Erfahrungen mit geteilter Obhut?

NicoleNadine
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 19.01.2005
Beiträge: 6
Wer praktiziert die geteilte Obhut, wie sind Eure Erfahrungen damit - negativ wie auch positiv?
Mein Ex und ich fassen so eine Lösung ins Auge. Dabei wurde uns von unserer Kinderpsychologin davon abgeraten mit der Begründung, für Schulkinder sei ein Übernachten an beiden Orten unter der Woche nicht empfehlenswert (meine Jungs sind 6 und 10 Jahre alt). Ich bin da nicht ganz ihrer Meinung...
Globi
Dabei seit: 30.07.2008
Beiträge: 2774
Himmelnamal, jetzt gibts Eltern, die sowas wollen und dann kommt wieder eine "Fachperson" und rät davon ab, grrr. Sorry, das musste ich jetzt einfach schreiben. icon_biggrin.gif

Habe keine Erfahrung darin im Getrennt sein. Aber wenn ihr euch doch einig seid und das logistisch hinbringt (gleiches Dorf, gleiche Schule) was spricht dagegen? Anscheinend könnt ihr ja noch anständig miteinander umgehen.

Im Falle einer Trennung wäre das für mich jedenfalls die allerbeste Lösung, damit Kinder und Eltern möglichst viel und gut Zeit miteinander verbringen können icon_biggrin.gif

[Dieser Beitrag wurde 1mal bearbeitet, zuletzt am 21.08.2012 um 14:14.]
NicoleNadine
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 19.01.2005
Beiträge: 6
genau...verstehe ich auch nicht wirklich, das logistische bringen wir ohne probleme hin.
ich persönlich fände diese lösung am besten - aber eben, schwierig zu sagen bevor mans nicht probiert hat. Deshalb mein beitrag, erfahrungsberichte sind gefragt icon_smile.gif
Globi
Dabei seit: 30.07.2008
Beiträge: 2774
Dann wartet nicht auf Erfahrungsberichte -probiert es aus icon_biggrin.gif

Es gibt immer Leute, die haben positive, andere negative Erfahrungen.

fisi
Dabei seit: 05.04.2007
Beiträge: 4066
hallo nn

geht es dir/euch tatsächlich um die OBHUT, oder vielmehr, was ich vermute, um die betreuungsregelung/besuchsrechtsregelung?

auch wenn einer die obhut alleine inne hat, könnt ihr die besuchsrechtsregelung so ausgestalten, wie es euch passt.


Der Vorteil der Klugheit besteht darin, daß man sich dumm stellen kann. Das Gegenteil ist schon schwieriger.
Ria
Dabei seit: 23.07.2012
Beiträge: 106
Wissenschaftliche Untersuchungen haben gezeigt, dass es für die Kinder und ihre Entwicklung das Beste ist, wenn die Eltern sich friedlich einigen können und dabei die Kinder mit ihren momentanen Bedürfnissen ernst nehmen und sie langfristig mit beiden Eltern auch ein Stück Alltag leben können.

Also wieso auf andere Berichte warten? Ihr findet eure eigene Lösung - ihr seid ja auf dem besten Weg dazu - was gibt es Besseres? Jede Familie ist wieder ein wenig anders.
Und wenn eure Kinder zwischendurch einmal Probleme zeigen, ist das einfach normal und liegt nicht an eurer Wahl. Das kommt in den besten Familien vor 😉 und bedeutet nicht, dass ihr etwas falsch gemacht habt!

Ich würde mir wünschen, dass mehr Eltern in Trennung so damit umgehen könnten. Und weisst Du, die Fachleute, die mit solchen Situationen wenig Erfahrung haben oder selber noch mit ihrer eigenen Geschichte im Unreinen sind, können da einfach schlecht raten. Das sind dann eher Mutmassungen. Denn auch wenn eine Familie das nicht geschafft hat, weshalb sollte sie für euch Massstab sein?


wozu ich mir das wohl in mein Leben eingeladen habe?
NicoleNadine
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 19.01.2005
Beiträge: 6
@fisi: es geht dabei tatsächlich um eine geteilte Obhut unter der Woche (die Wochenenden sind ja schon alternierend). D.h. die beiden würden jeweils 2x beim Vater und 2x bei mir schlafen sowie den schulfreien Nachmittag bei mir verbringen.

@rita: danke, der Meinung bin ich eben auch. Nur mein Ex lässt sich leider von diesenjenen Fachpersonen leicht beeinflussen.
kamira
Dabei seit: 04.04.2012
Beiträge: 83
Meiner Meinung nach solltet ihr die Lösung wählen, die für euch stimmt.
Geteilte Obhut gibt es rechtlich gesehen nicht, aber es ist klar, was ihr damit meint. Die Kinder sind zu ca. 50% beim Vater resp. bei dir.
Mein Mann und seine Exfrau haben die 'geteilte Obhut' gewählt, und wie bei allen Lebensformen gibt es Vor- und Nachteile.

Ein ganz wesentlicher Vorteil ist es, dass beide Elternteile aktiv am Alltag der Kinder teilnehmen. Wochenendväter bekommen oft nicht viel von den alltäglichen Freuden und Problemen der Kinder mit.

Damit das klappt, ist eine gute Kommunikation zwischen dir und deinem Exmann nötig. Sonst wird es echt schwierig.

Falls ich noch einen Tipp geben darf. Ich finde es wichtig, dass die Kinder EIN Zuhause haben, das andere ist der Ort, wo sie AUCH NOCH leben.
Vielleicht ist das auch von Fall zu Fall verschieden, aber meine Erfahrung ist, dass die Kinder ein fixes Zuhause brauchen. Es geht ja eigentlich um das Besuchsrecht und nicht um die Obhut, da hat fisi schon recht. Und ich glaube, für die Kinder ist diese Unterscheidung wichtig. Aber ihr kennt eure Kinder besser, und vielleicht ist es nicht bei allen gleich.
taraxacum
Dabei seit: 27.01.2004
Beiträge: 1317
Aus Erfahrung kann ich nicht berichten. Wichtig scheint mir:

- die Kinder haben ein beiden Orten ihre Privatsphäre/Rückzugsmöglichkeit
- die Logistik ist einfach zu bewerkstelligen, sprich, die Kinder könnten (zumindest das 10jährige Kind) auch mal selbständig wechseln (zu Fuss, mit Velo)
- der betreuende Elternteil übernimmt während dieser Zeit die Rechte und Pflichten wahr (dies wird ihm vom anderen auch gelassen)
- Probezeit; jederzeit muss eine Anpassung möglich sein. Mit jederzeit meine ich, dass z.B. bis zu den nächsten Schulferien abgemacht wird (und nicht auf ein Jahr, das ist möglicherweise zu lang)
- von der Fachperson würde ich dennoch wissen wollen, worin sie mögliche Probleme sieht. Bestimmt kann nicht einfach abgeraten werden - sie wird einen Erfahrungsschatz haben von kritischen Punkten. Möglicherweise auch von gescheiterten Projekten.
- von einer guten Zusammenarbeit ausgehen und stets im Austausch bleiben

Ihr macht das gut!

Wisse immer was du sagst, aber sage nicht immer, was du weisst.
fisi
Dabei seit: 05.04.2007
Beiträge: 4066
doch doch kamira, die geteilte oder alternierende obhut gibt es tatsächlich, auch aus juristischer und rechtlicher hinsicht.

nn,
ich find's auch lässig, dass ihr das versuchen wollt und durchzieht. wenn dies nämlich beide elternteile wollen und es den kids zu spüren geben, dann haben auch sie kaum mühe damit, ganz im gegenteil, sie haben zwei ZUHAUSE.

go for it!



Der Vorteil der Klugheit besteht darin, daß man sich dumm stellen kann. Das Gegenteil ist schon schwieriger.