gymi - sek - real; was ist mehr wert?

Vilu
Dabei seit: 18.07.2002
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Es ist nicht die Frage, was mehr Wert ist. Aber es ist nun mal eine Tatsache, dass gewisse Berufe nur mit einer Sek. oder gar einer Kanti gelernt werden können. Grad wenn jemand studieren möchte. Jedenfalls habe ich noch keinen Arzt oder Jurist mit Realschule getroffen.

Dass aber ein Realschüler Gärtner lernt oder einen anderen handwerklichen Job (gute Handwerker sind bekanntlich viel "Wert"!) und danach sogar ein eigenes Geschäft eröffnet, ist natürlich absolut denkbar. Das ist genau so toll oder toller wie ein Jurist / Arzt.

Unglücklich nur, wenn einer unbedingt Arzt werden möche aber es schulisch wirklich nicht schafft. Ansonsten denke ich, dass ein handwerklicher Job genau soviel, wenn nicht mehr, Befriedigung bringen kann!

Leben und leben lassen
;o)tja
ThemenerstellerIn
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Beiträge: 3402
thomas - könnte mich elegant aus de affaire ziehen! meine stufe kennt keine noten ;o). aber ich kann dir auch schreiben, was meine jungs meinen...die wollen noten! schon in der primar ohne noten fanden sie das immer doof. sie wussten ja und wollten wissen, was sie geleistet haben, smiles fanden sie total daneben. wir für uns können mit noten gut umgehen. prüfungen sollten dazu da sein, zu wissen, wo man steht, was noch fehlt, wo man lernen muss....

was ist zz nicht gut finde; unser kleiner hat am gymi(1. jahr) seit zwei wochen pro tag 1 - 3 prüfungen pro tag und zwar heftige. alles themenabschlüsse oder ganze franzkapitel so a sieben seiten wörtli.....dies alles, weil in den zeugnissen noten fehlen und noch kurz vor ladenschluss reingepresst werden. dazu kommen noch vorträge, vorlesen in englisch und franz. zum glück haben wir nachher ferien. ich finde, diese prüfungsflut zeigt irgendwann nicht mehr das realistische bild vom können der kinder, die sind nämli nur noch ko.

maul halten, land gewinnen, sicherheitabstand!
fisi
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Beiträge: 4066
tja, das mit der prüfungsflut kenne oder kannte ich von unserem sohn auch, aber vorallem in der probezeit. er ist wie eurer im 1. gymi.
super find ich das vorgehen der ksoe, dass die prüfungstermine, und zwar praktisch alle, am semesteranfang bekannt gegeben wurden und werden.
und ja, auch er hat lieber noten als smilies oder herzchäferli, denn kids wollen sich in aller regel ja auch messen. ämel miine *gg

zurück zum kernthema:
mich dünkt, vielleicht hab ich einen falschen eindruck bekommen, dennoch hab ich den eindruck, dass du dich zu sehr auf historisch gewachsene, umgangssprachliche redewendungen und ausdrücke focussierst und diesen eine negativbelegung beimisst, obwohl das lange nicht alles in dieser art oder wertend, im negative sinne fast abschätzend, verwenden.

- neger ist für mich nach wie vor ein dunkelhäutiger mensch, ohne wertung, sondern feststellend
- ein tschingg ist für mich ein italiener, nix anderes. ich spreche doch den einen oder anderen kollegen so an, und er weiss, dass ich es nicht wertend meine, sondern eben diese proklamierte negativwertung auf die schippe nehme
- ein weisssockenträger (aargauer), murmelifigger (gr), steibocktschingg (gr), mostindier (tg) usw.
sind für mich, und für viele andere mehr, bezeichnungen, mit denen man freundschaftlich frotzeln kann. oder, wer böse gesinnt ist, schon auch (ab)wertend urteilen, das ist so.

es liegt also nicht im wort selber, ob es wertend, ab- oder auf-, verwendet wird, sondern an dem, der es gebraucht.

heute wird bald jedes wort, jeder ausdruck auf die political correctness hinterfragt - sowas von mühsam!

nehmen wir mal das wort KÖNNEN. du KANNST.
was kann man hier alles reininterpretieren, an negativem wie auch positivem.
- du kannst, [bist in der lage] (feststellend)
- du kannst, [streng dich an] (fordernd)
- du kannst, [schaffst das schon] (motivierend oder gleichgültig)
- du kannst, [den müll runter bringen] (auffordernd)
...

ätzend, nicht?

Der Vorteil der Klugheit besteht darin, daß man sich dumm stellen kann. Das Gegenteil ist schon schwieriger.
;o)tja
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 11.02.2007
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thomas - vielleicht finde ich so ätzend, weil die negative bedeutung wieder kommt und sich steigert. in unserem extrem leistungsbetonten kanton gilt die kanti als ein must have. wers nicht schafft oder rausfliegt hat verloren. es scheint, dass hier im forum alles vernünftige, aufgeklärte eltern schreiben.

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Gelöschter Benutzer
@fisi

"es liegt also nicht im wort selber, ob es wertend, ab- oder auf-, verwendet wird, sondern an dem, der es gebraucht."

Das ist eben nicht so, es liegt im Ermessen des Empfängers, nicht des Senders, ob etwas verletzend, entwertend rüberkommt. Wenn du einen Kollegen als Tschingg betitelst, ist das für ihn in dem Moment ok, weil er dich kennt und weiss, dass du bloss frotzelst und du ihn magst, egal woher seine Vorfahren kommen. In einer anderen Situation bei einem anderen Gesprächspartner kann er das gleiche Wort aber anders auffassen.

Ach, und übrigens: d'Zürischnure hast du vergessen. Ist aber natürlich nur neckend gemeint, weisch.
;o)tja
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 11.02.2007
Beiträge: 3402
me too - da hast du genau recht. der schwiva meiner schwö sprach immer von den goofen, wenn er von unseren kindern sprach. ich fands entsetzlich. wieso hat der mann keine nerven, warum findet er unsere kinder so schlimm und nennt sie so? für mich ein unmöglicher ausspruch. bis ich erfuhr, dass man im appenzell halt so sagt zu den lieben kleinen kindern.

thomas - weisst du, woher der begriff tschingg kommt?

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Leji
Dabei seit: 11.05.2008
Beiträge: 605
glatzkopf kann man auch ganz wertfrei aussprechen...
;o)tja
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Dabei seit: 11.02.2007
Beiträge: 3402
da frag mal meinen mann....

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Gelöschter Benutzer
@leji

Wertefrei vielleicht, aber babyfrei????
fisi
Dabei seit: 05.04.2007
Beiträge: 4066
me 2

naja, weder ist meine noch deine aussage falsch - sie ergänzen sich. auf der einen seite kommt's drauf an, was/wie der eine sendet, und auf der anderen wie der andere empfängt. ist wechselwirksam, so gesehen.


leij

genau. aber auch wertend. wiederum die frage des wiesendens und wieampfangens


übrigens m 2, zürischnurre ist kein ausdruck, das ist ein zustand *lol

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