Beerdigung des grosspapi s

rosenzauber
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 09.10.2009
Beiträge: 17
Hallo zusammen.
Mein Schwiegerpapi ist gestern verstorben. Nun heisst es abschied nehmen. Da wir nicht im selben dorf gewohnt haben, hatten wir nie wirklich viel kontakt. Nun will mein mann unbedingt das die kinder mit an die traurfeier wie auch an die beerdigung kommen. Lena ist 3 ciril 5! Habe das gefühl, dass sie das noch nicht verstehen..... Was würdet ihr machen?
Sunnäbluämä72
Dabei seit: 05.05.2006
Beiträge: 70
Ich habe unsere Kinder imm mitgenommen, an Beerdigungen von Familienmitgliedern. Als die Urgrosseltern meiner Kinder starben, waren meine Kinder auch noch recht klein, und als mein Bruder vor 2 Jahren starb, da waren sie 8 /5 und 2 Zahre alt - wobei mein Bruder der Pate vom 8-jährigen war. Ich löste es so, dass alle 3 Kinder bei der Beerdigung auf dem Friedhof dabei waren, für die Jüngste dann aber eine "Hüeti" organisiert war, welche die Kleine dann während der Stunde der kirchlichen Trauerfeier draussen hütete, und anschliessend beim Creptes-Essen waren wieder alle 3 Kinder mit dabei.

Ich finde es das natürlichste der Welt, dass die Kinder dabei sind. Sterben gehört doch zum Leben dazu. Sonst werden sie älter und älter und entwickeln eine unnatürliche "Angst" gegenüber dem Tod.... Wenn sie aber von klein auf damit konfrontiert sind, dass das sterben dazu gehört, dann haben sie auch keine Angst. Meine 3 wollten sogar immer alle die verstorbene Person im Sarg noch sehen... und noch heute 2 Jahre nach dem Tod meines Bruders, erzählt die heute 4-jährige (wenn wir den Friedhof besuchen), der Götti Markus liege in diesen und jenen Kleidern im Sarg unter dem Boden....

Viel Kraft euch allen und mein Beileid.

Möge Gott mir die Kraft geben, anzunehmen was nicht zu ändern ist. Den Mut zu ändern was zu ändern ist und die Weisheit zu unterscheiden.
Fida
Dabei seit: 12.12.2002
Beiträge: 979
meine kinder wollten nicht mit an die beerdigung vom schwiegervater. das haben wir ohne diskussion akzeptiert.

beide haben sich später am urnengrab vom "grosätti" verabschiedet, eine kerze und eine zeichnung hingelegt. für sie war es so richtig und somit auch für uns in ordnung.

Man kennt mich oder man kann mich!
gita
Dabei seit: 07.10.2007
Beiträge: 385
Erstmal mein Beileid und viel Kraft für die nächste Zeit!Dein Mann hat seinen Vater verloren - nun möchte er vielleicht einfach seine ganze Familie um sich haben, so quasi, das was ihm noch geblieben ist... Vielleicht könntet Ihr jemanden Vertrautes bitten, mitzukommen, der sich bei Bedarf um die Kinder kümmert, mit Ihnen etwas spazieren geht während der Kirche?
Bei der Beerdigung meines Schwiegervaters waren unsere Kinder 5 und 2,5 Jahre. Der Grosse hat seine Krankheit miterlebt, und wusste, dass es ein Abschied geben wird. Uns war es wichtig, dass sie irgendwie dabei sein konnten. So waren sie zu Beginn auf dem Friedhof dabei, durften ein kleines Windrädli zu den Blumen legen, dann gingen sie mit meiner Schwester spielen. Nach der Kirche gab es einen Imbiss, da waren sie dann wieder bei uns. So stimmte es für uns!
Alles Gute gita
abraxas
Dabei seit: 29.01.2005
Beiträge: 298
Waren gestern an einer Trauerfeier: Alle Enkel (6Mt bis 12 Kahre) des Verstorbenen waren dabei, die Kinder so ab Schulalter nahmen "aktiv teil" (zündeten Kerzen an, hatten Blumen ecc), die Kleinen waren frei, auch in der Bewegung, was das Ganze aus eine für mich sehr schöne, stimmige Art auflockerte.

Es ist der Vater deines Manes, welcher verstorben ist, also soll Dein Mann das entscheiden. Ist für mich eine Selbstverständlichkeit!
abraxas
Dabei seit: 29.01.2005
Beiträge: 298
Huch, viele Tippfehler!
Unsere schon grösseren Kinder hatten sich gestern auch um die Kleineren gekümmert, das ergab sich ganz automatisch...
petra13
Dabei seit: 16.05.2003
Beiträge: 444
Ich würde sie auch mitnehmen.( wenn sie den auch wollen)
Kinder gehen mit solchen Sachen meist erstaundlich gut um....manchmal viel besser als wir Erwachsenen du wirst sehen.
Gufechnopf
Dabei seit: 18.03.2007
Beiträge: 3509
Zuerst einmal mein herzlichstes Beileid. Meine Tochter war 3 als ihr Grossvater verstorben ist. Sie hat sehr viel davon mitbekommen und war selbstverständlich bei der Beerdigung dabei. Am Grab hat sie ihm ein Lied gesungen und eine Kerze angezündet.

Während des Gottesdienstes hat sich meine Freundin um sie gekümmert, da wir nicht wussten, was uns genau erwartet und wie das Kind reagieren wird. Irgendwann wurde es ihr dann auch zu langweilig und sie hat dann die Kirche verlassen.

Gott, gib mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann,
den Mut (und Phantasie), Dinge zu ändern, die ich ändern kann,
und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.
GabrielaA
Dabei seit: 18.10.2002
Beiträge: 5446
Herzliches Beileid. Meine Grossmutter starb vor fast genau 7 Jahren. Die Kinder waren damals 6 und fast 4 Jahre alt gewesen.

Für uns war klar, dass sie an der Beerdigung dabei waren. Eine Person, die die beiden betreut hätte während dem Trauergottesdienst wäre wohl gar nicht möglich gewesen. Der Kleine schlief dann in der Kirche ein, der Ältere sass einfach still da. Ich hätte die Kraft nicht gehabt, mich noch um quengelnde, streitende oder blödelnde Kinder zu kümmern, so war ich sehr froh, dass sie sich ruhig verhielten.

Sie kamen auch mit aufs Grab. Sie kannten ihr Urgrosi sehr gut und hatten auch ein enges Verhältnis, wie ich, zu ihr.

Für mich war dies der versch.... Sommer überhaupt:
Die Sommerferien begannen, es regnete viel und war kalt. Die Kinder bekamen beide Scharlach, unsere Hündin, die wir ein 3/4 Jahr zuvor von meinen Eltern übernehmen mussten, wurde ebenfalls krank. Mein Mann verunfallte bei der Arbeit eine Woche vor den Ferien und brach sich den Fuss, so dass wir nicht in die Ferien fahren konnten. Schlussendlich musste ich die Hündin einschläfern und meine Grossmutter starb. Dies innerhalb von 10 Tagen.

Noch heute traure ich um meine Grossmutter.

Wünsche Dir alles Gute und viel Kraft.
Balance
Dabei seit: 08.01.2009
Beiträge: 2951
Herzliches Beileid auch von meiner Seite.

Auf schöne und kindergerechte Art, eingepackt in einer kleinen Geschichte, kannst Du das den Kindern erklären, dass der Tod auch zum Leben gehört und etwas ganz natürliches ist.

Vielleicht sind sie dann selber in der Lage zu entscheiden ob sie mit Euch mitkommen bzw. vom Grosspapi Abschied nehmen möchten.

Unsere Kinder wollten dazumals, auch in diesem jungen Alter, auch mitkommen. Werden Deine Kinder evtl. unruhig in der Kirche, könntest Du immer noch raus mit ihnen.

Ich wünsch Euch alles Gute.

Lebe Dein Tag wie es Dein Letzter wäre