Danke @Balance, hast es schön geschrieben.
Ich denke mit Gotti/Götti ist es so eine Sache. Wenn man bedenkt, wieviele Ehen geschieden werden, wieviele Beziehungen auseinander gehen, welche ja noch "inniger" sind als eine Paten-Beziehung, so wunderts mich nicht, dass es heutzutags immer mehr Wechsel gibt.
Zudem werden wohl heute auch höhere Ansprüche wie früher an die Paten gestellt. Ich glaube, meine Eltern hatten nie grosse Ansprüche an unsere Paten. Die Gotte meines Bruders "musste" als Gotte genommen werden (Familienehre). Sie hat ihm vielleicht in den ersten Jahren was geschenkt, danach nie mehr. Gesehen hatten wir sie schon ab und zu, da sie zur Familie gehörte, aber ein Gotti war sie nie. Früher hatte meine Mutter sogar noch ein Kärtli geschrieben, in ihrem Namen, und die Unterschrift gefälscht, bis er alt genug war und es merkte. Meine Eltern schenkten ihm dann immer einfach etwas mehr, damit er sich nicht minder behandelt fühlte (materiell) als die Geschwister.
Ich habe auch 2 Gotti-Kinder. Eines ist meine Nichte, die ich liebe, als wäre sie mein eigenes Kind. Wir haben eine sehr enge Beziehung. Das andere ist der Sohn einer ehemals guten Freundin. Ihn mag ich auch, habe aber nie so eine tiefe Bindung wie zum Meitli. Obwohl wir fast im selben Ort wohnen, sehe ich ihn nicht so häufig. Er durfte in knapp 10 Jahren 2x bei mir übernachten. Trotzdem findet er und seine Eltern, er hätte die besten Pateneltern der Welt. Das finde ich immer so süss.