Welcher Papi hat das Sorge/Obhutsrecht für seine Kinder entgegen dem Willen der Mutter erhalten?

eineFremde
Dabei seit: 17.02.2004
Beiträge: 1958
zoe007, ich verstehe dich und deine Sichtweise gut. Ich verstehe auch dein Ausklinken aus dem Thema. Ich weiss nur zu gut, wo sw involviert ist, bringts einfach ganz genau genau nichts.
Alles gute wünsche ich dir icon_smile.gif
angelface
Dabei seit: 05.11.2005
Beiträge: 411
höck... gruppen... selbsthilfegruppen....

das erste klassische phänomen bei solchen "gruppen" ist doch, dass sich nur sehr wenige - egal ob männlein oder weiblein - dazu überwinden können, gegenüber unbekannten dritten ihre konkrete problemstellung offen zu legen.
das zweite klassische phänomen bei solchen "gruppen" ist, dass diese pimär aus gleichgesinnten besteht, die meist aus eigener geschichte dazu gekommen sind und ihre eigenen ziele bündeln. neulinge, gerade wenn sie sich nicht nach diesen zielen orientieren, haben es dort schwer und scheiden sehr schnell wieder aus. zudem kommen die gegenseiten, sprich die angehenden oder bestehenden ex-partner in solchen beratungen nicht zu wort, was die einseitigkeit zusätzlich unterstützt.

entsprechend schwer tun sich solche gruppen, die sich mitunter auch gerne beratung nennen, egal ob sie igm oder vev heissen, mit effektiver mediation. dies würde nämlich bedeuten, sich auf die gegenseite individuell einlassen zu müssen, was u.u. zu einem unangenehm höheren wahrheitsgrad in den geschichten führen und kompromisse mit sich bringen könnte.
so lässt sich z.b. die definition des begriffs mediation nach Duss/Mähler kaum glaubhaft mit den forderungen dieser "gruppen" nach zwangsmedidation vereinbaren: "Die Selbstverantwortung ist Basis und Weg der Mediation. Ihr Merkmal ist die Freiwilligkeit. Mediation kann nur beginnen, wenn beide Konfliktparteien darüber einig sind. Sie dauert so lange, wie der langsamere braucht, um Entscheidungen zu treffen. Sie endet, wenn die angestrebte Vereinbarung getroffen ist, oder wenn einer nicht mehr mitmachen will".
angelface
Dabei seit: 05.11.2005
Beiträge: 411
@zoe007
konventionsvorlagen sind im netz, zum teil auch auch auf den seiten der gerichte, zwar in ausreichender anzahl doch oft leider nur rudimentär und unvollständig, verfügbar. diesebezüglich teile ich deine ansicht, dass dieses angebot verbessert werden müsste.

eine anleitung zusammenzustellen, welche es einem möglichst breiten feld betroffener ermöglicht, im interesse ihrer kinder und auch im eigenen zu guten lösungen zu kommen, welch dann auch über die jahre hinweg standhalten, ist tatsächlich nicht so einfach. dafür gilt es einfach auf zu viele individuelle situationen und faktoren einzugehen.

jenen weg, den du gegangen bist, zählt jedoch klar zu jenen mit den besten erfolgschancen, auch wenn er nicht der einfachste ist.

als kurzanleitung würde ich wie folgt festhalten:
- beide seiten machen gegenüber hetzereien und manipulationen schicht augen und ohren zu.
- beide seiten sorgen dafür, dass sie idealerweise gemeinsam auf denselben informationsstand bezüglich den bedürfnisse und den jeweiligen möglichkeiten beider seiten und der allenfalls mitbetroffenen kinder informiert werden.
- beide seiten überlegen sich, welche wünsche für die gegenseite, für die kinder und sich selber realistischerweise umsetzbar sind.
- beide seiten lernen zu akzeptieren, dass nicht alle individualwünsche und vorstellungen umsetzbar sind und sein werden.
- beide seiten behandeln die thematik der trennung möglichst getrennt von jener der ein- oder gegenseitigen verletzungen, bearbeiten aber diese punkte aktiv.

ist allgemein formuliert, aber mehrheitlich durchaus anpassbar...
Gufechnopf
Dabei seit: 18.03.2007
Beiträge: 3509
Das Phänomen von Selbsthilfegruppen ist, dass man jemandem, der aus Erfahrung spricht, eher glaubt, als jemandem der eine thoretische Anleitung formuliert. Es klingt lebensnaher. Wichtig: eine Gruppe ist meistens gemischt aus Leuten, die es geschafft haben, jenen die auf dem Weg sind, die Kriese zu schaffen oder je nachdem die Situation zu akzeptiern und solchen, die noch am Anfang stehen.
Egal welches Thema du nimmst. Ein ehemaliger Depressiver, der berichten kann, wie er die Kriese geschafft hat, wirkt authentischer und gibt den anderen das Ziel, es auch zu probieren.

Aus unserer Gruppe wird niemand ausgestossen. Wir verfolgen auch niemanden, der eine andere Meinung ausübt. Oder ist das jemals passiert?
Was vorkommt, dass jemand Ratschläge will, wie er den/die Ex-Partner/in fertig machen kann, dann ist er bei uns an der falschen Adresse. Die kommen kein zweites Mal, weil sie bei uns eben nicht so beraten wurde, wie sie es sich wünschten. Wir gehen aber auch nicht gegen die vor.

Es ist richtig, dass der andere Partner nicht zu Wort kommt, weil nicht anwesend, weil gar keine Basis mehr vorhanden ist, dass das Paar miteinander an einer gemeinsamen Lösung arbeitet.
Es wäre aber unser Wunsch, dass beide kommen würden.
Dann sind einfach auch ganz viele falsch informiert und glauben, was ihnen irgend jemand erzählt hat. Oder sie schreiben Briefe/Mails an die/den Ex oder Ämter, die den Konflikt nur verstärken, anstatt eine Lösung zu bringen.

Und eines muss man diesen Männern hoch anrechnen: sie kommen und reden!!! wenn oft erst nach einer Aufwärmphase. Es wäre vielleicht besser gewesen, sie hätten das früher gemacht icon_wink.gif

Deine Anleitung würde ich voll unterschreiben. Absolut korrekt.
Was man noch anfügen muss: Dem anderen zutrauen, dass er sich verändern kann. Nachher bedeutet nicht wie vorher. Sprich: ein Vater, der sich vorher nicht speziell um die Kinder gekümmert hat, würde es nachher gerne probieren.
Und umgekehrt kann das unselbständie Weibchen aus sich herauswachsen und Selbstverantwortung übernehmen.

Gott, gib mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann,
den Mut (und Phantasie), Dinge zu ändern, die ich ändern kann,
und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.