Gleichberechtigung zwischen Frau und Mann

RenaW
Dabei seit: 06.10.2005
Beiträge: 1792
Scheri, ich denke, nach 18 Jahren Pause hat jede Person Mühe ins Berufsleben einzusteigen, das geht nicht nur mir so. Natürlich wär s cool, in meinem Lehrberuf was zu finden, nur ich behaupte von mir, ich bin flexibel genug, dass ich auch was anderes tue, wenn ich überzeugt davon bin und Spass dran habe.
Mittlerweile bin ich zufrieden mit meinem Hausfrauen da sein. Ich musste mich da schon ziemlich zurecht finden, das stimmt. Inzwischen ist mir das ganz gut gelungen mit allem Drum und Dran.
KlaraM
Dabei seit: 01.03.2013
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"Scheri" schrieb:

Ich kann das Beispiel, in dem du dich übergangen fühlst, sehr gut nachvollziehen.


Du hast mich missverstanden. Ich fühlte mich nicht übergangen, ich wurde aufgrund meines Geschlechts diskriminiert. Ich will das auch gar nicht diskutieren, der Fall ist klar und abgeschlossen. Wenn ich sage:Leute, wehrt euch, dann meine ich damit auch mich, keine Angst. Ich habe das bloss erwähnt, weil gewisse Leute meinen, es gäbe keine Diskriminierung im Beruf. Die gibt's. Sicher auch mal umgekehrt, aber eben häufiger und gesellschaftlich akzeptierterin dieser Richtung. Diskriminierung wegen Nationalität, Hautfarbe, Religion und sexueller Orientierung sind auch eine Realität.

Lohndiskriminierung ist nur ein Teil davon. Der Unterschied zwischen drm Einkommen der Männer und Frauen ist viel höher als 2.9 %. Klar, ein Teil davon resultiert aus persönlichen Entscheidungen (lange Familienpause, kleines Pensum), manche auf persönliche Prioritäten (keine höhere Bildung, keine Karriere anstreben), manche aber auch auf diskriminierende Nicht-Förderung junger Frauen ("Ach, in zwei, drei Jahren ist sie eh schwanger und will dann nichts mehr von Karriere wissen..."icon_wink.gif, auf traditionell frauenlastige Tieflohnbranchen (Altlasten) usw.
Nuvole
Dabei seit: 02.06.2007
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"Scheri" schrieb:

@Spargel_2

Und was sagst du zu dem Bericht den ich gepostet habe, wonach der effektive Lohnunterschied 2.9% beträgt ?


Bin zwar nicht Spargel... icon_smile.gif

Was heisst das schon? Ich arbeite in einer Branche, in der alles geregelt ist und es auf dem Papier 0 % Unterschied gibt. Aber für den Beruf, den ich ausübe, gibt es fünf verschiedene Lohnklassen und jede Lohnklasse hat noch über 20 Stufen.

Der anstellende Betrieb hat hier immer noch einen grossen Spielraum. Z. b. werden alle Berufs- (oder eben Familien)Jahre als berufsadäquat angeschaut? Hatte mal einen Nachfolger auf meine Stelle, der plötzlich in einer höheren Lohnklasse war als ich. Nicht weil er älter oder besser qualifiziert war, sondern weil der Arbeitgeber der Meinung war, aus der Stelle eine Stelle mit mbA (mit besonderen Aufgaben = Verantwortung) zu machen. Trotz tupfgleichem Pflichtenheft.

Dass ihr mich recht versteht: der Mann kann nichts dafür und die dafür verantwortliche Person war eine Frau!!!

[Dieser Beitrag wurde 1mal bearbeitet, zuletzt am 16.03.2017 um 14:13.]
Scheri
ThemenerstellerIn
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@Nuvole

Ein Aspekt für ungleiche Löhne ist anscheinend auch der, dass es mehr Männer gibt, die wissen wieviel sie wollen und dann auch fordern.
Der Lohn ist immer auch Verhandlungssache. Wieviel bin ich meinem Geschäft wert.
Scheri
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@RenaW

Ja klar, verstehe ich, dass du nach 18 Jahren nicht einfach so plötzlich sehr gefragt bist auf dem Arbeitsmarkt. Für meine Partnerin war das nach 10 Jahren Hausfrau ein langwieriger Prozess. Sie hat innerhalb von 5 Jahren insgesamt 24 Monate Praktikum gemacht. Da es für uns von unseren zeitlichen Ressourcen für die Familie und vom Finanziellen her immer gereicht hat, war das für uns der richtige Weg.
Nuvole
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Beiträge: 1743
"Scheri" schrieb:

@Nuvole

Ein Aspekt für ungleiche Löhne ist anscheinend auch der, dass es mehr Männer gibt, die wissen wieviel sie wollen und dann auch fordern.
Der Lohn ist immer auch Verhandlungssache. Wieviel bin ich meinem Geschäft wert.


Genau. Und genau darum ist mir diese Diskussion hier so wichtig. Frauen, macht die Augen auf! Gleichberechtigung heisst in meinen Augen nicht, wer mehr verlangt, bekommt auch mehr!

PS: Es war ja nicht so, dass ich mit meinem Lohn zufrieden war und es nicht versucht hätte. Aber das nur am Rande...
Scheri
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@Nuvole

Den stärksten Hebel als Arbeitnehmer hat man, wenn man auch bereit ist, seine Fähigkeiten einem anderen Unternehmen zur Verfügung zu stellen. Ich bin sogar der Meinung, dass ganz viele Chefs erst dann wirklich beginnen zu überlegen, wieviel ihnen der/die MitarbeiterIn wert ist.
Diese Situation ist für Männer genau die gleiche.
KlaraM
Dabei seit: 01.03.2013
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"Nuvole" schrieb:



Der anstellende Betrieb hat hier immer noch einen grossen Spielraum. Z. b. werden alle Berufs- (oder eben Familien)Jahre als berufsadäquat angeschaut? Hatte mal einen Nachfolger auf meine Stelle, der plötzlich in einer höheren Lohnklasse war als ich. Nicht weil er älter oder besser qualifiziert war, sondern weil der Arbeitgeber der Meinung war, aus der Stelle eine Stelle mit mbA (mit besonderen Aufgaben = Verantwortung) zu machen. Trotz tupfgleichem Pflichtenheft.


*boa*

Und natürlich diskriminieren auch Frauen. Es geht ja auch nicht darum, gegen Männer zu schiessen, sondern Diskriminierung verhindern. Egal von wem aus sie kommt.
KlaraM
Dabei seit: 01.03.2013
Beiträge: 1770
"Nuvole" schrieb:

"Scheri" schrieb:

@Nuvole

Ein Aspekt für ungleiche Löhne ist anscheinend auch der, dass es mehr Männer gibt, die wissen wieviel sie wollen und dann auch fordern.
Der Lohn ist immer auch Verhandlungssache. Wieviel bin ich meinem Geschäft wert.


Genau. Und genau darum ist mir diese Diskussion hier so wichtig. Frauen, macht die Augen auf! Gleichberechtigung heisst in meinen Augen nicht, wer mehr verlangt, bekommt auch mehr!

PS: Es war ja nicht so, dass ich mit meinem Lohn zufrieden war und es nicht versucht hätte. Aber das nur am Rande...


Wichtiger Punkt! Darum bringt euren Töchtern bei, selbstbewusst zu werden, hinzustehen und zu sagen: "Ja, ich kann das! Ich bin gut!"
glitzerfee2
Dabei seit: 26.03.2004
Beiträge: 305
@RenaW
deine Aussage, dass Frauen untereinander zickig sind und deshalb ein Mann bevorzugt wird für eine Stelle, finde ich haarsträubend. Schon mal eine testosterongefüllte Sitzung erlebt? Ein Pausenraum voller Männer? In der Doku von SRF wurde mehrfach erwähnt, dass gemischte Teams erfolgreicher sind.
Aber das ist nur eine Randbemerkung...