Einwanderungs-Initiative

mauserl
Dabei seit: 20.07.2008
Beiträge: 1186
"KlaraM" schrieb:

Was ich nicht verstehe: Unter den Befürwortern gibt es ja nicht nur Arbeitnehmer, sondern auch Arbeitgeber. Würden nun alle Befürworter keine Neu-Ausländer (doofes Wort) mehr einstellen (auch nicht illegal...), dann hätten sie die Zuwanderung doch auch ohne Gefährdung der Bilateralen drosseln können. Sie hätten ja einfach konsequent nur Schweizer oder niedergelassene Ausländer einstellen können. Auch saisonal.


genau, sie hätten und könnten und hätten längst sollen...
auch die regierung hätte längst etwas machen können und doch musste es soweit kommen. ja eigentlich schade aber jetzt ist es halt so und hoffen wir dass daraus das bestmögliche gemacht wird denn evt sieht es ja gar nicht so schlecht für uns aus. die eu ist in erster linie gefrustet und probiert jetzt mal mit druck und drohung, wenns soweit ist siehts unter umständen gar nicht so schlimm aus.

du bist nicht allein
RenaW
Dabei seit: 06.10.2005
Beiträge: 1792
@anna_stesia, es ist nun mal am Bundesrat was zu tun, genau as den Gründen wo @mauserl in ihren zwei letzten Beiträgen geschrieben hat.

@mauserl, das mit dem Druck von der EU stimmt. Wie oft haben die EU-Vertreter die Schweizer Regierung unter Druck gesetzt bei Verhandlungen, weil sie nicht mit den Schweizer Vorschlägen einverstanden waren. Diesen Verhandlungen waren aber nur in ganz seltenen Fällen Abstimmungen voraus gegangen. Meistens waren es Verhandlungen wo die Vorschläge vom Bundesrat/Parlament ausgearbeitet worden waren.
nela65
Dabei seit: 17.04.2007
Beiträge: 716
Stimmt Klara, hier müsste man ganz klar die Arbeitgeber auch in die Pflicht nehmen.

Die Politik hat viele Vorwarnungen nicht ernst genug genommen, die Scheinselbständigen, die AN mit fiktiven Verträgen, um danach Arbeitslosenunterstützungen kassieren zu können, Sozialhilfe für Ausländer auf Arbeitssuche etc. Dazu spüre ich selber ja auch die immer stärker werdende Hektik und Aggressivität auf dem Arbeitsweg oder im Alltag.

Deshalb bin ich nach wie vor der Auffassung, die meisten haben nicht wirklich gegen die Zuwanderung gestimmt, sondern, weil alles zusammen einfach zu viel wurde. Der schweizer Stimmbürger fühlt sich vom Bundesrat bzw von der Politik mit all den Problemen allein gelassen und wollte so ein Zeichen setzen.

Was aber auch viel vergessen geht: Ein ausländischer Arbeitnehmer hat hier kein Vitamin B, keine persönlichen Kontakte, die teilweise für Aufträge wichtig sind, zumindest bei uns auf dem Land. Ich würde nie jemand einstellen (auch wenn der noch so billig ist), der nicht hier aufgewachsen ist oder schon längere Zeit hier lebt.

Blue64
Dabei seit: 20.08.2003
Beiträge: 1456
"Universum" schrieb:

Mein Gott, wie einfälltig ist es denn zu fordern, die Kontingentierung nur dort umzusetzen, wo JA gestimmt wurdeicon_rolleyes.gif Nächste Woche kommen dann die Appenzell Innerrhödler und verlangen, in ihrem Kanton keine Abtreibungen per Grundversicherung mehr bezahlen zu wollen, SIE hätten die Initiative schliesslich angenommen.
Mir scheint, einige haben in der Tat nicht begriffen, was Demokratie bedeutet.


....und wie ich die begriffen habe ... gerade in diesem Land ist der Kantönligeist immer und überall.

Also bekommt jeder Kanton das, was er will - und die Kantone, die das höchste "Ja" haben, bekommen die wenigsten Ausländer zugeteilt - die, die gegen die Kontingentierung waren, mehr. Ist nur gerecht ...

Und les ich mir durch, was gestern im Tagesanzeiger stand, bin ich dann wirklich darauf gespannt, welcher der Kantone in 5 Jahren besser dasteht - Zitat Tagesanzeiger vom 13.2.2014:

"«Im Moment können wir ohne Ausländer die Grundversorgung nicht aufrechterhalten», sagt Yvonne Ribi, Geschäftsführerin der Pflegefachfrauen und -männer.

Nicht weil sie bei der Stellenvergabe die Ausländer bevorzugen würden, sondern weil sich auf manche Stellen einfach kein Schweizer bewirbt. «Die Spitäler versuchen ihren Personalbedarf durch Schweizer zu decken, doch das gelingt uns nicht immer», sagt die Sprecherin vom Spitalverband H+, Dorit Djelid. «Gerade in Bereichen, die eine hohe Spezialisierung erfordern, wie der Intensivpflege oder der Anästhesie, ist es einfach schwierig, qualifizierte Mitarbeiter zu finden.»


Ich denke, also bin ich hier falsch !
KlaraM
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 01.03.2013
Beiträge: 1770
"mauserl" schrieb:

die eu ist in erster linie gefrustet und probiert jetzt mal mit druck und drohung, wenns soweit ist siehts unter umständen gar nicht so schlimm aus.


Gefrustet?! Ein unpassendes Wort. Es gibt Verträge und die Schweiz hat gerade bekannt gegeben, dass sie diese brechen wird. Blöderweise ist die Schweiz viel abhängiger von der EU als umgekehrt. Das heisst ja nicht, dass wir kuschen müssen, aber grad den Takt vorgeben, nein, das können wir sicher nicht. Wir Schweizer neigen dazu, uns und unsere Bedeutung zu überschätzen.
mauserl
Dabei seit: 20.07.2008
Beiträge: 1186
doch gefrustet passt schon. gefrustet weil es das volk gewagt hat trotz aller drohungen anzunehmen, bzw gefrustet weil die drohungen nichts nutzten. ich finde nicht dass die schweizer so sind wie du es beschreibst im gegenteil, die eu ist sich gewohnt dass die kleine schweiz kuscht und männchen macht und das passt ihnen nicht! so unbedeutend wie es uns alle einreden sind wir nicht.
verträge sind ja nicht ein lebenlang bindend, man kann neu verhandeln, diskutieren, schlimmstenfalls kündigen.
oder arbeitest du etwa noch unter deinem lehrvertrag?
mein arbeitsvertrag wird jährlich im ma gespräch "neu verhandelt" wieso können diese verträge nicht auch mal neu verhandelt werden?!
die abstimmung kann ja auch wiederholt werden, aber dann bitte alle 3 vorlagen!!!!

du bist nicht allein
Universum
Dabei seit: 13.05.2013
Beiträge: 1515
Wetten, wenn die Abstimmung wiederholt würde, das Resultat wäre diesmal mehr als 50.3 ja? Es gibt nämlich viele die Nein gestimmt haben, welche sich ab den schlechten Verlierern zu Tode nerven.

[Dieser Beitrag wurde 2mal bearbeitet, zuletzt am 14.02.2014 um 14:39.]

Versprich nichts, wenn Du glücklich bist.
Antworte nicht, wenn Du wütend bist
und triff keine Entscheidungen wenn Du traurig bist.

Autor unbekannt.
dude
Dabei seit: 20.05.2003
Beiträge: 1275
Wohl kaum eher umgekehrt, es hat sehr viele die jetzt nein stimmen würden, weil sie sich zuwenig bewusst waren was das überhaupt für Folgen haben kann/wird.

Nochmals, bei 50,3 kann nicht von DEN Schweizern gesprochen werden. Es ist ja nicht so dass diese Zahl die ganze Schweiz repräsentiert.

You can judge the character of a person by the way they treat those who can do nothing for them
KlaraM
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 01.03.2013
Beiträge: 1770
IdR kann ich ganz gut leben, wenn Vorlagen nicht so angenommen werden, wie ich das gerne hätte, aber diesmal hat das eine andere Dimension und andere Folgen. (Obwohl die Haltung vieler Leute mich auch in anderen Abstimmungen sprachlos macht.)

Und nein, Universum, da bin ich mir sicher. Genau umgekehrt. Es würden auch mehr derer an die Urne gehen, die nicht abgestimmt haben. Die konservativen Alten gehen viel pflichtbewusster zu Urne als die jüngeren, aufgeschlosseneren Stimmberechtigten (leider!). Auch ich wehre mich vehement gegen dieses "das Volk will". Noch nicht mal 30 % des Volkes will das so. Das heisst nicht, dass der Volksentscheid nicht gilt, aber zum WOLLEN kann mich keiner zwingen.
Universum
Dabei seit: 13.05.2013
Beiträge: 1515
Ja, in zehn Jahren wissen wir mehr. Was Andreas Thiel im Club diese Woche gesagt hat, fand ich noch interessant: er habe die Initiative angenommen, weil oft schon wurde geunkt, die Welt würde wegen irgend etwas untergehen und noch immer dreht sie sich. Und so wird es auch dieses Mal sein: die Welt wird nicht untergehen wegen diesem Ja. Aber Kreativität und neue Wege sind jetzt halt gefragt.

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