Chiquilla, deine Einstellung ist arrogant.
Niemand lernt einfach so mir nichts dir nichts eine neue Sprache - und so sehr sich der jemand auch bemüht, es braucht Zeit. Und in dieser Zeit muss dieser jemand für sich und sein Baby einkaufen, Besorgungen erledigen.
Und wenn dann fast jedes Telefonat zum Spiessrutenlauf wird, jeder Einkauf zum Irrlauf durch Regale, dann frag ich mich, was ist mit den Einheimischen los, die hier ganz einfach Erleichterung schaffen könnten.
Es geht nicht um Anpassung, es geht um Gastfreundschaft! Und wenn ich als Gast bitte, mir auf meine Frage nochmals zu antworten, und ich erhalte einfach ein Schulterzucken und wieder eine Schweizerdeutsche Antwort, dann empfinde ich das als arrogant! Denn fast jeder Schweizer spricht recht passabel Hochdeutsch.
Ja, ich habs gelernt zu verstehen, sehr schnell, und zwar so ziemlich alle Schweizerdeutschen Dialekte - aber niemand soll hier gross von "die (die Ausländer) sollen sich gefälligst anpassen!" erzählen.
Und an die Themeneröffnerin: deine Einsamkeit hört erst dann auf, wenn du "deren" Sprache verstehst. Oder du Menschen kennen lernst, die gastfreundlich auf deine Defizite Schweizerdeutsch betreffend eingehen.
Und selbst dann wirst du, egal wie lang du in diesem Land sein wirst, immer der Ausländer sein. Und wirst merken, dass es doch erhebliche Mentalitätsunterschiede gibt. Die spielen nur dann keine Rolle, wenn du Schweizer Freunde findest, die sich auf auf dich zubewegen, die Abstriche dir zu liebe machen. Ich habe solche Freunde gefunden: sie haben sich sehr Mühe gegeben, als ich noch nicht perfekt Schweizerdeutsch verstand, haben akzeptiert, dass ich in einigen Dingen eine andere Mentalität habe, anders ticke als sie - und schätzen diese Unterschiede als Bereicherung und nicht als Störung ihres "Wir sind so wie wir sind"-Lebens.
[Dieser Beitrag wurde 1mal bearbeitet, zuletzt am 16.04.2013 um 13:29.]
Ich denke, also bin ich hier falsch !