Ich verstehe Raschka vollkommen. Ich habe selber eine Verkaufsausbildung und habe lange im Verkauf gearbeitet. Selber kaufe ich fast nur reduzierte Lebensmittel am Ende der Verkaufsfrist und konsumiere andauernd abgelaufene Lebensmittel, manchmal weit übers Verkaufs- UND Ablaufdatum hinaus, ich verlasse mich da sehr auf mein Wissen in dem Bereich.
Mal noch Folgendes dazu:
Verstösse gegen das Lebensmittelgesetz sind kein Kavaliersdelikt, es hat durchaus seinen Sinn, dass es diese Gesetzgebung gibt. Früher, als scheinbar alles soviel besser war, die Leute nicht so anspruchsvoll, der Krieg usw., starben noch Kinder an Botulismus, Salmonellen- und Listerieninfektionen waren Alltag....das waren halt Kollateralschäden. (so als Input für alle Nostalgiker hier)
Verstösst ein Geschäft systematisch gegen das Lebensmittelgesetz, bescheisst (und gefährdet) es nicht nur den Kunden, sondern seine Mitkonkurrenten. Nämlich die, die sich an die Vorschriften halten, und dadurch mehr Verderb haben.
Als Kunde darf ich mich zu Recht darauf verlassen, dass die angebotene Ware einwandfrei ist und den Vorschriften entspricht, dafür bezahle ich.
Die Geschichte mit Coop, als abgepacktes Fleisch nach Ablauf der Verkaufsfrist in den Offenverkauf gelangte, fanden ja hier die wenigsten akzeptabel, das hier finden nun aber viele harmlos?
Dass versehentlich mal etwas übersehen wird, da sagt wohl niemand was, kann passieren, aber mit System? Das ist dann schon eine andere Situation.
Ich habe in 4 verschiedenen Migrosfilialen und im Globus gearbeitet und kann euch sagen, es wurde nicht viel weggeworfen, wirklich nicht, und das ohne irgendwelche Verstösse gegen Vorschriften, ist halt eine Frage der Warenbewirtschaftung und die Läden haben dazu ein grosses Spektrum an Möglichkeiten (modernste Bestellprozesse, Ware rechtzeitig verschieben in andere Filialen, frühzeitige Preisreduktionen uvm).