Gleichberechtigung zwischen Frau und Mann

Scheri
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Während meine Mutter noch zu den Emanzen aus den 68ern gehörte und Parolen wie "schnipp, schnapp, schwänzli ab!" kandidierte, fällt es mir heute immer schwieriger nachzuvollziehen, wenn behauptet wird, die Frau sei in unserer Gesellschaft dem Mann gegenüber noch immer nicht gleichberechtigt.

Gerne möchte ich verstehen, wenn es tatsächlich so ist, dass heute immer noch keine Gleichberechtigung herscht.

Was denkt ihr zu diesem Thema?
Nuvole
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Beispiele gefällig?

Wenn eine Frau, die für ein politisches Amt kandidiert, erklären muss, wie sie dann die Kinderbetreuung organisiert. Mag mich nicht erinnern, dass man das unseren Gemeindepräsidenten je gefragt hat.

Wenn Firmen sich darum drücken, Familienjahre der Frau in irgendeiner Form lohnmässig zu berücksichtigen.

Wenn Frauen in zu kleinen Pensen arbeiten und darum unter dem Pensionskassenminimum durchrutschen und fürs Alter schlecht abgesichert sind. Kenne im Moment keinen Mann, dem das auch passiert.

usw....
Scheri
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"Nuvole" schrieb:

Wenn eine Frau, die für ein politisches Amt kandidiert, erklären muss, wie sie dann die Kinderbetreuung organisiert. Mag mich nicht erinnern, dass man das unseren Gemeindepräsidenten je gefragt hat.


Was hat denn das mit Gleichberechtigung zu tun? Da geht es doch um ein Rollenverständnis, das bezüglich der Obhut von Kindern erst seit wenigen Jahren langsam in Bewegung kommt.
Zudem ist doch eine Frage nichts schlimmes. Kannst ja einfach antworten, dass bei euch Zuhause dein Mann für die Kinder zuständig ist. Oder wie auch immer.
Scheri
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"Nuvole" schrieb:

Wenn Frauen in zu kleinen Pensen arbeiten und darum unter dem Pensionskassenminimum durchrutschen und fürs Alter schlecht abgesichert sind. Kenne im Moment keinen Mann, dem das auch passiert.


Auch da sehe ich keinen Zusammenhang zur Gleichberechtigung. Arbeitet der Mann niederprotzentig, hat er die gleiche Situation.
Scheri
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"Nuvole" schrieb:

Wenn Firmen sich darum drücken, Familienjahre der Frau in irgendeiner Form lohnmässig zu berücksichtigen.


Ja, das wir den neumodischen Hausmannen auch so gehen...
RenaW
Dabei seit: 06.10.2005
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Nouvole, immerhin sind wir soweit, dass Frauen überhaupt ein politisches Amt einnehmen können. Noch vor wenigen Jahrzehnten unmöglich.

Es ist auch richtig so, dass Frauen Politisch aktiv sein können, Beruflich viel mehr erreichen können als noch vor zig Jahren, Bankgeschäfte erledigen dürfen oder eine Arbeit annehmen ohne Einverständnis vom Ehemann.
Diesbezüglich haben wir ja wirklich viel erreicht. Diskussionen darüber hinaus, finde ich etwas mühsig. Es sind nun mal die Frauen, wo die Kinder bekommen und stillen können (könnten).

Dass die Erwerbstätigkeit einer Frau finanziell wichtig sein kann, dafür habe ich Verständnis. Da geht es dann aber nicht um Karriere, sondern um den Familienunterhalt.

Universum
Dabei seit: 13.05.2013
Beiträge: 1515
Ich fühlte mich nie in irgend einer Weise nicht gleichberechtigt. Und ich verstehe den derzeitigen Hype darüber nicht.
Es studieren soviele Frauen wie nie zuvor, je nach Studienfach ist der Frauenanteil gar höher als der Männeranteil. Für die Generation unserer Grossmütter wäre das undenkbar gewesen. Heute macht doch jedes Mädchen eine Ausbildung, früher hiess es, ein Mädchen heiratet sowieso und braucht keine Lehre. Oder das Frauenstimmrecht: wie haben unsere Grossmütter dafür gekämpft- und wo liegt die Stimmbeteiligung heute...noch meine Mutter hätte das Einverständnis meines Vaters gebraucht um als Verheiratet berufstätig sein zu wollen.
Auf der anderen Seite: will man die Gleuchberechtigung konsequent durchziehen, müssten Frauen Militärdienst leisten und bis 65 arbeiten.

Versprich nichts, wenn Du glücklich bist.
Antworte nicht, wenn Du wütend bist
und triff keine Entscheidungen wenn Du traurig bist.

Autor unbekannt.
RenaW
Dabei seit: 06.10.2005
Beiträge: 1792
Universum, der gefällt mir Button fehlt mir grad.
Der Krux an der Sache: es werden gleiche Löhne gefordert, mehr Betreuungsmöglichkeiten, das Frauen sich nicht mehr für ihre Erwerbstätigkeit/politisches Amt rechtfertigen müssen usw. usf. Das mag ja alles gut und recht sein. Nur gerade eben die Militärpflicht für Frauen oder arbeiten bis 65 das wird unter den Tisch gekehrt, das will Frau dann nicht. Man will den Fünfer und s Weggli.

Wenn wir schon beim Rechtfertigen sind: warum muss ich mich als Mutter und Hausfrau rechtfertigen weil ich nicht auswärts arbeiten gehe? Wenn sich die erwerstätigen Mütter aufregen, dass sie sich rechtfertigen müssen für ihr Familienmodell, dann müssen sie auch die nur Hausfrauen in Ruhe lassen. Weil für mich ist das Gleichberechtigung, das jede Familie die Wahl hat. Nur leider sind Frauen so, dass sie sich unereinander noch diskriminieren.




Scheri
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"RenaW" schrieb:

Dass die Erwerbstätigkeit einer Frau finanziell wichtig sein kann, dafür habe ich Verständnis. Da geht es dann aber nicht um Karriere, sondern um den Familienunterhalt.


Das ist vielleicht die Sicht von einer Frau, welche mit dem gutbürgerlichen, eher ländlichen Lebensstil, der bis vor 10 Jahren noch weit verbreitet war, gut gefahren ist.

Nein, ich glaube dass die Erwerbstätigkeit der Familienfrau für sie noch einiges mehr bedeutet, als der finanzielle Zustupf für die Familie.
Beim ausüben eines Jobs geht es eben auch um das Gefühl der Eigenständigkeit, um das Einbringen, seiner Ressourcen, um das Anwenden des gelernten, um ein Aktionsfeld welches nichts mit der Familie zu tun hat usw.
Scheri
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"RenaW" schrieb:

Wenn wir schon beim Rechtfertigen sind: warum muss ich mich als Mutter und Hausfrau rechtfertigen weil ich nicht auswärts arbeiten gehe? Wenn sich die erwerstätigen Mütter aufregen, dass sie sich rechtfertigen müssen für ihr Familienmodell, dann müssen sie auch die nur Hausfrauen in Ruhe lassen. Weil für mich ist das Gleichberechtigung, das jede Familie die Wahl hat. Nur leider sind Frauen so, dass sie sich unereinander noch diskriminieren.


Von diesen Wertungen sollte frau sich nich so beeinflussen lassen. Meine Erfahrung ist, je mehr die Lebensart, welche man für sich lebt, für einen stimmt, je weniger ist man anfällig auf Probleme anderer.