Brief an Arzt geschrieben. Darf man Antwort erwarten?

smaragd*
Dabei seit: 17.08.2010
Beiträge: 426
Manya, toll, dein letzter Satz. Da möchte frau sich ernst genommen fühlen, dabei gehts um Werbung in einem hartumkämpften Markt icon_frown.gif Sehr unpassend, aber wahrscheinlich auch wahr.
Manya
Dabei seit: 30.05.2002
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@smaragd: Ich weiss gar nicht genau, wie Du Deine Aussage meinst, Du bist doch wohl nicht verärgert über mein Posting?

Dass Spitäler nach wirtschaftlichen Gesichtspunkten geführte Unternehmen sind, sollte ja kein Geheimnis sein, auch Du möchtest Deine Krankenkassenprämien ja nicht allzu hoch haben.

Gerade bei Geburten gibt es enorme Fluktuationen, Spitäler, die gerade "in" sind, etc. Da ist die Mund-zu-Mund-Propaganda enorm wichtig.
Das ist vor allem natürlich die Sichtweise der Spitaldirektionen, die zufriedene "Kunden" will.

Selbstverständlich wollen Ärzte und Hebammen gute Arbeit machen und den Frauen ein schönes Geburtserlebnis vermitteln.

Die Geburt ist aber ein natürlicher Vorgang, der nicht immer problemlos abläuft, eigentlich ist es ja sogar eine ganz brutale Sache, die da die Natur von Mutter und Kind verlangt.
Und da läuft auch einmal etwas schief. Da läuft auch mal etwas unvorhersehbar, und da werden auch mal Entscheidungen getroffen, die sich nachher als falsch herausstellen.

DaAzu kommt noch, dass mit der Geburt enorme Erwartungen und Ansprüche an sich selbst verknüpft sind. Da sollte alles sanft, natürlich perfekt (?) ablaufen, und wenn das nicht so ist, kann es sein, dass die Frau oder das Paar da lange drunter leiden und mit der Verarbeitung allein nicht fertig werden.

Da das gar nicht so selten passiert sind Hebammen und Ärzte durchaus darauf eingestellt, die Geburt später nochmals gemeinsam zu besprechen.
sudoku
Dabei seit: 22.11.2005
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in "unserem" Spital wurde zwar angeboten, mit der Hebamme nochmal die Geburt zu besprechen. Dieses Gespräch hätte aber hundert Franken gekostet! Ich hatte ehrlich gesagt null Lust, hundert Franken zu bezahlen, um mit dieser blöden Kuh zu reden, auch wenn es einiges zu klären gehabt hätte.
Manya
Dabei seit: 30.05.2002
Beiträge: 1707
@sudoku; Ich finde es zwar sehr merkwürig, wenn das so mitgeteilt wird (sagen die das beim Austritt, oder wie muss man sich das vorstellen)? Andererseits gehst Du ja auch sonst nie gratis zu Arzt oder Therapeut.
Der KK kannst Du es auf jeden Fall einreichen.
sudoku
Dabei seit: 22.11.2005
Beiträge: 1383
man bekam das schriftlich irgendwo bei all' den Sachen, die man beim Austritt so bekommt.
smaragd*
Dabei seit: 17.08.2010
Beiträge: 426
Manya, vielen Dank für deine ausführliche Antwort, die aber nicht wirklich nötig gewesen ist, da all diese Infos einem normalgebildeten Menschen bekannt sind. Mit meiner Aussage meinte ich nicht mehr und nicht weniger, als dass ich sie in diesem Zusammenhang unpassend finde.
Manya
Dabei seit: 30.05.2002
Beiträge: 1707
@smaragd:
Wieso unpassend?

Ich habe sehr oft erlebt, dass Frauen mit Idealvorstellungen der Geburt ins Spital gehen un hinterher dann sehr Mühe haben, wenn alles anders kommt.

Ich habe nicht den Eindruck, dass jedem so klar ist (vielleicht kopfmässig, abe sicher nicht gefühlsmässig), was ich da geschrieben habe.
Gelöschter Benutzer
butterfly geht es ja um das zwischenmenschliche verhalten, die unfreundliche und verletzende art dieses arztes.
da kannst du noch so super vorbereitet (oder auch nicht) zur geburt kommen, wenn eine frau in einem solchen einschneidenden, intimen geschehen emotional im regen stehen gelassen wird, ist das schlimm.
Manya
Dabei seit: 30.05.2002
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@Golfisch: Da hast Du recht, und da gibt es keine Entschuldigung dafür.
Papaja
Dabei seit: 23.06.2002
Beiträge: 197
Geburtsverarbeitung ist wichtig, gut dass du dran bist. 3 Jahre zurück ist lange. Hast du auch deinen Geburtsbericht vom Spital zu Hause? Darauf hat jede Frau das Anrecht. So ein Bericht kann ja auch helfen manches noch mal anders zu verstehen.
Währen der Geburt ist eine Frau in einer unglaublich emotionalen offenen Phase wie wohl sonst kaum im Leben. Was in so einer Phase passiert wirkt einfach viel tiefer als es sonst je könnte.

Selber hatte ich das Glück eine schwierige Geburt, auch gerade dank der gesprächsbereitschaft Hebamme/Arzt/selber gut und angemessen zu verarbeiten. Eine weitere Geburt bedurfte dann keiner speziellen Verarbeitung, da alles "gut" verlief.
Meine schwierige Geburt ist schon 10 Jahre her und mir kommen heute keine Tränen mehr, wenn ich daran denke, eine gewisse Präsenz an Bildern trage ich aber immer noch in mir. Der Geburtsbericht liegt bei mir in den Akten. Es kann ja sein, dass meine Tochter in 10 Jahren einiges noch genauer wissen will und dann hat sie ein Anrecht darauf.