Ich erzähle mal von der Beziehung zu meinem ältesten Gottikind. Ich wurde Gotti mit etwa 28 Jahren von einem Mädchen. Nora wuchs in einer Familie auf, die bereits damals mit massiv mehr Kleingeld umgeben war, so dass es ihr eigentlich nie an etwas fehlte. Es gab ein Geburtstags- und ein WEihnachtsgeschenk, ab und an eine Karte, ich war am arbeiten (hatte noch keine Kinder) und konnte wenig mit dem Mädchen anfangen. Sie war etwa dreimal bei mir über Nacht, einmal dann ihr kleiner Bruder.
Das Kind hatte massive Schulprobleme und entschied sich mit knapp 15 Jahren für ein Auslandjahr. Ich sammelte monatlich Beiträge und schrieb für sie eine Zeitung ins Ausland - Feedback gab es wenig bis gar nix.
Wieder zu Hause, suchte die mittlerweile junge Dame vermehrt meinen Kontakt - hütet unsere Kinder, unternimmt was mit ihnen und jetzt, wo sie massive Probleme zu Hause hat, steht sie wöchentlich da. Wir sms-en, schreiben Mails, sie vertraut mir ihre innersten Aengste an, sie kommt mit ihren Sorgen zu mir... kurzum aus dem Baby und dem Kind, das ich gerne hatte, ist eine junge Dame geworden, die nicht so ganz zu Hause ist im Leben und die mit mir diese Probleme diskutiert, mir vieles anvertraut, was die Eltern nicht wissen (sollten)....
Ich denke, die Intensität einer Beziehung lässt sich nicht in Stunden und Minuten ausdrücken. Wichtig ist es doch, das Kind, die Person jederzeit für voll zu nehmen, ihre Aengste, ihre Ansichten ernst zu nehmen und vielleicht auch mal vermittelnd einzugreifen. Ich hätte nie gedacht, dass sich unsere immer eher lose, aber herzliche Beziehung so intensiv entwickeln könnte. Aber es macht Freude!
Regula