Die Zeit von 40 - 60-jährig!!!!

Möwe
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 31.05.2012
Beiträge: 79
Cocktail, auf der Suche nach dieser Leidenschaft bin ich ebenfalls. Wie bereits geschrieben, dass ich für irgendwas "Feuer und Flamme" sein kann und mich nicht nur deswegen damit beschäftige, weil es quasi als Zeitvertreib gilt. Ob ein Hobby, ein Job, etwas ehrenamtliches, ich möchte leidenschaftlich dabei sein...

Und was der Sinn des Lebens angeht, darüber mache ich mir auch Gedanken. Ich bin überzeugt, ich muss nicht in fremde Länder oder immer und überall armen Menschen helfen. Nächstenliebe kann überall stattfinden, bei den Kindern, in der Familie, in der Nachbarschaft bei Freunden, auf der Strasse, beim Einkaufen ein nettes Wort, ein Lachen, Hilfe anbieten etc. Für mich ist wichtig, dass ich mit offenen Augen durch die Welt gehen kann. Ich bin aber überzeugt, dass auch ich einen grossen Platz einnehmen darf. Geht es mir gut, profitieren auch meine Mitmenschen icon_biggrin.gif.

Ria
Dabei seit: 23.07.2012
Beiträge: 106
Ich habe damals meinen Weg und meine Leidenschaft über die Freiwilligenarbeit gefunden. Zuerst war es einfach die Möglichkeit, mich ausser Haus einzusetzen, neben den Kindern mit neuen interessanten Menschen zusammen zu treffen... und daraus entwickelte ich dann fachliches Interesse und Weiterbildungen. So konnte ich entsprechend meiner wachsenden frei verfügbaren Zeit meinen Einsatz anpassen.
Und dabei konnte ich auch herausfinden, wo es mich hinzieht - ohne weitere Verpflichtungen oder Enttäuschungen - und eben auch, wo es mich nicht hinzieht.

Andere merken in dieser Lebensphase, dass ein lang gehegter und vergessener Wunsch aus Kindertagen wieder auftaucht, ein Berufswunsch, der damals nicht möglich war ...

Und ich gebe zu, das war alles nur möglich, weil mein Mann unsere Familie mit seinem Lohn ernährte, und ich nach den intensiven Patchworkjahren mit 5 Kindern diesen Freiraum geniessen durfte!

wozu ich mir das wohl in mein Leben eingeladen habe?
linlar*
Dabei seit: 01.11.2007
Beiträge: 982
@Ria
Ich denke auch, dass meine Freiwilligenarbeit mir sehr viel gibt. Ich habe dort viele Möglichkeiten offen und sähe schon auch später eine Neuorientierung in diese Richtung (z.B. sozialer Bereich). Momentan arbeite ich an einem Projekt mit, dass mir einerseits Spass macht aber auch eine Herausforderung ist.
Ein grosser Vorteil der Freiwilligenarbeit ist, dass du eigentlich relativ frei bist in den Einteilung, wann und wieviel du machen kannst und willst. Du musst dir einfach jeweils vorher überlegen, was machbar ist, denn eine Verpflichtung hat man dann ja doch, wenn man zu etwas "Ja" gesagt hat. Es muss eben schon etwas "Herzblut" dabeisein oder anders gesagt Leidenschaft.

Leben und leben lassen
Auslandschweizerin
Dabei seit: 22.02.2013
Beiträge: 33
"Möwe" schrieb:

Ich hätte so Lust, etwas tolles zu machen, ein Ziel zu haben, etwas mit Freude ausüben und meine grösste Sehnsucht..... auszuwandern. Aber diese Sehnsucht habe ich seit Teenie und alle 3 Monate kommt diese Krise wieder.

Ich habe das aus dem ersten Beitrag von Möwe kopiert.
Ich bin ausgewandert schon vor vielen Jahren. Ich möchte dazu sagen, dass es egal ist wohin du gehst , irgend wann kommt die Routine und alles was man mal so toll fand wird selbstverständlich .
Durch die Krise sind wir jetzt aus der Routine raus geworfen worden . Zur Zeit ist nichts mit Morgens aufstehen und arbeiten gehen wie ein Zahnrädchen immer wissen was kommt und sicher sein dass man auch im nächsten Monat noch etwas zum Essen hat. Zur Zeit müssen wir dauernd suchen wo man Geld verdienen kann .
Einerseits lebe ich dadurch jetzt viel intensiver , aber plötzlich möchte man doch lieber das Zahnrädchen sein und wissen was kommt auch wenn es jeden Tag das gleiche ist.
Ich werde in die Schweiz zurückkehren , wieder arbeiten gehen so wie alle andern auch . Auch mein Mann will nicht mehr so weiter machen . Die Belastung immer auf der Suche zu sein ist zu groß.
Ich bin zwar froh , dass wir damals ausgewandert sind . Die letzten 25 Jahre kann uns niemand nehmen . Mir vorstellen , dass ich all diese Jahre immer nur davon geträumt hätte finde ich schlimmer als das wieder von vorne anfangen müssen.
Wenn du schon immer vom Auswandern geträumt hast , dann mach es, aber es muss ja nicht für immer sein . Wie gesagt wenn du nicht ums Überleben kämpfen willst , dann kommt irgendwann die Routine , egal wo du bist . Auch weiss ich nicht wie lange du von deiner Familie weg kannst , ohne sie zu verlieren.
Bereite dich doch schon einmal vor .
Was willst du machen wenn du im Ausland bist ? Wovon willst du leben . Vielleicht irgend einen Hilfseinsatz ? Oder Oma au pair , so was soll es geben . Recherchiere mal als erstes was du machen könntest und dann bereite dich vor . Eventuell musst du Kurse besuchen oder die Sprache lernen und auf alle Fälle den Ort wo du hin willst erst einmal im Urlaub kennen lernen.
Vorfreude ist die schönste Freude.

Quest
Dabei seit: 05.11.2002
Beiträge: 975
Ich gehör zu denjenigen die seit über 20 Jahren Freiwilligenarbeit gemacht hat.

Ich betreute jahrelang in einem Sportverein die Wettkämpfer, ging mit denen vom Frühling bis Herbst jedes Wochenende an Wettkämpfe.
Ich bin mit dem Nati-Kader rumgereist, an EM, WM und Olympiaden als internationaler Schiedsrichter.
Ich war Präsidentin und Finanzchefin vom Verein und Verband.
Habe über 10 Jahre den Schulsport geleitet und kurz vor 40 fand ich, es ist genug. Jetzt will ich Zeit für mich und nur für mich.

Ich will am Abend mich nicht mit fremden Kindern mehr rumschlagen, sondern einfach in mein Boot sitzten und raus aufs Wasser.

Ich bereue keine Sekunde all dieser Arbeit, es war öfters mal anstrengend, hat aber viel Spass und Erfahrung gebracht, aber jetzt will ich das nicht mehr machen "müssen".

Ich will "frei" sein von solchen Verpflichtungen....



linlar*
Dabei seit: 01.11.2007
Beiträge: 982
@quest
Deine Freiwilligenarbeit tönt aber sehr zeitintensiv (viel zeitintensiver als meine, ich arbeite(te) so zwischen 1-6 h pro Woche, das meiste frei einteilbar und von zuhause aus).
Verstehe, dass du das irgendwann aufhören wolltest.

Leben und leben lassen
Quest
Dabei seit: 05.11.2002
Beiträge: 975
@liniar

Der Grund warum ich mit allen aufhörte war eigendlich, dass die Arbeit irgendwann nicht mehr geschätzt wurde von den anderen. Wenn du über 20 Jahre für den gleichen Verein immer da bist ist es irgendwann selbstverständlich.

Am Schluss machte ich nur noch den Schulsport. Das war dann 2 Stunden pro Woche (plus vorbereiten) aber nach über 10 Jahren brauchte es dies eigendlich auch nicht mehr gross.
Den Schulsport gab ich auf, da ich einfach mit der Einstellung der Kinder und der Eltern nicht mehr einverstanden war (heute komme ich, nächst Woche habe ich dann keine Lust und ob ich dann nachher noch komme, wer weiss).



linlar*
Dabei seit: 01.11.2007
Beiträge: 982
@quest

Das kann ich mir vorstellen, das ist ja leider das Problem, dass es mit der Zeit als selbstverständlich angesehen wird. Bei mir ist das zum Glück weniger so, ich habe immer noch das Gefühl (und höre es immer wieder), dass meine Arbeit geschätzt wird. Ausserdem sind wir ein ganz tolles Team.

Das mit den unzuverlässigen Kindern bzw. Eltern kenne ich von meinem Mann, er ist Fussballtrainer... Und auch die Wertschätzung durch den Verein lässt dort leider zu wünschen übrig, deshalb hat er auch vor, aufzuhören.

Leben und leben lassen