Auswandern mit Kindern - Darf man als Eltern so egoistisch sein?

Blue64
Dabei seit: 20.08.2003
Beiträge: 1456
Auswandern ist sicher kein egoistisches Handeln, wenn man Ziele für alle sucht.

Arbeit für den Mann ist sicher mal das Wichtigste. Aber warum soll Möwes Sohn nicht auch in den Niederlanden einen Ausbildung machen können ?

Die Frage stellt sich doch eigentlich: sehen alle Familienmitglieder in der Auswanderung eine Verbesserung und Bereicherung ihres Lebens?
Sehen sie es als Chance?

Mit 16 auf keinen Fall weg wollen = ist in meinen Augen eine sehr starre Lebenseinstellung. Ich kenne einige 16 Jährige (darunter meine Nichte), die in allem Neuen eine Chance sehen, mehr zu erleben, mehr zu lernen.



Ich denke, also bin ich hier falsch !
mauserl
Dabei seit: 20.07.2008
Beiträge: 1186
Nennen wir es einfach dir den Spiegel vor die Nase halten!

du bist nicht allein
goodie
Dabei seit: 12.11.2011
Beiträge: 3198
Wenn der 16 Jährige bereits in einer Ausbildung steckt, bricht er diese sicherlich nicht ab. Was soll daran eine starre Lebenseinstellung sein? Im Gegenteil ich finde es eine sehr gesunde Einstellung, dass er seine Lehre auch alleine durchzieht. banghead.gif
Egoistisch ist der Wunsch sicher nicht, aber vielleicht einfach etwas zu spät.

„Es gibt keinen Weg zum Frieden, denn Frieden ist der Weg."

Mahatma Gandhi
Mmmocca
Dabei seit: 11.09.2013
Beiträge: 127
Ich hätte mich mit 16, in der Ausbildung, auch geweigert, in die Niederlande auszuwandern, bin aber als Erwachsene mit meinem Mann für einige Jahre in die USA.

Ehrlich gesagt sagen mir die Niederlande auch nicht genug, um dorthin auswandern zu wollen, das könnte beim Teenager ja auch so sein.

Als wir in den USA waren, haben wir uns intensiv mit dem Thema Auswanderung beschäftigt und uns aus verschiedenen Gründen dagegen entschieden.

Auswandern ist nicht für Sissis, aber das hat uns weniger abgeschreckt als dass unsere Kinder Erstimmigranten wären und dies ein schwieriger Status ist.
yucca
Dabei seit: 08.02.2007
Beiträge: 3069
@Blue64
lies doch bitte mal den Eröffnungstext von Möwe. Da steht doch ganz klar
"Das Problem ist der ältere Sohn, der in einer Ausbildung steckt und auf keinen Fall weg will. " Heisst doch wörtlich dass er hier bleiben will und seine Ausbildung beenden möchte. Und nein der Sohn welcher in der Ausbildung steckt, kann dem auswandern wohl nichts positives abgewinnen, sonst würde er mit wollen. Meiner Meinung nach müssen bei einer auswanderung, alle Beteiligten dahinter stehen, sonst macht es keinen Sinn und man ist immer nur noch am Kompromiss suchen. Für Jugendliche die in der Lehre sind oder studieren, muss ein Kompromiss gesucht werden, bei dem die Erziehungsberechtigten auch dahinter stehen können. Es ist nicht einfach sein Kind zurück zu lassen. Funktioniert aber, wenn der Entscheid für alle stimmt.

Auch aus Steinen, die in den Weg gelegt werden, kann man Schönes bauen.
Blue64
Dabei seit: 20.08.2003
Beiträge: 1456
Yucca, lies doch du erstmal mal meine Beiträge genau...

Ich habe Fragen aufgeworfen - mit 16 ist er nach Adam Riese im ersten Lehrjahr - und ich habe ja die Frage aufgeworfen, warum er nicht auch in den Niederlanden eine Ausbildung machen kann. So viel hat er jetzt, im ersten Lehrjahr noch nicht zu verlieren. Und Möwe schrieb nirgends, ob dieser Pubertierende überhaupt nachgedacht hat darüber, ob er auch in den Niederlanden Chancen hätte.





Ich denke, also bin ich hier falsch !
Blue64
Dabei seit: 20.08.2003
Beiträge: 1456
"goodie" schrieb:

Wenn der 16 Jährige bereits in einer Ausbildung steckt, bricht er diese sicherlich nicht ab. Was soll daran eine starre Lebenseinstellung sein? Im Gegenteil ich finde es eine sehr gesunde Einstellung, dass er seine Lehre auch alleine durchzieht. banghead.gif
Egoistisch ist der Wunsch sicher nicht, aber vielleicht einfach etwas zu spät.


Er ist im ersten Lehrjahr - also bricht er jetzt ab, dann verliert er nicht wirklich viel. Allerdings würde das nur Sinn machen, hätte er die Chance, auch in den Niederlanden eine Ausbildung zu machen. Und das hab ich als Fragen aufgeworfen. Und ja, sich prinzipiell erst gar nichts anderes als das Heimatdorf vorzustellen, erst gar nicht mal was zu versuchen - nicht mal für ein Jahr, finde ich eine starre Lebenseinstellung. Denn mit 17 kann er auch noch eine Lehre beginnen - aber hätte das Können einer neuer Sprache vorzuweisen, zum Beispiel!

Ich denke, also bin ich hier falsch !
KlaraM
Dabei seit: 01.03.2013
Beiträge: 1770
Da kann ich Yucca zustimmen. Ich weiss auch von Familien, die im Ausland leben und ihre Jugendlichen für die Ausbildung in die Schweiz geschickt haben (zu Verwandten). Das kann durchaus gut gehen. Die Frage ist, ob man das will.
Meine Tochter wird im Sommer 16 und ich bin gern in ihrer Nähe. icon_biggrin.gif

@möwe:
Ganz ehrlich: Ich würde den Wunsch verschieben bis alle Kinder erwachsen sind. Ja, vielleicht ist es dann beruflich schwieriger, aber dann bliebe auch noch die Möglichkeit nach der Pensionierung. Ich finde es in dieser Familienphase etwas "dure gstiert". Anders sieht es aus, wenn es jetzt beruflich in der Schweiz schwierig ist und dort bessere Aussichten bestehen. Aber ohne besonderen Grund, nur aus dem Wunsch heraus? Dafür ist es nicht der ideale Zeitpunkt.
Mmmocca
Dabei seit: 11.09.2013
Beiträge: 127
Yucca, schlägst du tatsächlich vor, das 16-jährige Kind in der Schweiz zurückzulassen, während der Rest der Familie auswandert?

Das Szenario kommt für mich gar nicht in Frage.

Der Vater einer Freundin hat einige Jahre im Ausland gelebt, angefangen als sie sechzehn war. Ich weiss noch gut, wie verlassen von ihm sie sich vorgekommen ist.
Mmmocca
Dabei seit: 11.09.2013
Beiträge: 127
Blue64, du bemerkst immer wieder die starre Lebensansicht des Teenagers. Die Frage ist, was dieser Teenager schon alles erlebt hat? Ist er gereist mit der Familie, hat er ein Welschlandjahr absolviert, hat er vielleicht Verwandte im Ausland, die man regelmässig besucht? Wenn nein, dann fehlt im wohl einfach das Vorstellungsvermögen, sich an einem fremden Ort niederlassen zu können.

Bis ich meinen Mann kennengelernt habe, bin ich nur sehr wenig in der Welt herumgekommen. Erst mit meinem Mann bin ich gereist, was mir dann den Horizont für einen längeren Auslandaufenthalt eröffnet hat. Heute kann ich sagen, hätten wir in den USA auch ein gutes Leben führen können, und natürlich könnte ich mir vorstellen, mich auch in vielen anderen Ländern wohl zu fühlen.

Hätte man mich aber ohne alle Reiseerfahrung gefragt, ob ich auswandern möchte, hätte ich mir dies wohl nicht vorstellen können.