DOK " Ich bin kein Opfer mehr – missbraucht im Namen Gottes "

yucca
ThemenerstellerIn
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Ich habe gestern den DOK auf SF1 gesehen und bin erschüttert was Christina Krüsi und die anderen Kinder in all den Jahren über sich ergehen lassen mussten. Wie kann es sein dass die Eltern in all den Jahren, in denen ihr Kind Missbraucht wurde, nichts davon gemerkt haben? Sehr schlimm finde ich dass sie Ch. Krüsi auch jetzt nicht beistehen, statt dessen verstecken sie sich hinter ihrem Glauben und Gott. Ich habe den Eindruck die Angst und den Scham, der anderen Opfer, gespürt zu haben. Niemand, ausser Ch. Krüsi, hat das Erlebte seinen Eltern erzählt. An ein normales Leben ist für alle Missbrauchopfer nicht mehr zu denken.

Auch aus Steinen, die in den Weg gelegt werden, kann man Schönes bauen.
Universum
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Ich habe die Doku auch gesehen und bin einfach nur erschüttert...Was für böse böse, perverse Menschen es doch gibt. Die Reaktion der Eltern von ihr erstaunt mich nicht wirklich, Freikirchler halt... Die schmücken sich ja sogar noch damit, dass bei ihnen NICHTS vor Gott kommt, nicht einmal die eigenen Kindern. Traurig!


Versprich nichts, wenn Du glücklich bist.
Antworte nicht, wenn Du wütend bist
und triff keine Entscheidungen wenn Du traurig bist.

Autor unbekannt.
lirumlarum122
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...und schon sind alle Freikirchler Verbrecher. So schnell geht das?
Wirbelsturm
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Und was ist mit den Katholischen Priestern oder die Psychischen Folter der Heimkinder die die Nonnen ausgeübt haben. Missbrauch ist oder war nicht nur bei der Freikirchen oder Sekten der Fall, genau so auch bei der Landeskirchen.

Mir egal ob ich in den Himmel oder in die Hölle komme, ich hab auf beiden Seiten Freunde.

Menschen glauben oft der Mehrheit und nicht der Wahrheit.

Einige Menschen sind nicht Dumm, die haben einfach nur Pech beim Nachdenken
Universum
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ihr interpretiert meinen Text fehl meine Lieben. Die REAKTION der Eltern ist typisch Freikirchler. Und ich weiss wovon ich spreche...

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Autor unbekannt.
yucca
ThemenerstellerIn
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Beiträge: 3069
Universum, ich weiss was Du meinst. Denke aber dass es meistens so ist, ob Kath. Ref. oder Freikirchler. Und alle, die so grausames mit Kinder und Jugendliche machen, können sich hinter Gott verstecken. Meistens glaubt man den Kinder nicht, weil ein gläubiger Mensch so etwas einfach nicht macht. Und das nutzen diese Monster schamlos aus. Eine Kollegin von mir wurde, zusammen mit anderen Kindern, über Jahre hinweg vom Pfarrer missbraucht. Den Kindern glaubte man nicht, weil Herr Pfarrer so etwas nie machen würde.

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KlaraM
Dabei seit: 01.03.2013
Beiträge: 1770
http://webapp.sonntagszeitung.ch/read/sz_27_04_2014/nachrichten/3558

Ein Artikel zum Thema. Ob Gläubigkeit ein Grund ist zu schweigen? Bei einigen vielleicht schon, aber sicher nicht als Regel. Ich denke, Abhängigkeit ist der Hauptgrund, Abhängigkeit, zu wenig Selbstvertrauen, daraus resultierende Angst.
Starke Frauen braucht es. Wir müssen unsere Töchter fördern, stärken, machen lassen, ihnen vertrauen. Wenn wir ihnen nichts zutrauen, werden sie sich auch nichts zutrauen.
Manche Freikirchen und Sekten untergraben dieses Denken, keine Frage, aber jetzt generell gläubige Eltern der Blindheit in dieser Hinsicht zu bezichtigen, geht natürlich viel zu weit. Auch wenn die Tendenz wohl stärker ist, genauso wie in anders gläubigen oder nicht gläubigen patriarchalischen Familienstrukturen.
yucca
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 08.02.2007
Beiträge: 3069
KlaraM ich denke eben dass man solche Gräueltaten von gläubigen Menschen am wenigsten erwarten. Ist ja wie bei den Sozialpädagogen, Trainern usw.
Ich verstehe nich wie Eltern übersehen können, dass ihr Kind sich verändert, wie, sich zurückzieht, Bett nässt, Alpträume hat oder die Schulleistung abnimmt?

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KlaraM
Dabei seit: 01.03.2013
Beiträge: 1770
Dass Glaube davon abhält, anderen Schaden zuzufügen, daran glaubt wohl längst keiner mehr.
Die Frage ist aber mehr, hält der Glaube davon ab, hinzusehen und zu handeln. Ja, wahrscheinlich verstärkt es diese Gefahr, wie jedes andere Abhängigkeitsverhältnis. Man will nicht wahrhaben, was nicht sein soll.

Die meisten Missbräuche im Kindesalter passieren in der eigenen Familie, nicht in der Kirche, nicht im Training. In der FAMILIE. Dass Liebe nicht davon abhält, dem Kind Schaden zuzufügen, finde ich weitaus entsetzlicher und unfassbarer als beim Glauben. Auch der angerichtete Schaden ist grösser. Und auch hier gilt: Je mehr Abhängigkeit, desto schwieriger hinzuschauen, zu handeln, das Kind zu schützen.

Ich finde es nicht gut, die Diskussion derart Richtung Kirche(n) und Glaubensgemeinschaft zu lenken. Leider sind da in der Vergangenheit viele Missbräuche geschehen, aber sie haben auch viel getan, dass dem nicht mehr so ist und arbeiten weiter daran.

WIe im Artikel beschrieben, finde ich die Elternfrage (bzw. wenn der Vater der Täter ist, die Mutterfrage) zentral. WARUM bloss schaut die Mutter und/oder der Vater weg? Wie können Eltern sowas geschehen lassen, zulassen? Ich weiss nicht, ob Eltern in einem solchen Fall auch einklagbar sind. Im Extremfall wäre das doch eine Art von Vernachlässigung, wenn nachgewiesen werden kann, dass sie Bescheid wussten oder nicht auf Hinweise reagierten. Oder passive Mittäterschaft (gibt's das?).
Gerdi
Dabei seit: 23.11.2004
Beiträge: 324
Eigentlich wundert es mich nicht, dass die Eltern auch jetzt noch nicht zu ihrer Tochter stehen. Sie schauten damals weg und tun es jetzt immer noch. Mir kann niemand sagen, dass man als Mutter nicht merkt, dass mit dem Kind etwas nicht stimmt. Sie WOLLTEN es nicht sehen. In meinen Augen sind das schwache Menschen. Sie lassen sich von einem Glauben leiten/führen, sie lassen sich vorschreiben, wie sie ihr Leben leben müssen. Das sind in meinen Augen keine eigenständigen Persönlichkeiten mehr. Genau davor haben sie auch Angst, dass plötzlich ihre ach so heile Welt nicht mehr das ist, was sie sich wünschen. Lieber die Augen schliessen... Traurig, dass es das auch heute noch gibt!!