Familien-Initiative

RenaW
Dabei seit: 06.10.2005
Beiträge: 1792
@KlaraM, es ist eben nicht logisch was Du schreibst, die Zitate wo ich von Dir rein gestellt habe, wiedersprechen sich meiner Meinung nach.
Zum Thema Verein: liess meine Einträge noch mal alle durch, dann löst sich Dein Rätsel von selber auf (von wegen Beitrag an die Gesellschaft und so).

@eine Fremde, gibts bei uns eben schon, die jenigen wo sich zu "fein" sind zum abwaschen.
Klar bin ich lange aus dem Erwerbsleben weg, nur wenn ich wieder einsteigen möchte, werde ich wohl meine Ansprüche überdenken müssen und schauen, was für eine Ausbildung in Frage kommt.

@dude, Zitat: "AUSSER, man kommt finanziell nicht über die Runden, sprich dort soll der Staat helfen."
Sehe ich auch so. Und genau das ist ja das perfiede an der Geschichte: entweder entlastet der Staat sämtliche Kleinverdiener mit Familie, egal ob Doppel- oder Alleinverdiener (abhängig vom Jahreseinkommen, z.B. 60'000 Franken) oder alle machen einen Abzug für die Betreuung. Solange Doppelverdiener mit über 100'000 Franken Jahreseinkommen ihre Fremdbetreuung abziehen können, sollten das Alleinverdiener mit einem Jahreseinkommen bis 99'999 Franken eben auch können.
KlaraM
ThemenerstellerIn
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Beiträge: 1770
@L-P

Zwei Dinge scheinst du nicht zu begreifen: 1. Steuern sind auch ein Beitrag an die Gesellschaft, denn wir leisten ja nicht alle gleich hohe Zahlungen. Also ist der Beitrag mehrheitlich solidarisch, denn profitieren tun ja alle. Es ist natürlich nicht die einzige Form von Beitrag an die Gesellschaft, aber die einzige, um die es in dieser Initiative geht. NUR um diese Form. Nicht um Anerkennung, nicht um Modelle, nur um einen fairen Steuerbeitrag.

2. Mit dieser Initiative werden eben gerade NICHT die Kleinverdiener entlastet, sondern die Gross- und Mittelverdiener. Bei Steuerabzügen profitieren immer die am meisten, die den höchsten Steuersatz haben. Dein nettes Bsp. mit 60K Jahreseinkommen: Diese Familie wird pro Kind 60 Fr. sparen oder gar nichts, je nach Höhe der übrigen Abzüge. Eine Familie mit einem Einkommen von 200K wird pro Kind 780 Fr. sparen.

Ich kenne eine Familie mit 6 Kindern, einem sehr hohen Einkommen des Vaters, einer Vollzeit-Nanny, viel Freiwilligenarbeit der Mutter. Sie werden 6x den Maximalbetrag einsparen können, also 4'680 Fr. Das wäre das Resultat dieser Initiative. Und die Alleinerziehende, die sich sonst schon knapp durchschlägt, spart nullkommagarnichts, weil sie keine Bundessteuern bezahlt.

[Dieser Beitrag wurde 1mal bearbeitet, zuletzt am 16.11.2013 um 09:24.]
fisi
Dabei seit: 05.04.2007
Beiträge: 4066
Schlussendlich gehen Steuerentlastungen oder Begünstigungen einer Gruppe immer zu lasten anderer Gruppen. Diese fühlen sich irgendwann benachteiligt und fordern einen Ausgleich. Im dümmsten Fall gehört man beiden Gruppen an, also profitiert auf der einen Seite von der Entlastung, muss diese aber in einer anderen Gruppe begleichen.
Unser Flickwerk, hier was abschneiden, dort was anhägen, ist ne unaufhörliche Spirale. Es wäre wohl an der Zeit, das ganze Steuersystem zu komplett zu überdenken.

Der Vorteil der Klugheit besteht darin, daß man sich dumm stellen kann. Das Gegenteil ist schon schwieriger.
KlaraM
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 01.03.2013
Beiträge: 1770
@fisi

*mitunterschreib*

Irgendwann sind wir dann alle wieder kinderlose Doppelverdiener-Haushalte. icon_biggrin.gif
fisi
Dabei seit: 05.04.2007
Beiträge: 4066
"KlaraM" schrieb:

@fisi

*mitunterschreib*

Irgendwann sind wir dann alle wieder kinderlose Doppelverdiener-Haushalte. icon_biggrin.gif


... und dann wird's teuer, schweineteuer!

Der Vorteil der Klugheit besteht darin, daß man sich dumm stellen kann. Das Gegenteil ist schon schwieriger.
dude
Dabei seit: 20.05.2003
Beiträge: 1275
@KlaraM

Gerade weil ich ja über "mein kleines Gärtchen" schaue, akzeptiere ich nicht alles was mir vorgesetzt wird...

Ich wiederum kann nicht verstehen, wie man einerseits sagen kann es ist ein solidarischer Beitrag an die Gesellschaft, wenn man Steuern zahlt und andererseits einfordert Abzüge machen zu können um diese Solidarität noch mehr auszukosten, wo genau ist da deine Logik.

Nochmals, generell finde ich diese Initiative auch nicht der richtige Weg, aber manchmal muss man die Menschen scheinbar aufwecken um dann schlussendlich hoffentlich zum richtigen und fairen Ziel zu kommen. ABER, das Leben ist nicht fair, das sind Steuern nicht, aber das wird nie eine faire Lösung geben, das liegt in der Sache der Natur.

You can judge the character of a person by the way they treat those who can do nothing for them
Spargel_2
Dabei seit: 26.10.2007
Beiträge: 1388
Ich unterschreibe auch bei fisi.

Mit jeder Änderung des Steuergesetzes wird es ein grösseres Flickwerk. Ich finde, dass es so wie es jetzt ist nicht so schlecht ist.

Und noch etwas: Wenn die Kinder vom Grosi, Tante oder Nachbarin betreut werden.... müssten dann nicht diese Personen den Abzug machen können?
Schliesslich haben ja diese Personen dann die Kosten der Kinder an diesem Tag zu tragen (Essen, Windeln und was da noch alles anfällt?).

Bei der Diskussion im Club von letzter Woche hat die SVP-Initiantin von Ausgaben gesprochen (z.B. Ausflüge, Bastelmaterial usw.) die sie hat. Nimmt man denn einfach an, dass wenn man auswärts arbeitet mit den Kindern dann zu Hause nichts mehr macht??? Ich habe doch diese Kosten auch, gebe es halt an diesen Tagen aus wo ich zu Hause bin.

Nehme jeden Tag wie er kommt!
KlaraM
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 01.03.2013
Beiträge: 1770
Ich empfinde unser Steuersystem zwar als Flickwerk (siehe Fisi), aber durchaus als fair. Steuergerechtigkeit als oberstes Ziel, und das ist nicht schlecht erreicht. Dieses Gerechtigkeit würde leiden, wenn die Initiative angenommen würde. Eine Totalüberarbeitung wäre aber angebracht, nur schon wegen der Übersichtlichkeit.
KlaraM
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 01.03.2013
Beiträge: 1770
Apropos Arena: Ich fand den Auftritt von EWS sehr gut: sympathisch, klare Ausdrucksweise, gute Argumentationsführung. Zum Glück ist sie nicht mehr bei der SVP, sonst würde mir das echt Kopfschmerzen bereiten.
hanni6
Dabei seit: 25.03.2004
Beiträge: 669
Apropos Steuern, Arbeitsmodelle,...

Kann mir jemand erklären, warum der Beitrag an die dritte Säule steuertechnisch an ein eigenes Einkommen (Anzahl Arbeitsstunden) gebunden ist?