Freundschaft

Ultramarin
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 30.03.2009
Beiträge: 1425
Hallo!

Wenn ihr merkt dass einen Freund/Freundin, in Euren Augen ins Unglück rennt, was ist Eure Weg ihm/ihr zu helfen ?

Ihr seid eher offensiv, und sagt Eure Meinung (auch wenn sie nicht gefragt ist), zum Schutz des Freundes/Freundin ?

Ihr verhaltet euch eher zurückhaltend, geht davon aus, dass jeder Mensch für sich verantwortlich ist, und fangt auf, falls es wirklich schief geht.

etwas anderes ? und aus welchem Grund ? bin gespannt...

Ich handhabe es nach Nr. 2... Methode 1 bedeutet für mich eine Kompetenzüberschreitung. Ich merke aber im Gespräch mit anderen, dass es da andere Meinungen dazu gibt, und dass Methode 2 als zu wenig freundschaftliches Engagement gewertet wird.

We stopped checking for monsters under our bed, when we realized they were inside us
Sinalco
Dabei seit: 23.04.2003
Beiträge: 1255
ich neige dazu, provokative fragen zu stellen, die meine meinung durchblicken lässt. wird nicht immer gutiert. bei meiner besten freundin sage ich immer meine meinung, überlasse aber ihr die entscheidung, welchen weg sie geht, denn sie muss ja auch die konsequenzen tragen. viele dinge sind auch ein (lern-)prozess, die man anderst wahrnimmt, wenn man selber im problem drinsteckt. da kommt man mit logischen argumenten nicht weit. ich probier da jeweils nahe dran zu bleiben und notfalls aufzufangen.
bei freunden, die mir weniger nahe stehen, lasse ich es einfach laufen und zerbreche mir nicht meinen kopf für andere.
lg sinalco

You don't get always what you want - you get what you need!
Gelöschter Benutzer
Methode 1, wenn es eine enge Freundschaft ist und ich zu den engsten Ansprechpartnern gehöre. Ich betrachte es als meine Aufgabe als echte Freundin, ihr mit Rat zur Seite zu stehen. Einmal meine Ansicht mitteilen reicht dann aber auch. Nachher ihr zur Seite stehen und den Weg akzeptieren, den sie selber wählt.
Balance
Dabei seit: 08.01.2009
Beiträge: 2951
Bei "enger" (gegenseitig) Freundin: Methode 1
bei Freunde und Kollgegen: Methode 2

Je nach intensivität und offenheit des Gespräches, ist es gut möglich dass ich bei "nicht engen" Freundschaft die Methode 1 anwende.

Lebe Dein Tag wie es Dein Letzter wäre
wülchli
Dabei seit: 18.12.2010
Beiträge: 1047
Kommt wohl auch draufan, was "ins Unglück rennen" heisst. Bzw. wie schlimm die Situation ist oder werden könnte. Auch das ist je nach Blickwinkel oder Wahrnehmung jeses einzelnen individuell.

Grundsätzlich finde ich persönlich Ratschläge erteilen heikel, wenn nicht explizit erwünscht.

Sprachkürze gibt Denkweite
Ultramarin
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 30.03.2009
Beiträge: 1425
Was mich stört: was in meinen Augen ins "Unglück rennen" bedeutet. Ist das nicht ein Massstabfrage ? habe wir da nicht jeden Einzelne Massstäbe. Drum find ich persönlich Methode 1 heikel. Allerdings hinterfrage ich auch meine Methode 2, und frage mich: Beziehe ich so genug Stellung ?!

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Glockenblume
Dabei seit: 30.09.2009
Beiträge: 237
Ich handhabe das individuell nach Gefühl.

Wenn ich merke eine Person ist an meiner Meinung interessiert, dann stelle ich kritische Fragen. Ratschläge gebe ich erst, wenn ich danach gefragt werde.

Bei Personen, bei denen ich das Gefühl habe, es bringt nichts. Diese lasse ich eben die Erfahrung machen. Bin aber für sie da, falls sie Unterstützung möchten.

Die Wahrheit ist ein pfadloses Land.
*paxxie*
Dabei seit: 29.06.2010
Beiträge: 1478
Was heisst, ins Unglück rennen?

Wenn es um eine neue Beziehung handelt, vergesst es, denn Verliebte (und vielleicht sind da Frauen besonders anfällig) sind nicht mehr im Stande, rationale Einwände zu empfangen
Ultramarin
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 30.03.2009
Beiträge: 1425
Eben Paxxie, das fragte ich mich. ins Unglück rennen nach welchem Masstab ? meinem ? da fängt das Dilemma doch bereits an...

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GabrielaA
Dabei seit: 18.10.2002
Beiträge: 5446
Ist halt schwierig. Ich finde, sie rennt ins Unglück, doch sie sieht es ganz anders. Würde wohl mit ihr reden, ihr vorsichtig erklären, dass es für mich nach "ins Unglück rennen" aussieht, es begründen. Ihr klar machen, dass ich ihr helfen will.

Hier ist absolutes Fingerspitzengefühl gefordert. Diese Person wird evtl. von vielen andern Leuten darauf aufmerksam gemacht, dass sie ins Unglück rennt. Könnte zur Folge haben, dass sie es erst recht tut.

Wir haben sowas ähnliches vor Jahren bei einem jungen Mädchen (gehörte zum familiären Kreis) erlebt. Je mehr die Leute sie auf diese Situation angesprochen haben, umsomehr hat sie sich von denen zurückgezogen und sich erst recht diesem "Unglück" zugewannt. Sie hatte tatsächlich ein teures Lehrgeld bezahlt. Dies ist beinahe 20 Jahre her. Heute versteht sie sich selbst nicht mehr. Lebt inzwischen ein "normales, geregeltes Leben" und ist sehr glücklich.

Manchmal können wir gewissen Leuten nicht mehr helfen, sie müssen ihren Weg selber gehen. Das einzige was wir tun können, ist sie im richtigen Moment zu "erwischen" und zu versuchen, ihr die Augen zu öffnen.