abschied vom familienhund

Gelöschter Benutzer
hier gibt es ja jede menge familien mit hunden, deshalb stelle ich die frage nicht in einem hundeforum.

wir haben schon öfters hunde gehalten und eingeschläfert, aber nun haben wir drei kinder, welche mit unserem 9 jährigen hund aufgewachsen sind. die situation ist eine ganz andere so.

heute waren wir in einer tierklinik und haben den hund zum zweiten mal röntgen lassen. ergebnis: schwere ED, spondylose und caudia-equina-syndrom. das heisst, trotz täglicher medigabe schmerzen icon_frown.gif

nun habe ich noch eine monatspackung, ich glaube, danach ist es zeit, abschied zu nehmen.

welche erfahrungen habt ihr damit gemacht?

im moment denke ich ist es am besten, wenn der tierarzt kommt, wenn alle kinder in der schule sind - und dann verreisen wir übers wochenende.

natürlich habe ich meinen kindern die wahrheit gesagt - das wären die fakten. aber vielleicht gibts eine möglichkeit, ein ritual zu gestalten? oder, dass sie sich irgendwie einbringen in den ganzen abschiedsprozess?

wir haben zeit, immerhin icon_frown.gif aber eben...
Shanti
Dabei seit: 30.04.2010
Beiträge: 1489
Meine Eltern haben das früher immer hinter meinem Rücken gemacht, auch wenn sie schon lange wussten, dass es so weit kommt. Das war für mich schlimm, da ich nie die Möglichkeit hatte, Abschied zu nehmen. Ich kam von der Schule und kein Hund war mehr da. Ich hätte mir gewünscht, zu wissen, dass er geht... vielleicht, wenn ich zu Hause bin und nicht in der Schule, denn da hätte ich mich nicht konzentrieren können. Aber vielleicht ist das auch individuell.

Der Weg ist das Ziel
Katinka
Dabei seit: 29.08.2002
Beiträge: 752
Ich würde es auch nicht hintenrum machen, frag die Kinder, was sie möchten. Und frag sie jetzt schon, besprich das Vorgehen mit ihnen und wenn es dann soweit ist, frag sie nochmals. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass man so am Besten fährt. Im ersten Moment sagen sie vielleicht etwas und wenn du in einer Woche nochmals fragst, sieht die Antwort anders aus. Denn sie müssen sich ja auch selber damit auseinandersetzen. Es tut mir leid für euren Hund. Wir haben zwar erst seit einem Monat unseren, doch er gehört schon voll und ganz zur Familie.
Gelöschter Benutzer
hallo shanti und katinka

danke für eure postings.

ich habe mir zuerst überlegt, die kinder dabei zu haben. aber ich habe angst, dass sie danach irgendwie traumatisiert sind - ich weiss nicht...

dass es dem hund nicht gut geht, wissen sie bereits seit bald einem jahr. wir haben oft darüber gesprochen und ihnen details erklärt, auch das verfahren fürs einschläfern (wusste nicht, ob wir den hund heute nach dem röntgen grad liegen lassen müssen).

unsere hündin ist ein traumhund und hat nun 8jahre mit meinem mann gearbeitet. letzten dezember haben wir sie aus dem dienst genommen und viele schöne monate mit ihr erleben dürfen. aber es tut weh zu sehen, wie sie nicht mehr aufstehen kann oder beim spazieren gehen "einfach" umfällt icon_frown.gif dabei wäre sie im kopf noch so fit und fröhlich...
Katinka
Dabei seit: 29.08.2002
Beiträge: 752
Ohjeh, so schlimm! Das tut mir leid, armer Hund. Ich würde die Kinder fragen, ob sie beim Einschläfern dabei sein wollen. Wenn sie es selber wollen und da sie ja schon wissen, was passiert, werden sie hoffentlich auch nicht traumatisiert sein nachher. Und wenn sie nicht wollen, auch gut. Wenn du fragst, kann jedes für sich entscheiden und sich auch wie es möchte vom Hund verabschieden.
Pippilangstrumpf
Dabei seit: 25.10.2007
Beiträge: 1243
oh je icon_frown.gif((

aber: ich war immer dabei, wenn eines unserer haustiere gehen musste. es war mir immer wichtig, dabei zu sein.

von daher, ich würd die kids auch fragen. es sieht ja wirklich aus, als würden sie einschlafen, wenn der ta die spritze gibt. von daher denke ich nicht, dass es traumatisierend sein wird.

sei umarmt!

lg gaby
Pumpkin77
Dabei seit: 23.05.2004
Beiträge: 0
Mein Beileid und eine dicke Umarmung.
Ich musste vor einem Jahr auch Abschied nehmen, allerdings kam es dann sehr plötzlich, aber mir war wichtig, dass die Kids Bescheid wussten und die Kleine kam sogar mit zum Tierarzt.
So sehr es auch schmerzt, sei offen mit den Kids

LG
Gatto
Dabei seit: 11.08.2008
Beiträge: 117
Unsere Katze wurde letztes Jahr überfahren. Zuerst wollte ich das Tier den Kindern nicht zeigen, haben es dann trotzdem gemacht. Sie konnten von ihrem Tiger abschied nehmen und es war für sie eine grosse Hilfe. Für mich war es schlimmer wenn ich als Kind nach Hause kam und irgend ein Tier plötzlich nicht mehr da war. Ich würde die Sache mit den Kindern besprechen und auch schauen dass sie dabei sein dürfen wenn sie wollen.

Nicht alles ist so wie es scheint
Blue64
Dabei seit: 20.08.2003
Beiträge: 1456
nicki, lass sie dabei sein, wenn sie es selbst wollen. Sei ehrlich und offen und sie werden NICHT

Ich denke, also bin ich hier falsch !
Blue64
Dabei seit: 20.08.2003
Beiträge: 1456
.. sorry icon_smile.gif

... NICHT traumatisiert sein, wenn sei von dir und deinem Mann begleitet werden. Aber so wachsen deine Kinder auf in dem Bewusstsein, dass der Tod zum leben gehört.
Sie können wirklich Abschied nehmen - sie können wirklich trauern. Denn auch das gehört dazu - und für Eltern, diese Traurigkeit und Trauer auszuhalten und zu begleiten.

Ich denke, also bin ich hier falsch !