Gleichberechtigung zwischen Frau und Mann

Scheri
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 22.12.2014
Beiträge: 399
"RenaW" schrieb:

Diskussionen darüber hinaus, finde ich etwas mühsig. Es sind nun mal die Frauen, wo die Kinder bekommen und stillen können (könnten).


Das ist auch für mich der Punkt, wo ich mich bei aktuellsten Aussagen von Frauen, welche sich immer noch nicht gleichberechtigt fühlen frage, ob sie da nicht etwas verwechseln. Oft habe ich das Gefühl, aus ihrer Sicht sei es ungerecht, dass sie Frauen (mit allem was biologisch dazu gehört) sind.
Als Mann, der sich noch nie für Gleichberechtigung unter den Geschlechtern eingesetzt hat, da für mich das immer das Natürlichste war, also auch kein Thema, bin ich ein absoluter Gegner der Gleichmacherei von Mann und Frau.
Also ich hoffe, frau versteht mich richtig:
Ich bin absolut für Gleichberechtigung unter allen Menschen. Ich finde, es ist der falsche Weg, wenn wir das Mann-Sein und das Frau-Sein gleichmachen wollen. Es sind zwei verschiede Energien, die sich ergänzen.
Wenn die Frage aufkommt, weshalb es in den Chefetagen so wenig Frauen gibt: meine Interpretation: weil es viel weniger Frauen gibt, die sich so etwas antun wollen.

RenaW
Dabei seit: 06.10.2005
Beiträge: 1792
Scheri, ich bin nicht uneigenständig nur weil ich nicht arbeiten gehe.

Ich denke, die sogenannten Working poor interessiert das Anwenden von beruflich erlernten Fähigkeiten und Eigenständigkeit wenig. Da ist dann tatsächlich der finazielle Aspekt im Vodergrund und das eine Arbeit gefunden wird, die nach Mögichkeit nicht noch zusätzliche Kosten verursacht wie Kinderbetreuung und Arbeitsweg. Da geht Frau dann unter Umständen tatsächlich Abends putzen wenn der Mann zu Hause ist, nur damit die Betreuungskosten weg fallen.
RenaW
Dabei seit: 06.10.2005
Beiträge: 1792
Scheri, da sind wir einer Meinung: Gleichberechtigung für alle. Und ja, Genetisch gesehen, ist es unmöglich Frau und Mann gleich machen zu wollen. Genau das sollten wir alle, Frau und Mann endlich akzeptieren: die natürlichen Unterschiede, die eine völlige Gleichheit verunmöglichen. Für mich sind nämlich diejenigen am unzufriedensten, wo immer nochmehr Gleichberechtigung und Gleichsein fordern.

Im übrigen glaube ich schon, dass es Frauen gibt, die gerne Führungpositionen übernehmen würden. Das dies nicht passiert und Männer bevorzugt werden, hat für mich einen anderen Grund. Frauen können untereinander sehr zickig sein, egal ob im Privat- oder im Berufsleben.


Frauen in unseren westlichen Ländern können stolz auf das sein, was wir an "Privilegien" haben. Wie erwähnt, dürfen wir heute alles machen, ohne dafür die Zustimmung des Ehemannes zu haben.
Was aber ist mit den Frauen in islamischen Ländern? Vergewaltigte Frauen werden noch heute nach der Scharia veruteilt (gesteinigt!!!!!), weil sie ja selber schuld sind an der Vergewaltigung. Autofahren ja nicht. Aktiv in der Politik? Ne warum auch. Aber nein "amnesty international" kritisiert lieber die Schweiz, was hier alles noch verbessert werden müsste.

[Dieser Beitrag wurde 4mal bearbeitet, zuletzt am 15.03.2017 um 07:31.]
Scheri
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 22.12.2014
Beiträge: 399
"RenaW" schrieb:

Scheri, ich bin nicht uneigenständig nur weil ich nicht arbeiten gehe.


Und das ist auch echt nicht mein Glaube. Ich wollte nur Aspekte aufzeigen, warum sich eine Familienfrau auch noch für Erwerbsarbeit entscheiden könnte.
Ich finde es genauso unnötig wie du, dass verschiedene Familienmodelle gegeneinander antreten.
Und ich kenne auch bei uns in der Stadt ein Paar Familien, wo nur der Mann einer Erwerbstätigkeit nachgeht. Teilweise sind das Familien, vor denen ich grossen Respekt habe, schöne Familien.

Zu meiner eigenen Emanzipation als Mann habe ich meiner Partnerin bald zu verstehen gegeben, dass ich kein Interesse daran habe, das Leben lang finanziell für sie verantwortlich zu sein.
Heute findet sie es nur richtig, dass ich ihr den Anstoss gegeben habe.

Aber wie gesagt, RenaW, nur weils andere anders machen, musst du dich doch nicht angegriffen fühlen.
Obwohl, ich verstehe natürlich, dass sich Spezies, welche am aussterben sind, bedroht fühlen.
RenaW
Dabei seit: 06.10.2005
Beiträge: 1792
Scheri, genau Deine subtile Aussage "Obwohl, ich verstehe natürlich, dass sich Spezies, welche am aussterben sind, bedroht fühlen.", ist es die mich stört. Sag doch einfach offen, dass Du den Sinn dieser Rollenteilung nicht einsiehst.
Genau das ist es was ich kritisiere: dieses einander nicht in Ruhe lassen können. Ich kenne in meinem Umfeld genügend Mütter die auswärts arbeiten gehen, genauso kenn ich Mütter, wo zu Hause bleiben. Jedem wie er mag. Ich muss zwar nicht alles nachvollziehen können, trotzdem ich nicht das Recht jemanden zu kritisieren, weil jede Familie für sich entscheidet und mich das nichts angeht und ich mich ausserdem auch bei niemandem rechtfertigen will und muss.
dude
Dabei seit: 20.05.2003
Beiträge: 1275
"Scheri" schrieb:



Zu meiner eigenen Emanzipation als Mann habe ich meiner Partnerin bald zu verstehen gegeben, dass ich kein Interesse daran habe, das Leben lang finanziell für sie verantwortlich zu sein.



Meine Güte das hört sich grauenvoll an.


You can judge the character of a person by the way they treat those who can do nothing for them
GabrielaA
Dabei seit: 18.10.2002
Beiträge: 5446
ich finde auch, dass eine Mutter, die sich entscheidet, zu 100% "nur" für ihr Kind da zu sein und nicht auswärts arbeiten geht, viel mehr rechtfertigen muss, als eine, die ihr Kind in die Kita gibt.

Ich bin auch der Meinung, leben und leben lassen. Verurteilen aufgrund der familiären Konstellation finde ich voll daneben.
KlaraM
Dabei seit: 01.03.2013
Beiträge: 1770
Ich denke, wir müssen unterscheiden zwischen Gleichberechtigung im Privatleben und Gleichberechtigung in der Berufswelt und dem öffentlichen Leben.
Ungleichberechtigung aus rechtlicher Sicht ist vom Gesetz her beseitigt (mal abgesehen vom Militärdienst). Jetzt müssen wir uns nur noch für die vollständige Durchsetzung dieser Gleichbehandlung einsetzen. Klar ist das ein Riesen-Fortschritt zum letzten Jahrhundert, aber Gleichberechtigung nicht "Nicht mehr so Ungleichberechtigung wie früher" sind zwei Paar Schuhe.

Neben der Lohnungleichheit gibt es andere Formen der Diskriminierung im Beruf. Wenn den Äusserungen von Männern in Sitzungen beispielsweise mehr Gewicht zugemessen wird. Mehr Förderung, die Nicht-Berücksichtigung bei einer Einstellung oder eine Beförderung. In manchen Firmen läuft das im Moment aber eher darauf hinaus, dass man die Frauenquote erhöhen will und bei gleicher Eignung eher die Frau die Stelle erhält (eher im oberen oder obersten Kader der Fall). Aber es gibt sicher auch noch kleinere Firmen, wo von Mitarbeiterinnen auch mal erwartet wird beim Apéro mitzuhelfen oder einen Kaffee zu servieren, NUR von den Mitarbeiterinnen. Zum Beispiel.

Und dann gibt es klare Diskriminierung, die sich nachweisen lässt. Mir ging es letztes Jahr so: Ich wurde für eine Beförderung/neue Aufgabe nicht berücksichtigt, obwohl man mich anfangs angefragt hatte und ich alle Qualifikationen mitbrachte. Ein etwas jüngerer Mann wurde eingestellt, der klar weniger qualifiziert ist. Und jetzt kann ich euch sagen, wie man sich fühlt, wenn man im Gespräch mit dem Chef sitzt und er einem ins Gesicht sagt: "Du bringst alles mit, was es braucht, du bekommst in Zukunft vielleicht einen solchen Job, du musst nichts verbessern. Wir wollten einfach einen Mann." Fadengrad ins Gesicht. Dann sitzt du da und bist betroffen. Sprachlos. Hilflos. Wütend. Meine Arbeitsleistung hat jeden Wert verloren, denn sie spielt keine Rolle mehr, wenn sie nicht als Kriterium gewichtet wird, sondern das Geschlecht entscheidet. Das eine ist, dass du denkst: Ja spinne ich denn? Kann ein Mann irgendetwas davon besser als ich, nur aus der Tatsache heraus, dass er ein Mann ist? Und das zweite ist Hilflosigkeit, denn daran kann ich nichts ändern. Ich kann mich anstrengen, wie ich will ich bleibe eine Frau.

Die Gefühle, die in dem Moment über dich hereinbrechen, sind wie eine riesige Welle und du bist machtlos, ausgeliefert. So geht es wohl jedem, der diskriminiert wird, sei es aufgrund seiner Nationalität, seines Geschlechts, seiner sexuellen Orientierung, seiner Religion, seiner Hautfarbe.

Und ja, Gleichberechtigung ist noch ein Thema, auch in der Arbeitswelt. Wenn mir das passiert, dann passiert das anderen auch, auch wenn wohl nicht jeder Chef oder jede Chefin so saudumm ist, das direkt so zu formulieren.
GabrielaA
Dabei seit: 18.10.2002
Beiträge: 5446
Es gibt immer einen Unterschied zwischen Mann und Frau. Das wurde schon von Natur aus so vorgegeben.

Irgendwann wird es soweit kommen, dass Väter die Kinder austragen und es noch Gesetze gibt und Streitereien, wer jetzt schwanger wird...(Ironie off)...

Ungerecht ist, wenn eine Frau mit gleicher Ausbildung und gleicher Stellung wie ein Mann, weniger verdient.
KlaraM
Dabei seit: 01.03.2013
Beiträge: 1770
Nebenbei erwähnt: Die diskriminierende Haltung zeigt sich dann auch bei Arbeitskollegen (und -kolleginnen!), die die Meinung vertreten, ein Chef darf einstellen, wen er will. Ich könnte ein Buch schreiben darüber.

Wer denkt, das Thema sei erledigt, der täuscht sich massiv. Weitermachen, Frauen und Männer, eine gleichberechtigte Gesellschaft ist ein Gewinn für alle. Und mit Gleichberechtigung ist nicht nur Mann und Frau gemeint.