Abdankung konfessionslos "Redner"?

Gelöschter Benutzer
Gelöschter Benutzer
warum in diesem fall nicht einfach zusammen schweigen? vielleicht kann jeder teilnehmer noch eine rose ans grab legen, die kinder wollen vielleicht einen ballon mit ihren abschiedsgedanken in den himmel fliegen lassen? jeder teilnehmer sagt ein zwei sätze, was ihn mit der verstorbenen verbindet, vielleicht spielt jemand ein instrument und umrahmt musikalisch. finde ich jetzt allemal viel persönlicher, als irgend eine wildfremde person anstellen um etwas aus dem leben einer ihr völlig unbekannten person zu erzählen.
Sunnäbluämä72
Dabei seit: 05.05.2006
Beiträge: 70
Unser Fall war anders (da nicht konfessionslos und Pfarrer anwesend) - nur so als Erfahrungsbericht. Ich wollte, dass am Grab meines Mannes damals, vor 10 Jahren, sein Lieblingslied per CD abgespielt wird. Unbedingt. Und der Wunsch wurde mir vom Pfarrer erfüllt. Vorher hielt er eine Rede. Was genau er gesagt hat, kann ich heute nicht mehr sagen. Aber das Lieblingslied meines Mannes.... es ist im Kopf und im Herzen von soooo vielen Menschen auf Ewig gespeichert. Und wenn es per Zufall (heute nur noch sehr selten, da ein Hit aus dem Jahr 2001) mal im Radio kommt, dann halte ich inne, bei dem was ich tue. Gehe in Gedanken zu meinem Mann, kriege ein zufriedenes Lächeln auf den Lippen und freue mich so sehr "am Gruss aus dem Himmel".

Das wär auch eine Idee....

Möge Gott mir die Kraft geben, anzunehmen was nicht zu ändern ist. Den Mut zu ändern was zu ändern ist und die Weisheit zu unterscheiden.
erbsli
Dabei seit: 02.01.2002
Beiträge: 139
ich war mal an einer beerdigung ohne pfarrer, dafür war dort eine sog. ritualbegleiterin. ich werde diese stunde am grab nie mehr vergessen. es war wunder-wunderschön. kein wort von kirche oder gott, aber umso mehr wurde philosophiert, von der jungen, verstorbenen frau und mutter erzählt und wir haben in einer grossen gemeinschaft zusammen gelacht und geweint. ich war tief beeindruckt und wusste, dass ich mir so etwas auch wünschen würde. der mann der verstorbenen sowie der 10 jährige sohn haben auch noch beiträge geleistet, musikalisch, mit blumen und gesten. ohne worte.

natürlich kostet sowas nicht wenig. wie schon geschrieben wurde, ist sehr viel arbeit im vorfeld angebracht. die ritualbegleiterin kannte die vestorbene ja nicht persönlich. davon war allerdings kaum etwas zu merken.

vielleicht googelst du mal danach.
Gelöschter Benutzer
Noch eine Bemerkung zum Eingangstext: Die Gemeinde stellt keinen Pfarrer, weil die Gemeinde keine Pfarrer beschäftigt. Du vermischst da Gemeinde und Kirchgemeinde.
Gelöschter Benutzer
Wenn die Beerdigung in einem so kleinen intimen Rahmen stattfindet, fände ich persönliche Worte aller Anwesenden sogar passender als die Anwesenheit einer fremden Person. Vielleicht wollen die Kinder einen Abschiedsbrief schreiben? Die Lebensgeschichte ist ja auch nicht nötig. Vielleicht kann jeder eine Geschichte erzählen, etwas, was er mit der Verstorbenen erlebt hat? Nichts Bewegendes, einfach etwas aus dem Alltag.
Häxli
Dabei seit: 08.01.2002
Beiträge: 1048
die idee von me too
find ich gut.

soll doch jeder etwas persönliches sagen, was ihm wichtig ist über die verstorbene person
sudoku
Dabei seit: 22.11.2005
Beiträge: 1383
ich finde die Lebensgeschichte sehr wichtig. Kaum einer, der jetzt am Grab steht war bei allen Stationen dabei.
fisi
Dabei seit: 05.04.2007
Beiträge: 4066
bei der beerdigung eines onkels haben die trauernden einen kreis gebildet und jeder der mochte, hat die eine oder andere anekdote mit ihm erzählt. das war sehr spannend, denn so erfuhren wir dinge, die uns ansonsten verborgen geblieben wären. und es rufte erinnerungen wach, die schon längst vergessen waren, oder parallelen.
für mich eine der 'persönlichsten' abdankung die ich erlebt habe.

Der Vorteil der Klugheit besteht darin, daß man sich dumm stellen kann. Das Gegenteil ist schon schwieriger.
Gelöschter Benutzer
Bei meiner Tante waren wir ca 6 Leute die zur Abdankung erschienen sind.
Es gab keine Verwandtschaft mehr, sie war schon länger Pensioniert und hatte nur eine gute Freundin.
Wir haben dann selber ein paar zeilen aufgeschrieben und vorgelesen, wie wir unsere Tante in Erinnerung hatten usw.. .
Es war klein aber fein und trotzdem irgendwie schön.