elterliche Sorge

Carmen2
ThemenerstellerIn
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Hallo
Ich habe eine Frage . In unserem Scheidungsurtei steht, dass die beiden Kinder unter die elterliche Sorge der Mutter gestellt werden. Heisst das nun genau, dass ich somit das alleinige Sorgerecht habe, oder heisst das so weil die Kinder bei mir Leben. Sprich unter meiner Obhut sind. Wir sind seit einem Jahr geschieden und bis jetzt habe ich eh immer alles mit meinem Exmann besprochen wenn etwas mit den Kindern gewesen ist, da er ja doch immerhin noch der Vater ist. Nun ist aber etwas vorgefallen was mich extrem genervt hat, sprich er hat unsere behinderte Tochter ohne mein Wissen in ein Lager für behinderte Kinder angemeldet. Und diese Lagerwoche rechnet er erst noch als Ferienwoche bei ihm ab. Sprich anstatt sie zu sich in die Ferien zu nehmen schickt er sie in ein Lager. Ich bin nicht grundsätzlich gegen ein Lager, bin aber der Meinung, dass er dies mit mir erst hätte besprechen müssen. Ich weis die Frage über das Sorgerecht ist vielleicht für einige etwas komisch, da man so etwas doch eigentlich genau wissen müsste, aber bis jetzt war das mit dem Sorgerecht auch nie ein Problem, da ich ihn eh immer informiere wenn etwas ist, aber nun eben umgekehrt nicht. Nur das ich nicht vielleicht doch etwas falsch verstanden habe im Scheidungsurteil.
Zoe007
Dabei seit: 28.02.2007
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Du hast die alleinige elterliche Sorge. Ich glaube aber, das Lager hat damit nichts zu tun, gerade weil es in die Besuchszeit fällt. Über diese Zeit darf der Vater selber entscheiden, er muss das Kind nicht immer bei sich haben.

Weisst du denn warum er das macht?
angelface
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@carmen2
Offensichtlich hast Du den Inhalt des Scheidungsurteils in Bezug auf die elterliche Sorge durchaus richtig erkannt.
Dass Du bisher alles, was die Kinder betrifft, mit Deinem Ex-Mann besprochen hast, hat darauf keinen Einfluss. Damit bist Du lediglich der Informationspflicht nachgekommen.

Genau so richtig liegst Du damit, dass er ohne vorherige Absprache bzw. Dein Einverständnis das Kind nicht in ein Lager schicken darf und kann. Er übergibt damit die Aufsicht an Drittpersonen, was ohne Zustimmung des Elternteils mit der elterlichen Sorge und Obhut schlicht nicht zulässig ist. Anders wäre es, wenn er gemeinsam mit dem Kind in ein Lager ginge, doch scheint dies hier nicht der Fall zu sein.
Carmen2
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Hallo Zoe007
Da sich erst niemand zu meinem Thema gemeldet hat, habe ich mich heute bei meinem Anwalt diesbezüglich informiert. Und er hat mir bestätigt, dass ich nicht nur Obhutsberechtigt bin, sondern auch das alleinige Sorgerecht habe, was aber natürlich nicht bedeute, dass ich machen könne was ich wolle, sprich eine gewisse Informationspflicht bestehe natürlich gegenüber dem Vater schon auch noch. Das ist mir selbstverständlich klar. So wie ich ihn verstanden habe, ist es schon so, wie du sagst, dass er in, in der Zeit wo er sein Besuchsrecht wahr nimmt quasi machen kann was er will. Aber es war gar nicht vereinbart gewesen, dass er seine Tochter in dieser Woche wo das Lager statt findet zu sich in die Ferien nehmen wolle. Wann er seine Tochter zu sich in die Ferien nehmen möchte, hatte er mir noch gar nicht mittgeteilt und dies muss ja eine gewisse Zeit zum voraus mittgeteilt werden. Das Lager findet anfangs Juli statt und am Sonntag hat er mir gesagt, dass er sie ins Lager angemeldet hat. Mein Anwalt sagte auch, dass die Besuchswochenenden und die Ferien natürlich eigentlich dazu da sind den Kontakt vom Kind zum Vater aufrecht zu erhalten und nicht um sie Quasi ins Lager abzuschieben.
Warum er das macht? Nun ich denke, dass da, wie so oft, seine Freundin dahintersteckt. Sie will natürlich am liebsten die Ferien alleine mit ihm und ihren Kindern ( sind ihre Kinder und nicht gemeinsame Kinder) verbringen. Er hat es so begründet, dass er seine Tochter nicht so gut zu sich in die Ferien nehmen könne, da er arbeiten müsse. ( er hat einen kleinen Landw. Betrieb, geht aber noch einem Nebenerwerb nach) Mir ist klar, dass es sicher nicht so einfach ist für ihn, man muss halt ein bisschen planen, aber letztes Jahr konnte er auch problemlos einige Tage in den Skiurlaub fahren und anfangs Herbst mit seiner Freundin in den Urlaub. Ich denke da sollte man auch etwas planen können um seine Tochter zu sich in den Urlaub zu nehmen. Bereits letztes Jahr hat er sie nicht mal für ganz 2 Wochen bei sich gehabt. Ich meine, ich gehe auch arbeiten und muss auch planen.
Carmen2
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@angelface
Genau so ist es.
Carmen2
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Mit machen was er will, wenn er das Kind in den Ferien hat meine ich, dass er es auch mal zur Oma oder so geben darf, aber wohl nicht unbedingt einfach gänzlich für die ganze Zeit in ein Lager oder so.
Gelöschter Benutzer
@ carmen:
worum geht es dir denn genau?
-hast du etwas dagegen, dass eure Tochter in ein Lager geht?
-oder hast du zwar nichts (grundsätzlich) dagegen, möchtest aber lieber, dass der Vater Zeit mit der Tochter verbringt?
-oder stört es dich, dass er (viel) Zeit mit seiner Freundin und ihren Kindern (ohne eure Tochter) verbringt?
...das wären dann doch zwei oder drei verschiedene Dinge:
-das Lager (das unabhängig ist von der Zeit, die er verbringt oder nicht)
-dass der Vater Zeit mit der Tochter verbringt
-die "Rolle" der Freundin...

"positiv" formuliert könnte man ja auch sagen: immerhin hat er bemerkt, irgendwo gelesen, sich schlau gemacht, dass und wann es ein Sommerlager gibt, daran gedacht, sie anzumelden, die Anmeldung organisiert, es allenfalls bezahlt, etc. (ich bin verheiratet und wäre SEHR froh, wenn mein Mann so etwas einmal in den Jahren gemacht hätte...die 13 Wochen Schulferien-Planung obliegt immer mir..)
klar ist es so, dass eure Tochter dann eine Woche ohne dich und ihren Vater verbringt. Aber vielleicht hat sie ja viel Spass im Lager, profitiert davon und er hat ihr so indirekt etwas "mitgegeben".
Dass dein Ex-Mann mehr Zeit mit eurer Tochter verbringen möchte - diesen Wunsch kann nur er selber verspüren - da kannst du nichts dafür oder dagegen tun...
Carmen2
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@Zwiebelkuchen
Mir geht es darum, dass ich einfach nicht möchte, dass solche Sachen einfach über meinen Kopf hinweg entschieden werden. Mir dann einfach ein Blatt in die Hand gedrückt wird mit der Kleiderliste und die kleine Information es ist alles geregelt. Ist wirklich alles geregelt? Ich kenne meinen Ex und bin mir da nicht so sicher! Abgesehen davon, dass er dies gar nicht hätte tun dürfen. Nein ich bin nicht grundsätzlich dagegen, dass sie in ein Lager geht, aber ich bin dagegen, dass man sein Kind anstatt zu sich in die Ferien nimmt, weil es einem gerade nicht passt, einfach in ein Lager abschiebt, was es in meinen Augen definitiv ist. Unsere Tochter geht zwar gerne in Lage,r ( bis jetzt waren es aber nur Lager von der Schule aus wo sie alle kennt) aber sie geht auch gerne zum Papi. Zudem sind die Besuchswochenenden und die Ferienzeit dazu da, den Kontakt der Kinder zum anderen Elternteil aufrecht zu erhalten und nicht um sie dann einfach in ein Lager zu schicken. ( hat mir sogar mein Anwalt so gesagt) Sie hätte ja z.B zum Vater in die Ferien gehen können und ins Lager, wenn man dies zusammen besprochen hätte, da ich wie gesagt nicht grundsätzlich gegen das Lager bin. Ich hätte mich dann natürlich auch an den Kosten beteiligt das ist ja wohl klar, aber so wie er das gemacht hat geht es einfach gar nicht.
Es ist eigentlich immer wieder interessant wie laut geschrien wird wenn eine "böse Mutter" dem Vater das Besuchsrecht verweigert, warum auch immer, wenn aber ein Vater das Besuchsrecht nicht wahrnehmen will wird das einfach so hingenommen. Man darf den Armen ja nicht zwingen. Das Kind aber würde vielleicht sehr gerne zum Vater gehen, kann aber nicht weil dieser nicht will, aber das ist ja dann egal. Sorry so kommt mir das einfach oft vor.
Carmen2
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Ach ja noch was. Du sagst du wärst froh, wenn dein Mann sich auch ein bisschen mehr bemühen würde sich um die Ferienplanung zu kümmern. Fändest du das toll wenn er einfach seine Kinder, ohne dies vorher mit dir zu besprechen, irgendwo für ein Lager anmelden würde? Das tut man einfach nicht, das sind meines erachtens Entscheide die man zusammen fällt ob verheiratet oder geschieden. Apropos musst du nicht etwa denken, dass ich da während meiner Ehe ein Prachtexemplar von Mann gehabt hätte, der sich um die Belange der Kinder gekümmert hätte.
Colette
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@carmen
ich kann deinen ärger sehr gut verstehen, wüsste nicht wie ich in der gleichen situation reagiert hätte.
aber ist es evt. für eure tochter sogar besser in einem lager zu sein als beim vater der offenbar mit seiner tochtzer überfordert ist? wo ist dann euer anderes kind in dieser zeit??