Frauenfreundschaften - oberflächlich?

Sonnenblume
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 10.07.2009
Beiträge: 78
Ich habe 3 ganz gute Freundinnen seit meiner Jugend und die sind mir enorm wichtig. Man sieht sich zwar selten, aber man würde alles geben für den Anderen.
Durch die Kinder lernt man natürlich auch viele neue Mütter kennen, oder im Quartier etc. Meistens halte ich die Kontakte auf Distanz.... bis ich jemandem zum Kaffee einlade und ich meine "wertvolle" Zeit hergebe, muss eine Freundschaft schon etwas tiefer sein und es muss für mich stimmen. Oberflächliche Gespräche dürfen sein, mag ich aber nicht so. Habe ich dann jemanden in mein Herz geschlossen, dann voll und ganz und ich würde alles für diesen Menschen tun und er wird mir auch persönlich wichtig und, mich interessiert wie es ihm geht, was er für Träume hat, wo er steht im Leben usw. Quasi in Freud und Leid füreinander da sein.
Was mich manchmal frustiert, viele Frauen/Mütter haben zwar Interesse an gemeinsamen Kinderhüten, käffele, spazieren und sich die Sorgen von der Seele reden und Tipps entgegennehmen, aber immer wieder merke ich, dass selten jemand Interesse an dir als Person hat. Irgendwie stellt sich bei mir dann doch auch der Frust ein, weil ich andere Vorstellungen von Freundschaft habe und ich nicht als Zeitvertreib zur Verfügung stehen möchte. Ich habe das Gefühl, viele Frauen wollen erzählen und nörgeln, brauchen einen Zuhörer, jemand der Kinder hütet etc. aber keine wirkliche Interesse an der Person gegenüber. Irgendwie frustet mich diese Erkenntnis manchmal.

all inclusive
Dabei seit: 03.04.2007
Beiträge: 1033
für mich ist es normal, dass es vor allem durch die Kinder immer wieder oberflächliche Freundschaften entwickeln, diese kommen ja durch die Kinder zu Stande und nicht, weil du sie aktiv suchst. Häufig ist man ja auch nicht ganz auf der selben Wellenlänge aber arrangiert sich halt. Bei mir ergeben sich daraus eigentlich nie wirkliche Freundschaften, eher Bekanntschaften.
Wobei ich auch Bekanntschaften als Bereicherung ansehen kann, es muss ja nicht immer die tiefe Verbundenheit sein, sondern darf doch auch mal oberflächlich bleiben. Und ja, dabei wird halt auch mal was von der Seele geredet, das ist wohl sehr Typabhängig wie viel man von sich erzählt. Wenn dich das stört, reduziere doch den Kontakt aufs nötigste.

Vielleicht hast du einfach zu hohe Erwartungen und musst wirklich unterscheiden zwischen Bekannschaften und Freundschaften. (nicht böse gemeint)
*eineFremde*
Dabei seit: 12.06.2012
Beiträge: 199
also ich finde es schwierig, eine Freundschaft entstehen zu lassen, wenn dir die Zeit dazu (käffele, etc.), die es meiner Meinung nach einfach braucht, als zu "wertvoll" erscheint.
oder habe ich dich falsch verstanden?
fraulein
Dabei seit: 26.10.2003
Beiträge: 1583
Was heisst bei dir "Interesse an mir als Person" denn genau?

Ich seh es sonst wie eineFremde: wenn du andere Menschen auf Distanz hältst, merken die das auch und er wird kaum einer warten, bis du findest, es passt DIR jetzt. Du magst möglicherweise jemand sein, der Freundschaften (wie du sie siehst) sehr intensiv wahrnimmt, aber das intensive pflegen scheint auch nicht so deine Sache zus ein.

Ausserdem denke ich, muss man schon unterscheiden: Freundschaften aus Kindertagen haben eine ganz andere Basis, als solche, die in älteren Jahren entstehen. Die Unvorgenommenheit (sieht man ja hier) anderen gegenüber, die lässt nach icon_smile.gif

Persönlich finde ich Interesse an meinen Tipps, zuhören bei meinen Sorgen und Gedanken, mich einmal mit Babysitten o.ä. unterstützen doch schon recht ordentlich und ich war auch schon für solche Dinge sehr dankbar.

[Dieser Beitrag wurde 1mal bearbeitet, zuletzt am 30.01.2013 um 12:57.]

Partner, 4 Kinder mit teilweise Schwiegerkindern, aktuell 2 Enkel :-)
Stricken, Lesen und immer wieder an meinem Lieblingsplatz sitzen und den Bäumen zuhören.
GabrielaA
Dabei seit: 18.10.2002
Beiträge: 5446
Ich habe einige Kolleginnen oder Bekannte. 3 Frauen sind mir hingegen sehr wichtig. Die eine ist für mich wie eine Schwester, wir kennen uns auch schon fast das ganze Leben. Mit ihr telefoniere ich min. 1x wöchentlich. Treffen können wir uns nicht so oft. Wir wohnen ein paar km auseinander und sie ist nicht mobil.

Die andern 2 lernte ich in den letzten Jahren kennen. Mit der einen treffe ich mich (wenn möglich) 1x wöchentlich, meistens um Sport zu treiben. Je nachdem reicht die Zeit für ein Kaffi. Während ich ihr auch schon meinen Kummer anvertraute, möchte sie nicht mehr gross über ein (ihr) bestimmtes persönliches Problem sprechen. Für mich auch o.k.

Die 3. lernte ich vor vielen Jahren in der Kirche kennen, durch die Kinder. Wir sind auch Pateneltern ihres Jüngsten Kindes. Berufsbedingt sehen wir uns auch nicht regelmässig. Auch hier haben wir uns schon ab und zu die Kinder gehütet oder mitgenommen. Inzwischen verstehen sich die Kinder untereinander (wieder) gut. So kann es sein, dass sich die Kinder mal treffen wollen und es dem andern grad gelegen kommt.

Im Leben ist es halt so, gute Freunde kommen und gehen. Eine Freundschaft unter Frauen ist für mich nicht gleich zu stellen, wie die Beziehung zum Partner. Dort erwarte ich mehr, als bei einer Freundschaft mit einer andern Mutter.
linlar*
Dabei seit: 01.11.2007
Beiträge: 982
Ich sehe das Ganze so: Freundschaften oder Bekanntschaften, wie auch immer man sagt, kommen und gehen, so ist eben der Lauf des Lebens. Und wenn man mal mit einer oberflächlichen Bekanntschaft etwas mehr Zeit verbringt, merkt man ja relativ schnell, ob man dieselbe Wellenlänge hat oder nicht. Man sollte es einfach nicht zu verkrampft angehen, manchmal entwickeln sich (später ganz tolle) Freundschaften auch langsam. Andererseits können die Interessen manchmal auch wieder auseinandergehen - auch wenn man eine Zeitlang sehr viel zusammen war und sich vielleicht sogar "seelenverwandt" fühlte - und dann trifft man sich halt nicht mehr, oder nicht mehr so oft. Oder man verliert sich aus anderen Gründen aus den Augen.

Ich finde es immer sehr spannend, neue Menschen kennenzulernen und höre auch gerne zu. Ich brauche aber auch länger, um mich selber ganz zu öffnen und bin eher zurückhaltend, bis ich jemand besser kenne. Es ist ja auch nicht mein Ziel, eine neue Freundin fürs Leben zu finden, das passiert ja nicht so einfach (und wenn wir ehrlich sind: Freunde durch dick und dünn, mit denen man über alles reden kann, braucht man nicht wie Sand am Meer, so 2-3 reichen völlig).

Ich finde es eigentlich nie verlorene Zeit, mit jemand "über Gott und die Welt" oder halt einfach nur Alltagsdinge zu plaudern und Zeit zu verbringen. (Ausser bei Menschen, die sich hauptsächlich um sicher selber drehen oder die über andere herziehen, da kann ich mich dann auch distanzieren, das brauche ich nicht.)

Vielleicht hilft es, die Erwartungen etwas runterzuschrauben? An der Arbeit trifft man manchmal auch Leute, mit denen man sich sonst vielleicht gar nicht unterhalten würde, aber man hat dann doch eine gute Zeit zusammen. Und dann wechselt man den Job und sieht sich irgendwann nicht mehr (auch wenn man zuerst in Kontakt bleiben wollte). So ist es doch auch mit Kontakten mit andern Müttern, habe ich jedenfalls so erlebt.

Leben und leben lassen
Quest
Dabei seit: 05.11.2002
Beiträge: 975
Ich gehöre auch zu denen die jemandem auf dem Spielplatz nicht viel erzählen.
Mich interesssierten diese Frauen nicht wirklich. Und auch wenn man sich mal zum Kaffee traf, gab ich ganz sicher nicht viel privates von mir preis.

Gute Freundschaften habe ich schon, aber die sind nicht so entschanden.
Die haben sich entwickelt in den Jahren. Und haben im Prinzip nichts mit den Kinder zu tun.

Ich habe keinen Kontakt mehr zu irgendwelchen Frauen, die ich im Zusammenhang mit den Kindern kennengelernt habe (z.B. Babyschwimmen oder so)

Aber ich habe sehr gute Freudinnen die ich z.B: bei der Arbeit und sogar bei einem Singelclub kennen gelernt habe.

Ich denke auch du musst deine Erwartungen zurück schrauben. Und ev. triffst du mal eine Frau die dann wirklich deinen "Erwartungen" entspricht und es entwickelt sich eine super Freundschaft daraus.
Das ist wie mit der Liebe. Die kann man nicht suchen die findet einem.



Paxxie
Dabei seit: 04.01.2002
Beiträge: 594
@quest

aber dir ist schon klar, dass du von Aussen auch so eine "uninteressante Frau" auf dem Spielplatz, beim Babyschwimmen bist?
Quest
Dabei seit: 05.11.2002
Beiträge: 975
@paxxie

ja das weiss ich. Aber ich habe damit kein Problem.
Ich bin (war) nie auf der Suche nach eine Freundin. Ich ging nur auf den Spielplatz wegen meinem Sohn.

*eineFremde*
Dabei seit: 12.06.2012
Beiträge: 199
Ich habe mir noch nie gross Gedanken über meine Freundinnen gemacht.
Sie sind da und das ist wunderbar.

Wenn ich darüber nachdenke, denke ich, enstanden sind diese Freundschaften bestimmt nicht direkt beim zusammen Problemewälzen und weltpolitische Dinge diskutieren.
Nein, sondern, bei einem ersten Treffen (wo auch immer, ja die eine kenne ich tatsächlich aus dem MUKI-Turnen ), erstem lockeren Smalltalk, bei dem man den gleichen Humor, die gleiche Basis fest stellte.
Ja, danach wahrscheinlich sogar ein erstes Käffeli zusammen und immer mehr Zeit, weil man Lust hatte zusammen zu reden, zu lachen.

Eine echte Freundschaft (von denen habe ich nicht unzählige), braucht meiner Meinung nach Zeit, die man zusammen verbringt.
Nur telefonieren, sich selten sehen, das würde für mich über längere Zeit nicht funktionen.
Ich will meine Lieblingsfrauen in meinem Alltag haben, mit ihnen lachen und weinen.

Meine "älteste" Freundin kenne ich aus der Schulzeit.
Wir waren oftmals in unterschiedlichen Lebenssituationen und haben uns nicht immer regelmässig gesehen. Immer aber haben wir einen Draht zueinander am Leben behalten.
Nun sehen wir uns wieder regelmässig.

Gerade denke ich an "meine" Frauen und bin so froh, sie in meinem Leben zu haben.
Muss es ihnen direkt bald wieder einmal zeigen.
In nächster Zeit ist ein Kochabend bei mir fällig.
Das machen wir regelmässig, abwechselnd kocht eine für die Anderen.
Wunderbare Abende mit grossem Gelage...Männer komplett ausgeschlossen! icon_smile.gif