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 11.02.2008
Beiträge: 472
Ihr Lieben:
Zum Abschluss nochmal Dank für Eure Kommentare und Ratschläge.

Stand heute:
Die Kinder haben wieder einen rechten Rahmen, erst von mir, dann auch von ihrem Vater. Sie wissen sich geliebt. (Wir waren zwei lang geplante Tage an unserem alten Wohnort bei meinen Eltern, die Kinder sind aber froh, wieder "zu Hause" zu sein.)

Bei den brennendsten Punkten haben wir die Aufgabenteilung theoretisch neu ausgekämpft, mal sehen.

Eine Freundin mit ehemals ähnlichen Problemen hat mir eine Kopie ihrer Haus- und Erziehungsarbeitszeitberechnungen samt hypothetischem Lohn gegeben (Danke, R.!). Sie werden die Grundlage für eine Finanzdiskussion im neuen Jahr, ob im Beisein eines neutralen Dritten oder nicht, ist noch offen.

Wir überlegen, ob wir die nicht kontinuierliche männliche Präsenz/Arbeit durch ein männliches Au-Pair (Cousin) aus dem Heimatland meines Partners ausgleichen wollen ...

Danke für guten Rat und gute Wünsche, dank Euch sehe ich einiges klarer
obe