Beobachter.Artikel:Freikirchen

3Räuber
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 04.11.2008
Beiträge: 55
mir ist aufgefallen, dass in letzter Zeit eine Hetzkampagne gegen Freikirchen abgehalten wird.
Unter anderem im Beobachter (Tanja Polli).

Es wird sehr undifferenziert geschrieben, schlecht recherchiert.
Das alte Lied Freikirchen=Sekte.
Überhaupt:wer christlich ist, ist "des Teufels". Der schleust Pflegekinder en Masse in Sekten ein, und verteilt Erziehungsbücher mit der Empfehlung Kinder zu misshandeln.
Braucht der Beobachter reisserische Artikel in "Blick" Manier??

Ich bin mir sicher das es in jeder Nische unserer Gesellschaft Missstände gibt. Aber hier werden ganz viele Menschen die sich sozial engagieren in einen misshandelnden Sektentopf geschmissen.
Gelöschter Benutzer
ich habe den artikel nicht gelesen. aber in unsrer tageszeitung war mal vor ostern ein artikel über icf. der war meiner meinung nach auch sehr reisserisch. soll doch jeder nach seiner facon seelig werden.

ABER: es ist so, es gibt freikirchliche gemeinschaften-das sind sehr fundamentale-die geben offen zu dass sie in der kindererziehung auch den bibeltext "..wer seinen sohn liebt, der züchtigt ihn.." oder "...der spart nicht mit dem stock" ausleben. da ist es sogar pflicht, hinzuschauen und dies missstände aufzudecken. sowas darf nicht toleriert werden von der gesellschaft.
Ultramarin
Dabei seit: 30.03.2009
Beiträge: 1425
Ich werde mir die Zeitschrift besorgen und lesen. Das Thema interessiert mich.

Ich kenne keine Freikirche in dem Sinne, aber nur eine Sondergemeinschaft.

Das Problem sehe ich nicht bei den Erwachsenen, die frei sind da mitzumachen, aber bei den Kindern die keine Wahl haben. Ich bin sehr sensibel auf jegliche Art von Gehirwäsche, wo die Bibeltexte dazu gebraucht und verdreht werden, um Macht über die jüngsten Mitglieder zu haben.

Um welche Freikirchen handelt es sich im Artikel ?

We stopped checking for monsters under our bed, when we realized they were inside us
Barbabottine
Dabei seit: 02.06.2010
Beiträge: 1387
Welche Beobachterausgabe meinst Du? Die neuste?

Ich bin mit engem Kontakt zu Freikirchenkinder aufgewachsen und musste miterleben wie diese z.T. in frühem Alter an schweren Neurosen und psychosomatische Krankheiten litten, man hat das von aussen nicht gesehen aber wenn man sie näher gekannt hatte und die Familien selber....

Es waren alles Kinder aus sogenannten gemässigten und "anerkannten" Freikirchen. Die Familien hatten starke Strukturen und guten Zusammenhalt was sicher positiv war aber da war eben dieses ungesunde, dieser christliche Fanatismus der immer wieder vorallem Frauen an ihre Grenzen treibt icon_frown.gif.

Ich erkenne durchaus, dass Freikirchen und deren Gemeindemitglieder auch gutes tun aber man muss sie deswegen nicht kritiklos gewähren lassen. Finde es noch interessant wie in der Schweiz die grösseren Hemmungen bestehen wenn es um christliche Gemeinschaften geht. Tut aber eine Gemeinschaft mit östlicher Religion etwas "Gutes" wird das weggewischt und die Gemeinde als gefährlich und sektiererisch abgetan, dabei sind viele davon harmloser als manche Freikirche.

An it harm none do what ye will
Polly
Dabei seit: 27.12.2007
Beiträge: 72
Wir gehen auch unregelmässig in eine Freikirche und ich bin immer wieder hin- und hergerissen. Einerseits gibt es sehr viele tolle Erlebnisse, packende Gottesdienste, gute Gespräche über den Glauben, ich kann im Glauben auftanken und ich gehe immer sehr zufrieden nach Hause. Aber ich spüre, dass über gewisse Themen sehr wenig gesprochen wird, dass man als Gottesdienstteilnehmer nicht alles sieht, ich habe auch grosse Mühe mit gewissen Ansichten und frage mich dann schon jeweils, was wird meinen Kindern in der Kinderstunde mitgegeben und erzählt. Ich rede zwar immer mit meinen Kindern darüber, aber alles kann ich auch nicht auffangen. Bin immer wieder hin- und hergerissen.
Ultramarin
Dabei seit: 30.03.2009
Beiträge: 1425
welche Freikirche ? @ Polly

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Gelöschter Benutzer
genau, beobachte genau, was die deinen kindern in der kinderstunde erzählen!
ich musste meiner mutter verbieten, meinen kindern angst zu machen mit ihren himmel und hölle und weltuntergangsgeschichten...
mona lisa!
Dabei seit: 22.01.2003
Beiträge: 270
Ich gehöre auch zu jenen, die sich dagegen stellen, dass auch Kinder da mitmachen müssen. Was ein erwachsener Mensch macht, ist mir egal. Ich bin sehr katholisch aufgewachsen und mir genügt diese Erfahrung. Ich bin inzwischen von der Institution Kirche, egal welcher, sehr weit weg gerückt. Ich habe meine Werte, die ich den Kindern zu vermitteln versuche und lasse ihnen dann die Wahl, wie sie damit umgehen. Ich bin spirituell brauche aber keine Weichen oder Grenzen einer Institution, die mich einschränken.
Bei den Freikirchen habe ich nur gemerkt, dass die Mitglieder untereinander sehr verbunden sind und man als Aussenstehender nicht unbedingt erwünscht ist, es sei denn, man interessiert sich für die Instituion. Meiner Meinung nach ist man als Mitglied aber schon sehr unter Druck. Aber vielleicht habe ich nur dieses Gefühl, weil ich selber das gar nicht ertrage.

Leben und leben lassen
Polly
Dabei seit: 27.12.2007
Beiträge: 72
mona lisa, hast du dich denn auch vom Glauben an Gott abgewendet?

Denn ich mache die Erfahrung, dass viele den Glauben an Gott mit der Freikirche vereinbaren. Wenn ich gegen die Freikirche bin, dann bin ich auch gegen Gott. Aber was in den Freikirchen oder anderen Kirchen zum Teil geschieht oder weitergegeben wird, hat nicht unbedingt mit Gottes Willen zu tun, sondern mit dem Willen oder der Auslegung uns Menschen. Und da wir Menschen unterschiedlich sind, gibt es auch diese Unterschiede in den Freikirchen und den Auslegungen, die uns oder unseren Kindern vermittelt werden. Damit habe ich Mühe. Wenn ich sehe, was zum Beispiel für ein Tamtam bei der Kommunion gemacht wird plus Vorbereitungszeit, da vergeht einem ja der Glaube an Gott und ich glaube nicht, dass Gott dieses ganze Tamtam will.