Familien-Initiative

nessi76
Dabei seit: 26.09.2007
Beiträge: 1075
ich hab auch NEIN gestummen weil ich es so sehe wie KlaraM

Dude schrieb:
Ich finde es reicht, wenn die Krippen schon subventioniert werden und somit Unterstützund auf diese Weise erfolgt.

ehm dann geh mal suchen nach subventionierten krippen!! wir haben bei uns 10-15 krippen und genau 1 ist subventioniert und hat eine warteliste von ca 4 jahren!!! es gibt mehr private als subventionierte krippen und die kosten verdammt viel geld. den abzug den wir machen können deckt nie die kosten die wir haben für die krippe. ich will nicht über den abzug motzen bin ja froh haben wir überhaupt einen....



KlaraM
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 01.03.2013
Beiträge: 1770
@eine Fremde

Das ist genau, warum diese Diskussion so schwierig zu führen ist. Manche denken, es geht beim "selber betreuen" um das Familien-Modell "Mann arbeitet, Frau daheim" oder umgekehrt oder abwechslungsweise, aber nie gleichzeitig. Also SELBER betreut. Andere denken, es geht um FREMD-Betreuung im Sinn von ausserhalb der Familie. Die finden, Kinder müssten möglichst von Familienangehörigen betreut werden, wenn die Eltern arbeiten. Das wäre also auch in deinem Sinn, wenn die Mutter genauso arbeitet wie der Vater, und doch bist du gegen die Initiative. Es ist eben total unklar, WAS man genau fördert mit dieser Initiative. Aber es tönt halt so schaurig gut für manche SVP-Wähler, dass damit scheinbar das alte Rollenmodell aufgewertet wird.

Dabei ist es doch so einfach: Wer zu Hause bleiben will und es sich leisten kann, soll das weiterhin tun. Hindert ihn doch niemand daran. Wer es sich nicht leisten kann, muss arbeiten. Kann er diese Zusatzarbeit ohne Kinderbetreuungskosten organisieren, umso besser, dann bleibt mehr Geld übrig. Muss er vom Zusatzverdienst Kinderbetreuung bezahlen, kann er davon einen Abzug machen (der ja so gross nicht ist). Würden wir den streichen, ginge es für manche Familie mit tiefem Lohnniveau kaum mehr auf und das kann nicht im Interesse der Volkswirtschaft sein. Deshalb macht der Status Quo Sinn.

Über eine generelle Erhöhung der Kinderabzüge könnte man durchaus sprechen. Man müsste aber anschauen, zu wessen Lasten. Irgendwo muss das Geld auch herkommen. Ausserdem bräuchte es dafür keinen neuen Begriff.

[Dieser Beitrag wurde 1mal bearbeitet, zuletzt am 13.11.2013 um 11:41.]
Schmetterling03
Dabei seit: 13.11.2003
Beiträge: 937
von mir auch ein klares NEIN. Gründe wurden bereits gut aufgezählt.

selber bin ich 100% Hausfrau aus Ueberzeugung und glücklich so.
KlaraM
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 01.03.2013
Beiträge: 1770
Hey, cool, dass die Diskussion ins Rollen kommt.

Danke, Schmetterling, für deinen Kommentar. Gefällt mir, wenn man bei dieser Diskussion nicht vom eigenen Nutzen ausgeht, sondern übergeordnet denkt. *daumenhoch*
Co-71
Dabei seit: 29.05.2012
Beiträge: 168
Ich habe klar NEIN gestimmt, aus etwa den Gründen, die KlaraM beschrieben hat (erstaunlich).
Mmmocca
Dabei seit: 11.09.2013
Beiträge: 127
Ich sehe es wie Schmetterling03.

Können wir auch darüber reden, wie schwierig es in vielen Berufen ist, nach der Familienauszeit wieder einzusteigen?

Ich fände da eine Quote sinnvoll, damit Arbeitgeber gezwungenermassen merken können, dass wiedereinsteigende Eltern auch fähige und leistungsstarke Arbeitnehmer sind. Jeder verdient eine zweite Chance, und wenn es freiwillig nicht klappt, dann halt so.
dude
Dabei seit: 20.05.2003
Beiträge: 1275
@Klara
Ich habe glaubs noch nie eine SVP Initiative befürwortet, das mal vorneweg.
Ich finde nicht, dass diese Initiative ausdrückt, dass Frauen an den Herd zurück sollen, warum auch, sondern, dass diese Arbeit nicht länger belächelt wird. Ich war selber als Kind in einer Krippe, ich habe mir für meine Kinder gewünscht, dass ich zu Hause sein kann. Jedem das seine, aber bitte mit dem gebührenden Respekt.

@nessi76

Während viele private Krippen freie Plätze haben, bestehen für vergünstigte Plätze häufig Wartelisten. Das hat damit zu tun, dass auch gutverdienende Familien staatlich subventioniert werden. Das finde ich nicht in Ordnung. Wenn Unterstützung, dann nur für Familien denen es an genügend Geld mangelt. Ich war selber in einer Krippe als Kind, weil meine Mutter arbeiten musste, weil es sonst nicht gereicht hätte.



You can judge the character of a person by the way they treat those who can do nothing for them
leycro
Dabei seit: 05.06.2005
Beiträge: 914
Auch von uns ein klares NEIN!
Und nein,wir profitieren von keinen Abzügen.
Gründe wurden schon viele genannt.
Was ich mir noch überlege: wo würden die Kosten wieder eingespart falls die Initiative abgenommen würde??? Es ist ja nicht so,dass plötzlich mehr Geld für Familien zur Verfügung steht...
Und ich denke eben doch,dass die Initiative zu einem Teil die Frauen zurück an den Herd bringen will. Wär doch praktisch,quasi 2 Fliegen mit einer Klappe geschlagen...
KlaraM
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 01.03.2013
Beiträge: 1770
@dude

Das stimmt so nicht. Mein erstes Kind war drei Jahre in einer subventionierten Krippe. Selber haben wir aber den Vollbeitrag bezahlt, obwohl ich damals noch studierte. Dadurch gab es übrigens auch keinen Abzug, weil ja nur ein Einkommen da war. Subventionierte Plätze sind nach Einkommen gestaffelt. Viele bekommen keine Vergünstigungen obwohl es eine subventionierte Krippe ist.
RenaW
Dabei seit: 06.10.2005
Beiträge: 1792
Hier wird oft davon geschrieben, dass man es sich "leisten" können muss, das ein Elternteil zu Hause bleibt. Nun mal eine andere Überlegung: was ist, wenn eigentlich das Geld knapp ist mit einem Lohn, es sich aber trotzdem NICHT lohnt arbeiten zu gehen, weil die Steuern, die Sozialabgaben, der Arbeitsweg, die Fremdbetreuung usw. so viel vom zweiten Einkommen verschlingt, dass Ende Monat gleich viel bleibt wie mit einem Lohn oder nur unwesentlich mehr. Genau da wäre ja der Familienabzug gerechtfertigt.

Zweiter Punkt: es gibt viele Doppelverdiener, die schauen, dass die Mutter so arbeiten gehen kann, das der Vater zu Hause ist (Servie, Putzen, Pflege).