Gesucht: erwachsene Scheidungskinder mit damals Kontaktverbot zu einem Elternteil

wolfgang
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@ Second wife
Ja, mag sein, dass es Kinder gibt die sich wehren. Die sind aber vermutlich nicht so ungezogen und eigensinnig, wie ich es war. icon_wink.gif

Also, die Lehrer die armen, habe ich ja gezielt und ganz bewusst zur Weissglut getrieben - da konnte ich dann wohl schlecht noch irgend was jammern. Um Pfarrer mache ich eh schon seit ich denken kann einen grossen Bogen - ja wer bleibt dann noch... ach ja der Beistand. Also die Beiständin konnte ich immer so einlullen und bearbeiten, dass es schlussendlich für mich stimmte. Das heisst, dass ich eben machen konnte, was ich wollte.

Weisst Du, ich denke jeder muss mit seiner Geschichte irgendwie fertig werden und darf vor allem nie irgend welche Kindheitserlebnisse für allfällige Probleme als Erwachsener, verantwortlich machen. Das wird leider nur zu oft gemacht - ab einem gewissen Alter kann man selber denken und ist für seine Zukunft verantwortlich. Das bedeutet Aufwand, welchem sich immer mehr Leute entziehen möchten und dann die Faulheit auf die Kindheitserlebnisse abschieben. Positiv daran: Die Wirtschaft provitiert - je fauler die Menschen werden und das Denken lieber anderen überlassen, um so mehr Psychologen und Seelenheiler schiessen aus dem Boden. Meine Meinung...

Neid ist die aufrichtigste Form von Anerkennung
Gufechnopf
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@ Wolfgang
Zu deinem letzten Satz hätte ich jetzt auch eine Antwort bereit. Aber ich will das politisieren hier sein lassen.

Gott, gib mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann,
den Mut (und Phantasie), Dinge zu ändern, die ich ändern kann,
und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.
Gufechnopf
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@ Wolfgang
Doch, eine Frage habe ich noch?

Hast du dir nie überlegt, wie sich dein Vater fühlt, wenn er sein Kind nicht sehen darf?
Oder warst du mit dir selber zu beschäftigt? Auch wegen Pubertät?
Hättest du dir manchmal nicht den Austausch mit einer männlichen Person gewünscht? Und vor allem auch jemand, der dir mal Grenzen aufzeigt. Das kann ja auch positiv sein.

Gott, gib mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann,
den Mut (und Phantasie), Dinge zu ändern, die ich ändern kann,
und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.
Gelöschter Benutzer
@sw: ich für mich habe grad in diesem jahr eine familienaufstellung gemacht. für mich ist es nun in ordnung, ich hoffe, dass sich auch für den rest der familie etwas "ordnung" daraus ergibt.
wolfgang
Dabei seit: 07.11.2008
Beiträge: 2034
@ Second wife
"Hast du dir nie überlegt, wie sich dein Vater fühlt, wenn er sein Kind nicht sehen darf?"

Das ist aber nicht das Thema hier... Gut, trotzdem - ja klar... überleg ich mir das ständig. Drum bin ich auch täglich bemüht, Familie und Beziehung zu pflegen, dass so etwas möglichst nie passiert. Ganz einfach... Was war, das war, ist/war nicht mein Bier und somit auch nicht mein Problem.

Austausch mit Männern... ja hatte ich doch! Und zwar, in dem ich genau das machte was alle - inkl. Lehrer, Eltern, Seelenklempner etc. sagten, dass ich nicht tun sollte. Die wollten, dass ich studiere, ich ging aber auf den Bau arbeiten. Ja weisst Du, wie die tobten icon_smile.gif Abstürzen würde ich... und im Dreck landen. Der Polier in der Lehre - weisst Du, so ein Bergamasker, ein Bär von einem Mann, eben ein MANN halt, der hat mir dann 3 Jahre lang Grenzen aufgezeigt. Ohne Gesülze und schön reden, den konnte ich auch nicht einlullen icon_wink.gif Die restlichen Grenzen hat dann vorest mal die Jugendanwaltschaft mit astronomischen Bussen und Drohungen aufgezeigt... Danach - das weisst Du ja... bin ich in die Hände meiner Frau geraten icon_smile.gif Wirkungsvoller als jede Strafe und Psychogesülze.

Neid ist die aufrichtigste Form von Anerkennung
Smile79
Dabei seit: 07.04.2009
Beiträge: 2397
kämpft für einen kinderanwalt... jemand der nur für das recht des kindes kämpft.
Gufechnopf
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@ Wolfgang


Und wie das hierher gehört. Wenn ein Kind den Kontakt verweigert, ist es schon relevant, ob es sich Gedanken macht, wie sich der ausgeschlossene Elternteil fühlt. Deswegen kann es ja trotzdem den Kontakt verweigern. Oder aber es macht sich eben gar keine solchen Gedanken.

@ smile
PN

Gott, gib mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann,
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ljuba
Dabei seit: 31.07.2004
Beiträge: 227
Kontakt unterbunden?
Ich kenne eine Frau die
dem Vater den Kontakt verbieten wollte. Ihr wurde dann von den Behörden gesagt es sei möglich auf das begleitete Besuchsrecht zu bestehen, aber ein Vater habe IMMER das Recht sein Kind zu sehen. Auch ein Vater der sein Kind sexuell misbraucht hat oder es umbringen wollte, egal, es sei das Recht des Vaters.

Also keine Regel ohne Ausnahme oder wie???

Kein Ereignis ist vollkommen, erst die Erinnerung macht es dazu.
Gufechnopf
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 18.03.2007
Beiträge: 3509
@ ljuba
Ja, es gibt auch sehr progressive Behörden oder Beistände, die sehr genau wissen, wie die akutelle Rechtslage ist. Resp, was zum Wohl des Kindes ist.

Nur, dem betreuenden Elternteil die Rechte erklären und das dann auch durchsetzen, das sind noch 2 Paar Schuhe.

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sensefrau
Dabei seit: 02.10.2009
Beiträge: 723
Mich interessieren vor allem folgende Fragen:
Wie habt ihr das als Kind erlebt?
Habt ihr als Kind erkannt, wie dieses Kontakverbot zustande kam?
Habt ihr euch als Kinder gewehrt?
In welchem Alter habt ihr die effektiven Zusammenhänge begriffen?
Wie empfindet ihr die verpassten Jahre mit eurem anderen Elternteil?
Gegenüber wem empfindet ihr Wut?

Ich habe seit der Trennung meiner Eltern null Kontakt mit meinem leiblichen Vater. Er war vor allem meiner Mutter gegenüber stark gewalttätig. Ich würde behaupten, dass ich die "Zusammenhänge" sehr früh begriff. Für mich war klar- mit einem gewalttätigen Vater möchte ich nichts mehr zu tun haben. Vor ein paar Jahren sprach ich zum ersten Mal mit meinem Bruder darüber. Wir sind so verblieben, dass wir weiterhin keinen Kontakt wünschen, weil einfach zuviel passiert ist. Wir haben jahrelang zuviel gesehen.. Ich würde nicht mal an seiner Beerdigung teilnehmen. Ich denke, dass es für meinen Bruder viel schwieriger war, ohne leiblichen Vater aufzuwachsen. Er bestätigte mir dies auch. Ich hingegen habe in keinster Weise das Gefühl, ohne ihn was verpasst zu haben.
Mein Bruder überlegt sich immer wieder, ob er ihn wiedereinmal kontaktieren soll. Unsere Mutter schockiert das sehr. Was ich auch verstehe. Trotzdem bin ich ganz klar der Meinung, dass man dies den Kindern selbst überlassen muss.
Wut empfinde ich keine. Ich wuchs schlussendlich mit einem tollen Stiefvater auf, der seine vier Enkel vergöttert.