Welcher Papi hat das Sorge/Obhutsrecht für seine Kinder entgegen dem Willen der Mutter erhalten?

Häxli
Dabei seit: 08.01.2002
Beiträge: 1048
diese Rechthaberei ist sinnlos.
jeder will immer nur Recht haben.
Schade. Weil man in vielen Postins gute Ansätze finden kann.

Echt schade ist auch, dass Menschen hier verurteilt werden, ohne dass man sie PERSÖNLICH kennt. Stelle ich immer wieder fest.

Simples Beispiel: statt zu fragen: Bist du ein Mann oder eine Frau?
Kommt gleich:

Ich hoffe, du bist keine Beraterin in solchen Fällen?
(Unterstellung eine Frau zu sein)

oder sonst was.

Fragt doch einfach! Und unterstellt nicht immer. Das Ganze liest sich dann extrem feindlich.
philosophia
Dabei seit: 01.02.2004
Beiträge: 232
Sorry, es ist echt war, ich bin überhaupt nicht auf die Idee gekommen, dass du angelface ein Mann sein könntest. Sonst hätte ich vielleicht gefragt. Da habe ich offenbar wirklich ein Vorurteil: angel= weiblich, forumsschreiber = sehr wahrscheinlich weiblich. Aber das war sicher nicht als Beleidigung gemeint, sonder ich habe einen nichtdurchdachten Schluss gezogen. Jetzt weiss ich nicht Häxli, ob du mit dem rechthaberisch mich gemeint hast. Das wäre eine wichtige Rückmeldung an mich, die mich erstaunt. Dann muss ich wirklich an meiner Sprache feilen, wenn sie so falsch ankommt. Richtig ist aber sicher, dass ich dir angelface zurückmelden wollte, dass dein Kommunikationsstil bei mir als verletzend (nicht ernst nehmend) angekommen ist. Du scheinst ja viel Fachwissen zu haben. Aber es ist auch wichtig, dass so respektvoll rüberzubringen, dass es die Leute annehmen können. Aber bei einer Botschaft kann natürlich immer der Sender falsch senden oder der Empfänger falsch hören/lesen. Deine Erklärung zur Rolle eines Begleiters habe ich nicht verstanden.
Häxli
Dabei seit: 08.01.2002
Beiträge: 1048
philosphia

nein damit ist der ganze tenor hier gemeint.
Gufechnopf
Dabei seit: 18.03.2007
Beiträge: 3509
Sinnlos ist auch der Wunsch, die andere Seite hier lesen zu können. Es ist doch klar, dass diese mit Garantie das Gegenteil behaupten würde.

Und die andere Seite zu lesen ist auch nicht so wichtig. Die Tatsache, dass man Angst um die Kinder hat, sollte doch genügen.

Gott, gib mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann,
den Mut (und Phantasie), Dinge zu ändern, die ich ändern kann,
und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.
angelface
Dabei seit: 05.11.2005
Beiträge: 411
@philosphia
sorry, wenn ich da gleich vorab ein weiteres vorurteil ausräume: angel = geschlechtsneutral. es soll ja auch weibliche engel geben *grins…
die gewünschte erklärung gebe ich dir gern, wobei du mir bitte verzeihst, wenn ich hier (einmal mehr) ziemlich deutlich schreibe:
trennung/scheidung ist ja eine typische krisensituation, in welcher die unterschiedlichsten „beraterInnen“ auftauchen. da finden sich welche aus der verwandtschaft, welche schon fast zwangsläufig partei für eine seite sind. dann die freunde und freundinnen, die mit guten tipps und vergleichen mit anderen paaren vorzugsweise im finanziellen bereich aufwarten. nicht zu vergessen bekannte, welche auch noch ihren „beitrag“ leisten wollen. in der sache werden dann auch fachberater (leider mit massiven qualitätsunterschieden) für die spezialgebiete und sogar der lehrer beigezogen, um auch ja belegen zu können, dass das kind unter dem vater leidet. anwälte werden konsultiert, welche entweder parteivertretung übernehmen oder in einer „mediation“ eine konvention erstellen, die leider meist auch nur juristisch und für den aktuellen moment aufgegleist ist. abgesehen von der stark schwankenden qualität der beratung, haben diese „engagierten“ eines gemeinsam: die meisten reden nur mit einer seite oder behandeln nur einen teilbereich. dabei bleibts meist bei den „guten tipps“ für die momentane situation aber im zweifel würden sie sogar die verantwortung für die eigenen aussagen/tipps ablehnen.
die begleitung beschränkt sich nicht auf eine parteivertretung oder die ausarbeitung einer konven-tion. sie befasst sich mit den standpunkten beider erwachsenen und versucht, die emotionalen wogen und differenzen soweit zu bereinigen, das eine ebene entsteht, in welcher die beiden vernünftig auf einer ebene reden können. das ist erforderlich, da sie als eltern meist noch über viele jahre den direkten kontakt im interesse der kinder aufrecht erhalten müssen.
je nach phase werden auch trennungsvereinarungen, betreuung, obhut etc. eingehend besprochen und diskutiert. es werden zum teil recht unkonventionelle finanzielle regelungen erarbeitet mit dem (leider nicht immer erfüllbaren ziel) beiden eine gleichwertige, lebbare grundlage zur verfügung zu stellen.
diese vereinbarungen werden dann aber nicht einfach in einem dokument festgehalten, sondern z.b. während der trennung auch auf einhaltung und ergebnis überwacht und wenn notwendig und sinnvoll korrigiert. dies schafft auch grundlage für eine konvention, welche in der folge zwar für die scheidung gebraucht wird, danach aber nur mehr juristischer notnagel ist.
es wird dabei auch frühzeitig über veränderungen in den vereinbarungen, welche über die jahre hinweg notwendig werden, informiert und diskutiert. ein klassiker dabei ist das umgangsrecht, welches meist primär am wochenende gepflegt werden kann, aber mit den späteren freizeitaktiviäten des kindes zeitliche konflikte auslösen kann.
in den gesprächen mit den betroffenen kann es dabei zum teil recht deutlich und heftig zugehen. dabei muss es sich eine seite durchaus auch einmal gefallen lassen, dass sie kritisiert wird oder dass sie mit einem klaren „so geht’s nicht“ bedient wird und dass ihr der standpunkt der anderen seite in sehr deutlicher sprache dargelegt wird.
die begleitung steht somit umfassend in allen fragen zur verfügung, thematisiert auch die heiklen punkte, die perspektiven, spätere veränderungen und sie übernimmt z.b. auch verantwortung in dem sie notwendige und sinnvolle korrekturen anbringt und möglicherweise auch durchsetzt. die begleitung unterstützt beide seiten auch nach materieller trennung und scheidung bei problemstellungen, welche für die parteien neu auftauchen oder übernimmt bei bedarf auch vermittelnde funktionen. es kann auch durchaus sein, dass z. b. ein betroffenes kind sich unerstützung holt, um seine anliegen zu verdeutlichen.
ich hoffe, meine interpretation der unterschiede zwischen „beratung“ und „begleitung“ sind ein wenig deutlich geworden. trennung/scheidung ist nun mal sehr individuell, sehr komplex und wirft immer wieder fragen auf. ziel der betreuung soll es aber sein, für alle betroffenen lebbare lösungen zu finden und eine kommunikation zu erreichen, in welcher die betroffenen wenn immer möglich selbst und direkt miteinander umgehen können.
die aktuelle gesetzgebung lässt da enorm viel spielraum offen, der auch genutzt werden kann und soll. bisher ist mir noch nie ein gericht begegnet, welches bei einhaltung der gesetzlichen
angelface
Dabei seit: 05.11.2005
Beiträge: 411
@second wife
dass du die gegenseite nicht aufforderst, sich hier in der öffentlichen diskussion zu beteiligen, spricht für sich.

dass du es als nicht so wichtig erachtest, dass man die position/meinung der gegenseite erfährt, zeigt doch aber, dass es nicht wirklich um lösungen sondern lediglich um die durchsetzung des eigenen standpunktes geht.

angst um ihre kinder haben alle altern irgendwann und in irgend einer form. dies als anlass zu nehmen, die eigene angst einfach vielfach verstärkt einer ex-partnerin oder einem ex-partner abzuschieben finde ich auch den kindern gegenüber respektlos.
Pippilangstrumpf
Dabei seit: 25.10.2007
Beiträge: 1243
@ angelface

wobei ich dann bei dieser art von "begleitung" wie du es nennst, nicht ganz verstehe, warum du bei der mediation den eindruck bekommst, die mediation sei parteibezogen (so lese ich deinen text).

denn m.E. sollte die mediation genau diese begleitung sein...
angelface
Dabei seit: 05.11.2005
Beiträge: 411
@pipilangstrumpf
meine aussage steht dazu steht in bezug auf die vorgehensweise primär von anwälten. viele anwälte haben erkannt, dass eine erhebliche verschiebung stattgefunden hat und sie nicht mehr ihre einseitige parteivertretung verkaufen können, weil zunehmend konventionen zum zug kommen.
eine zunehmende zahl als anwälten schlägt ihren mandantinnen/mandanten dann vor, die "gegenseite" mit einzubeziehen und eine gemeinsame lösung (konvention) zu erarbeiten. dies wird dann als "mediation" deklariert, wobei im hintergrund die parteivertretung bleibt. das bezeichne ich als "parteibezogen". zudem sind diese konventionen oft nur auf das momentan für die scheidung notwendige beschränkt und lassen längerfristige aspekte weg.

ausnahmen bestätigen die regel: kommen die parteien gemeinsam und wollen eine mediation, bekommen sie ein anderes, ausgewogeneres ergebnis. nochmal etwas anderes ist, wenn die mediation auch die weiteren aspekte mitberücksichtigt, wie eben die längerfristigen veränderungen.
unter dem titel "mediation" wird sehr unterschiedliches angeboten...
Gufechnopf
Dabei seit: 18.03.2007
Beiträge: 3509
Wenn sich die Gegenseite hier melden würde, dann wäre es klar, dass jede Aussage, dich ich hier mache, dementiert würde. Sie ist die Gute, wir die Bösen. Würden beide Parteien schreiben, würde es in einer Schlacht enden. Und ich/wir würde ganz klar verlieren.
Ich glaube kaum, dass man hier so einen Zickenkrieg wünscht, ausser jene , welche popcornbewaffnet den Skandal lieben.

Und was deinen langen Text betrifft. Schade dass du den Fachleuten so wenig Kompetenz zutraust. Es gibt da draussen sehr viele und fähige Leute.

Gott, gib mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann,
den Mut (und Phantasie), Dinge zu ändern, die ich ändern kann,
und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.
Pippilangstrumpf
Dabei seit: 25.10.2007
Beiträge: 1243
@ angelface...

ok...

wobei auch ein teil einen anwalt mit ausbildung in mediation aufsuchen kann, und dann auch eine echte mediation stattfinden kann.

aber du hast schon recht, unter dem deckmantel mediation wird heute vieles verkauft.

persönlich brauche ich den begriff eben nur, wenn ich bereit bin, unkonventionnelle lösungen zu erarbeiten, von denen alle parteien profitieren.