Publikumsveranstaltung im UKBB am 15. November 2016: Kindernotfälle – Was ist häufig? Was ist dringlich?

UKBB
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Wann ist ein Notfall ein Notfall? Wer sind Ihre Ansprechpartner, wenn es Ihrem Kind schlecht geht? Bei der dritten Publikumsveranstaltung im 2016 beantworten Prof. Urs Zumsteg (Chefarzt Ambulante Medizin) und das Team der interdisziplinären Notfallstation des UKBB, diese und weitere Fragen rund um Notfälle mit Kindern und Jugendlichen. Nach den Referaten haben die Anwesenden Gelegenheit, Fragen zu stellen und sich bei einem Apéro auszutauschen.

Datum:

Dienstag, 15. November 2016, 19.00 Uhr



Ort:

Aula UKBB, 2. Stock



Referenten:

Vreni Schweizer/Tina Baumgartner, Stationsleitung Pflege, Notfallstation UKBB Dr. med. Alison Somerville/Dr. med. Michel Ramser, Ärztliche Leitung Notfallstation UKBB Moderation: Prof. Dr. Urs Zumsteg, Chefarzt Ambulante Medizin UKBB



Programm:

Die Veranstaltung beginnt um 19.00 Uhr und dauert bis spätestens 21.00 Uhr. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen. Die Veranstaltung ist kostenlos, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
GabrielaA
Dabei seit: 18.10.2002
Beiträge: 5446
Ich möchte hier nur noch etwas anfügen:
Vor ein paar Monaten hatte mein Sohn, gerade 18, einen Arbeitsunfall. Laut seinem Arbeitgeber musste er ein Arztzeugnis bringen, und seine Verletzungen bedurften eine medizinische Behandlung. Ich habe selber auch Erfahrung im med. Bereich, aber hier bedurfte es mehr, als ich konnte.

So riefen wir beim Hausarzt an, eine Gemeinschaftspraxis mit ca. 6-8 Ärzten. Dort hätte er erst am vierten Tag nach dem Unfall vorbei gehen können. Am selben Tag wären sie schon ausgebucht, am nächsten wäre kein Arzt da, da die Praxis geschlossen und am übernächsten wären sie auf einem Ausflug, auch wieder geschlossen. Sie rieten ihm, ins Spital zu fahren.

Der Kinderarzt konnte ihn nicht mehr nehmen, da zu alt. Selbst sein früherer Hausarzt, aus Kinderzeiten, aber Allg. Mediziner, weigerte sich, ihn aufzunehmen. Er wäre schon ein paar Jahre lang nicht mehr dort gewesen. Sie nähmen nur Patienten, die regelmässig bei ihnen seien.
Wir haben sogar einen älteren Arzt (ü 70) angerufen, der immer noch praktiziert, aber nur noch wenige Patienten hat. Er hatte keine Assistentin und ist nicht für solche Notfälle eingerichtet ist, konnte auch er nicht helfen, schon gar nicht ohne Assistentin.

So kam es, dass wir in die Notaufnahme gehen musste. Wir hatten Glück, es war fast nichts los. Die Verletzungen wurden behandelt und als gravierender eingestuft, als ich es erst angenommen hatte. Er wurde 10 Tage lang krank geschrieben und musste 2x zum Hausarzt zur Kontrolle, Wunde zeigen, Verband wechseln, etc.

Aus meiner Sicht war das kein Fall für die Notaufnahme im Spital. Aber wenn er frühestens in 72 oder mehr Stunden zum Arzt hätte gehen können, wäre das zu spät gewesen.

Es kann doch nicht sein, dass eine Gemeinschaftspraxis von vielen Ärzten sich weigert, einen Notfall aufzunehmen banghead.gif. Genau gleich, wie eine Sprechstundenhilfe sagt, er wäre jetzt ein paar Jahre lang nicht bei ihnen gewesen, er könne nicht mehr kommen.
Yvonne
Dabei seit: 31.12.2001
Beiträge: 676
Hoi GabrielaA

Das ist leider die Realitätbanghead.gif
Erleb ich öfter, als Betriebssanitäterin geht's noch einigermassen, da habe ich einen sehr guten Draht zu einem der Ärzte im Ort, wo wir zu 95% sofort hingehen können (Schnittwunden/Verbrennungen etc.) oder dann lass ich den Krankenwagen kommen.

Im privaten Umfeld siehts schlecht aus - in jeder Beziehung. Ich selber bin auf der Suche nach einem neuen Hausarzt, ein schwieriges Unterfangen. Meine Ansprüche sind - aus meiner Sicht natürlich - eher bescheiden: treffsichere Diagnosen oder Weiterleitung an Spez. / gute Öffnungszeiten (nicht von 10:00 - 14:00 Uhr mit 1,5 Std. Mittagspause!) und wenn ich denn alle Jubeljahre mal da bin, 10 Minuten Zeit (ich sammle meine Zipperleins).
Leider ist auch das schon sehr viel verlangt icon_cry.gif
Vielen Leuten in meinem Bekanntenkreis geht es ähnlich - leider.

Ich bin dankbar, wenigstens eine sehr gute Frauenärztin zu haben - seit Jahren. So gebe ich die Hoffnung noch nicht ganz auf.