Familien-Initiative

dude
Dabei seit: 20.05.2003
Beiträge: 1275
@KlaraM
Doch das stimmt, bsp.weise im Kanton Bern wird bei einem Einkommen bis zu 150'000 subventioniert, das finde ich einfach nicht ok.

@linda-priska
Finde ich eben auch, meine Mutter hätte sich auch gewünscht, wenn sie damals nicht hätte arbeiten müssen, wieviele Mütter wünschen sich das heutzutage auch, aber es reicht nicht aus.



You can judge the character of a person by the way they treat those who can do nothing for them
second2
Dabei seit: 01.06.2012
Beiträge: 815
Ganz klares NEIN von mir.

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cucuseli
Dabei seit: 12.03.2005
Beiträge: 687
SVP und Familie.... das ich nicht lache!!!
Für mich war klar NEIN zu stimmen.
Ich war 7 Jahre "nur" Hausfrau, aber wisst ihr, was das Problem gewesen wäre, wenn es dieses Gesetzt gegeben hätte?!?!? Wir hätten keinen Rappen abziehen können. Der Abzug ist nämlich nur in der Bundessteuer abziehbar und die zahlen eh die wenigsten Ein-Arbeiter-Familien.
Also mal ehrlich über einen Steuer-Abzug kann man nicht gerecht entlasten. Die Reichen sparen viel und die Armen nichts.
Lieber 250.- Kindergeld für alle.

Geniesse dein Leben jeden Tag
*eineFremde*
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Beiträge: 199
arbeiten gehen lohnt sich immer, auch wenn nichts übrig bleibt.
Es ist eine Investition in die eigene Zukunft.
cucuseli
Dabei seit: 12.03.2005
Beiträge: 687
*eineFremde*
da hast du recht. Je nach Beruf findet man den Einstieg später fast nicht mehr. Da hatte ich Glück, in der Pflege kannst du problemlos wieder einsteigen, zudem habe ich meine 7 Jahre "nur"- Hausfrau mit Tageskinder ausgefüllt.

Geniesse dein Leben jeden Tag
KlaraM
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 01.03.2013
Beiträge: 1770
@dude

Ich weiss da im Detail nicht Bescheid, was wie relevant ist, ob das immer so ist oder je nach Anzahl Kinder, Lohnprozenten etc. Es scheint auf den ersten Blick tatsächlich hoch, allerdings musst du bedenken, dass ja das wahrscheinlich 1.5 Löhne sind. Nehmen wir mal an der Mann verdient 90'000 Fr. bei 100 %, die Frau 40'000 bei 60 %. Die 2 Kinder sind 3 Tage in der Woche in der Krippe. Das würde die Familie 600 Fr./Woche, also 28'800 Fr. pro Jahr kosten. Deshalb ist auch bei einem Einkommen von 130'000.- die KiTa noch etwas vergünstigt. Und deshalb ist auch ein Abzug für die hohen Kinderbetreuungskosten gerechtfertigt.
mercedes
Dabei seit: 14.02.2002
Beiträge: 445
Auch von mir ein klares NEIN! Lieber eine Erhöhung der Kinderzulagen oder eine generelle Familienzulage, dann haben alle etwas davon.
KlaraM
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 01.03.2013
Beiträge: 1770
"linda-priska" schrieb:

Nun mal eine andere Überlegung: was ist, wenn eigentlich das Geld knapp ist mit einem Lohn, es sich aber trotzdem NICHT lohnt arbeiten zu gehen, weil die Steuern, die Sozialabgaben, der Arbeitsweg, die Fremdbetreuung usw. so viel vom zweiten Einkommen verschlingt, dass Ende Monat gleich viel bleibt wie mit einem Lohn oder nur unwesentlich mehr. Genau da wäre ja der Familienabzug gerechtfertigt.

Zweiter Punkt: es gibt viele Doppelverdiener, die schauen, dass die Mutter so arbeiten gehen kann, das der Vater zu Hause ist (Servie, Putzen, Pflege).



Ich weiss nicht, was du mit deinem ersten Punkt sagen möchtest. Genau deshalb gibt es ja den Abzug von Kinderbetreuungskosten: damit die Rechnung aufgeht. Langfristig geht sie sowieso auf, was auch wieder dem Sozialstaat zu Gute kommt. Wenn das Geld schon in den Kleinkindjahren knapp ist, wird es auch nicht mehr, wenn die Kinder mehr kosten. Ein Wiedereinstieg ist nicht immer einfach. Nur schon deshalb macht es Sinn, die Erwerbsarbeit für Mütter zu unterstützen.
Ich denke einfach, ein Abzug ist ein ABzug, er muss also von etwas abgezogen werden, was konkret da ist. Also vom Lohn.

Dass es möglich sein muss mit einem Lohn eine Familie zu ernähren, ist ein schweizerischer Babyboomer-Furz. Das ist nun mal nicht mit jedem Beruf realistisch. Schaut doch mal in andere Länder; wo ist das schon so, dass jeder so viel verdient, dass nur einer arbeiten gehen muss? Ich bin jetzt mal ganz dreist: es ist auch gar nicht nötig! Warum auch? Die Kinder gedeihen auch, wenn beide Eltern arbeiten. Auf jeden Fall besser, als wenn einer stets daheim ist und die Eltern dafür vor lauter Geldsorgen Stress haben.

Aber es geht ja nicht darum, welches Modell "besser" ist (das ist eh keins), sondern welches warum Unterstützung verdient. Der Unterschied zwischen Müttern, die Geld verdienen und ihre Kinder in dieser Zeit fremdbetreuen lassen, und Müttern, die freiwillig daheim bleiben und auf Einkommen verzichten, ist, dass die ersteren eben einen Beitrag leisten und diesen Beitrag dürfen sie vorübergehend mit dem Einverständnis der Rest der Gesellschaft etwas kürzen. Aber sie LEISTEN eben einen Beitrag. Die Mütter daheim arbeiten auch, aber sie leisten ihren Beitrag auf privater Basis. Klar, unlogisch ist jetzt noch, warum ein Abzug erlaubt ist, wenn beide 50 % arbeiten und sie die Kinder trotzdem fremdbetreuen lassen. Aber was weiss ich, Ausnahmen gibt es immer.

[Dieser Beitrag wurde 1mal bearbeitet, zuletzt am 13.11.2013 um 14:40.]
RenaW
Dabei seit: 06.10.2005
Beiträge: 1792
KlaraM, wenn eine Mutter arbeiten geht, weil eben das Geld knapp ist, dann sollte ja Ende Monat auch was dabei raus schauen oder? Wenn Frau also arbeiten geht und der Lohn grad reicht, um die erwähnten Kosten zu decken oder ganz knapp was übrig bleibt, dann macht es Finanzell ja keinen (grossen) Sinn, arbeiten zu gehen. Also sollte da eine Mutter eben auch zu Hause bleiben dürfen und der Familienabzug zum tragen kommen. Das würde in meinen Augen mehr Sinn machen, als das diese Mutter sich den Stress mit Arbeiten, Kinder, Haushalt und trotzdem knappen Finanzen an tut.
Übringens: ich finde diese Aussage über den "Beitrag leisten" überheblich. Nur weil ich nicht arbeite, ist mein "privater Beitrag" nicht weniger wert, ich hab dafür auch Zeit mit ehrenamtlich im einem Gemeinnützigen Verein zu engagieren, was wiederum Kindern und Senioren im Ort zu Gute kommt.

@eine Fremde: ich bin seit 14 Jahren zu Hause und weiss, das ich kaum mehr eine Chance haben würde, in meinem erlernten Beruf eine Stelle zu finden. Nur muss ich das auch? Ich bin 40 Jahre alt und somit jung genug, noch eine weitere Ausbildung zu machen um wieder einsteigen zu können.
Ausserdem: auch wenn eine Frau weiterarbeitet, trotz Kinder, heisst das noch lange nicht, das sie ihr ganzes Erwerbsleben lang den gleichen Beruf ausübt.

[Dieser Beitrag wurde 1mal bearbeitet, zuletzt am 13.11.2013 um 17:49.]
Malaga1
Dabei seit: 01.12.2007
Beiträge: 521
Ganz klar NEIN, da es eine Mogelpackung ist. Der Fremdbetreuungsabzug kann nur gemacht werden, wenn auch effektiv KOSTEN anfallen. Wir bezahlen CHF 2000 für die Krippenbetreuung pro Monat. Wir brauchen die Krippe, damit ich mein Einkommen erzielen kann, das ich im übrigen voll versteuere. Der Fremdbetreuungsabzug ist also das gleiche wie z.B. der Abzug für den Arbeitsweg. Den kann man auch nicht machen, wenn man zu Hause arbeitet oder eben gar nicht (bezahlt) arbeitet.

Am allermeisten ärgert mich aber, dass sich die SVP als Retterin der Familie aufspielt. Vom Eigenbetreuungs-Abzug werden nur Familien mit hohem bis sehr hohem Einkommen profitieren. Die direkte Bundessteuer ist sehr progressiv und 50% der Familien zahlen heute bereits keine Bundessteuer. Die profitieren logischerweise auch nicht. Dann gibt es sehr viele Familien, deren Steuerrechnung vielleicht um 100 Franken abnimmt und es gibt ein paar wenige, bei denen der Abzug richtig einschenkt. Das ist doch einfach idiotisch. Wenn man etwas für die Familien tun will, dann über höhere Kinderzulagen. Das bringt den tieferen Einkommen wirklich etwas. Es ist auch keine Giesskannensubvention, da sie versteuert werden. Höhere Einkommen liefern also einen höheren Teil der Kinderzulagen dem Staat ab wie tiefere. Das finde ich auch absolut in Ordnung.

Wenn schon einen Eigenbetreuungsabzug, müsste man den konsequent zu Ende denken. Man müsste wie beim Eigenmietwert ein fikitves Einkommen gegenrechnen. Eine Ärztin z.B. könnte locker 150'000 Einkommen erzielen. Von dem könnte sie dann den Eigenbetreuungsabzug machen. Dann wäre die Sache wieder fair. Aber dass das völlig absurd ist, müssen wir ja nicht diskutieren. Und dass nicht klar ist, was "Eigenbetreuung" heisst, war mir schon beim ersten Lesen der Initiative klar. Meine Kinder gehen in eine voll privat finanzierte Krippe, die den Steuerzahler keinen Franken kostet. Ist das jetzt Eigen- oder Fremdbetreuung? Oder ich bezahle meine Nachbarin für den Mittagstisch. Was ist das jetzt? Immerhin stimmen wir über einen Verfassungsartikel ab. Ein bisschen eine sorgfältigere Formulierung wäre da schon angebracht.

[Dieser Beitrag wurde 1mal bearbeitet, zuletzt am 13.11.2013 um 20:21.]