Alleinerziehend, Kinder streiten ständig, Vater am WE ist überfordert

GabrielaA
Dabei seit: 18.10.2002
Beiträge: 5446
Ich bin nicht AE, habe jedoch zwei Jungen 12 1/2 und gut 10, die sich seit einiger Zeit täglich streiten. Sie streiten sich um solche Kleinigkeiten !
Sei es der Platz am Tisch, der Stuhl, wer welche Tasse hat, und vorallem ums Essen !

Bsp: Wir sitzen am Tisch, der Grosse verlangt den Käse, der beim Jüngeren liegt. Dieser nimmt den Käse und schöpft sich gleich davon, bevor er ihn dem Bruder gibt, das gibt dann Streit.

Oder: Der Grosse kommt und packt den Kleinen von hinten. Er tut ihm nicht weh, sondern hält ihn einfach fest. Der schreit lauthals, lass mich los, ich mag das nicht. Der Grosse hält ihn noch fester, bis es zu Handgreiflichkeiten kommt und der Kleine heult.

Oder: Wir sind in den Ferien, Papi reist ein paar Tage früher heim. Als Ueberraschung legt er jedem Kind ein Schlecker aufs Kissen. Der Grössere findet seinen und weiss, dass sein Bruder auch einen hat. Schnell nimmt er diesen und geht zum Bruder, um ihm den Schlecker zu zeigen. Dieser rennt schnell zu seinem Bett, wo er keinen Schlecker findet. Schon beginnt er zu weinen. Ich weiss jedoch, dass auch er einen haben müsste. Endlich grinst der Grosse triumphierend, weil er dem Kleinen eins ausgewischt hat. Erst nach einiger Zeit rückt er den Schlecker raus.

So geht es den ganzen Tag, manchmal denke ich, ich halte das nicht mehr aus.
Mein Mann und ich streiten eben auch viel WEGEN DER KINDER. Da
ist ein echter Teufelskreis.

Nur ein Kind zum Vater zu schicken, wäre sicherlich keine dauerhafte Lösung, sondern nur vorübergehend, wenn überhaupt.
*Plüsch*
Dabei seit: 20.04.2010
Beiträge: 247
Die Papi-Wochenende sind da, um die Kinder zu verwöhnen, es sich gemütlich zu machen, sich zu geniessen. Der Alltag kommt ja dann am Montag wieder. So stellen es sich viele Väter vor! Aber das ist nicht die Idee des Ganzen! Der Alltag geht an den WE weiter, und weil die Umgebung anders, die Situation vielleicht neu ist kommt es halt auch zu Konflikten. Aber auch Konflikte sind Alltag! Haben wir es anders? Eine AE-Mutter kann ja die Kinder auch nicht einfach abschieben, wenn mal schlechte Stimmung herrscht, wenn eines krank ist, wenn sie vor lauter Arbeit fast nicht mehr kann. Was haben meine Töchter gestritten, mich herausgefordert (tun sie auch heute noch), ich hatte ein krankes Kind zuhause und musste trotzdem arbeiten, muss mich um Berufswahl kümmern, mit den Kindern lernen (weil Papi am WE lieber seine Ruhe will). Nimmt er mir was ab? Nimmt dein Ex dir in solchen Situationen etwas ab? Das ist Alltag mit Kindern, und der geht halt am WE weiter.
Ich finde gut, wenn Väter sich auch um Alltag kümmern müssen, und wenn das Streit ist, muss man sich halt auch hier etwas einfallen lassen, sich arrangieren. Kinder zu haben bedeutet nicht nur eitel Sonneschein, sondern auch viel Arbeit, Krisen, Ärger. Warum sollen WE-Papis das nicht erleben? Ich finde, das gehört auch für sie dazu.
Klar kannst du hin und wieder die Kinder einzeln zu Papi geben, aber zu oft würde ich das nicht machen. Auch du hast das Recht, dich mal erholen zu dürfen, etwas Zeit für dich zu haben. Und der Vater hat das Recht (oder hier halt die Pflicht) sich um seine Kinder zu kümmern, sie zu erleben.
Bei meinen Kindern und Steifkindern ist es so, dass sie sich viel mehr streiten, wenn es ihnen langweilig ist. Vielleicht kann man da ansetzen? Genug Unterhaltung mitnehmen (Bücher, Spiele, allenfalls Schulmaterial), mit den Kindern etwas unternehmen (Museen, Ausflüge, Sport) und sie im schlimmsten Fall trennen, wenn sie die Grenzen nicht mehr sehen. Es gibt sicher auch in der Wohnung deines Exmannes zwei Räume, in denen man sich aufhalten kann. Aber er wird nicht darum herum kommen, sich mit Erziehung, mit seinen Kindern auseinanderzusetzen.
bic2008
Dabei seit: 15.09.2008
Beiträge: 50
häxli und jacqueline... icon_smile.gif

@thema, auch meine töchter (8+5) streiten sich ab und zu, aber grundsätzlich ist mein ex ehemann bei allem überfordert. die kinder feilschen jeweils darum, wer am samstag und wer am sonntag beim vater oder grosi schlafen darf, denn sie werden konsequent aufgeteilt. entweder zu grosi oder zu daddy, ich bin nicht wirklich glücklich damit, denn zwar habe ich meine freien weekends ABER wenn sie zurückkommen haben sie so einzelkind attitüden...ich finde es absolut unnötig sie ständig zu trennen, ich habe sie auch sonst die ganze zeit im doppelpack mit allem was dazugehört. tja die armen, armen väter... und dann aber im gleichen atemzug das GS fordern, passt irgendwie nicht so zusammen..
yucca
Dabei seit: 08.02.2007
Beiträge: 3069
unsere Kinder 12 u. 10 streiten auch sehr viel,auch wir kommen immer öfter an unsere Grenzen.Ich war früher sehr blauäugig und dachte immer MIR passiert das und dies nie.Das Leben hat mich aber eines anderen belehrt.Unsere Tochter ist in der Pubertät und lässt uns das mit allen Facetten,mal mehr und mal weniger,spüren.Streit mit ihrem Bruder ist an der Tagesordnung.Wir lassen sie,bis zu einem Gewissen Punkt,auch gewähren.Fair streiten kann man lernen,dies braucht aber einiges an Einsicht,Disziplin und Nerven.

@neu1
Ich finde dass es nicht die Lösung ist wenn dein Mann die Kinder getrennt betreut.Diese Möglichkeit steht dir ja in der übrigen Zeit auch nicht zu oder? Er hat sie alle zwei Wochen? Du viel mehr.Auch er muss lernen damit umzugehen,dass das Realität ist und man sich damit auseinandersetzten muss.Wäre ja sehr komisch wenn du tagtäglich die streitereien aushalten müsstest und er Friede,Freude Eierkuchen hat.

Auch aus Steinen, die in den Weg gelegt werden, kann man Schönes bauen.
Gufechnopf
Dabei seit: 18.03.2007
Beiträge: 3509
Die Postings gegen den vev sind herrlich. Da scheinen einige Frauen regelrecht Angst zu haben. icon_smile.gif

Die Idee von Jaqueline ist nämlich gar nicht so schlecht. Einigen Männern können wir nämlich in der Tat erklären, dass ihre Situation so normal ist.
Männer, die während der "intakten" Familie mehr oder weniger nur Eventdady waren, sind oft überfordert, wenn sie plötzlich alleine Kinder und Haushalt managen müssen. Und kaum haben sie den Dreh raus sind die Kinder schon wieder weg.
Ein paar Tipps von Mann zu Mann wirken da besser. Vor allem getrauen sie sich da eher, ihre Probleme zu formulieren.

Gott, gib mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann,
den Mut (und Phantasie), Dinge zu ändern, die ich ändern kann,
und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.
jacqueline64
Dabei seit: 27.11.2007
Beiträge: 8
@sw
"herr"lich im wahrsten Sinn des Wortes ist der vev! So lange es bei "Tips von Mann zu Mann" bleibt, hat wohl niemand etwas dagegen einzuwenden. Leider habe ich da so meine Zweifel. Und dies nicht aus Angst vor solchen Vereinigungen wie der euren, sondern gestützt auf ganz konkrete berufliche Erfahrungen.
Lg j
Gelöschter Benutzer
secondw: es gibt hier nur ein posting indem der vev erwähnt ist....

ist es das ziel des vev angst zu schüren? ich glaube du tust den leuten keinen gefallen mit deinem gehabe
Gufechnopf
Dabei seit: 18.03.2007
Beiträge: 3509
@ jaqueline
Welche berufliche Erfahrungen meinst du?

Gott, gib mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann,
den Mut (und Phantasie), Dinge zu ändern, die ich ändern kann,
und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.
jacqueline64
Dabei seit: 27.11.2007
Beiträge: 8
@sw
ich habe beruflich oft mit Männern, Frauen, und manchmal mit Kindern in Trennungssituationen (Eheschutz od Scheidungsverfahren) zu tun.
Gufechnopf
Dabei seit: 18.03.2007
Beiträge: 3509
@ Jaqueline
Dann wäre es doch für dich wie für uns interessant, wenn du mal an einem Höck teilnehmen würdest.
Wir lernen übrigens gerne dazu.

Gott, gib mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann,
den Mut (und Phantasie), Dinge zu ändern, die ich ändern kann,
und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.