Hausumbau vieeellll teurer als offeriert!!!!!!

pluto
Dabei seit: 23.10.2002
Beiträge: 2313
Oft ist es auch nicht so, dass Handwerker betrügerisch abrechnen, sondern Architekten und Bauleiter absolut dilettantisch die Devis für den KV erstellen. Fügt ein Handwerker die für eine Arbeit zusätzlich nötigen Positionen dazu ist er schon vor der Vergebung zu teuer und geht als ehrlicher immer leer aus.

Dass man eine Mauer heraus brechen muss, bevor man sie setzen kann, sollte auch einem Laien klar sein und auch er sollte Nachfragen, wenn im KV wesentliche Positionen fehlen.

Der denkende Mensch ändert seine Meinung. (F.N.)
Gelöschter Benutzer
Die 10 % Ueberschreitung beziehen sich aber auf das Total des KV, nicht auf Einzelposten. Deshalb interessiert weniger die 17 % der einzelnen Ueberschreitung, als viel mehr die Gesamtüberschreitung. Zusätzliche Aufträge ausgenommen.

In einem seriösen Werkvertrag sind auch eine Anzahl Regiestunden (je nach Handwerksgattung, im Rahmen des zu Erwartenden) enthalten. Die Abrechnung ist dann natürlich entsprechend der wirklich geleisteten. Und im KV hat es eine Reserve für Unvorhergesehenes. Gerade bei Umbauten passiert sehr viel Unvorhergesehenes.
fisi
Dabei seit: 05.04.2007
Beiträge: 4066
10% pro handwerker, nicht in der gesamtsumme.
hat ein handwerker seinen kv nicht überschritten, heisst das nicht, dass dafür ein anderer für die summe bis zu 10% überschreiten darf.

Der Vorteil der Klugheit besteht darin, daß man sich dumm stellen kann. Das Gegenteil ist schon schwieriger.
Spillo
Dabei seit: 08.10.2006
Beiträge: 184
Mein Mann und ich führen ein KMU im Baunebengewerbe. Wir erleben häufig, dass wir eine Arbeit nicht bekommen, weil wir bei der Auftragsvergabe die Teuersten sind (dafür alles Vorhersehbare korrekt offeriert) und die Arbeit an den billigsten Handwerker geht. Ob der Billigste dann auch die beste Arbeit macht, sei dahingestellt. Oftmals ist es aber so, dass nicht alles offeriert wird oder als Per-Position offeriert wird und man dann am Schluss über geleistete Regiearbeit den Preis wieder hereinholt. Also bitte: wenn ihr Offerten vorliegen habt, vergleicht Äpfel mit Äpfel und nicht Äpfel mit Birnen! Und lasst euch von den Handwerkern die Offerte genau erklären. Die Seriösen machen das sicher gern.
goodie31
Dabei seit: 04.04.2002
Beiträge: 2079
Umbauten sind immer ganz schwierig zu berechnen, weil man eben nicht immer genau weiss, was auf einem Zukommt. Eine Freundin von mir hat auch ein älteres Haus gekauft und umgebaut. Ob der Verkäufer jetzt vor dem Verkauf wusste, dass die Ganze Wandfront faul ist oder nicht, ist eigentlich egal, sie haben dann diesen Mehraufwand bezahlen müssen. Die Bank hat zum Glück mitgemacht, aber geplant waren die Ausgaben keineswegs.

Mit 30'000 Fr würde ich jetzt mal sagen seid ihr doch noch gut weg gekommen. Ich denke, wir können da wenig ausrichten, das müsst ihr schon mit eurem Architekten verhandeln. Vielleicht könnt ihr euch einigen, ansonsten bezahlen und das nächste Mal einfach nicht drauf vertrauen dass das schon gut raus kommt. Wie schon gesagt, vertrauen ist gut aber Kontrolle ist besser, gerade bei einem Bauvorhaben.
all inclusive
Dabei seit: 03.04.2007
Beiträge: 1033
@Spillo: bin ganz deiner Meinung
fisi
Dabei seit: 05.04.2007
Beiträge: 4066
ein interessanter artikel hierzu:

http://www.haus-forum.ch/generalunternehmer-architekten/2715-kostenueberschreitungen-hilfe.html

Der Vorteil der Klugheit besteht darin, daß man sich dumm stellen kann. Das Gegenteil ist schon schwieriger.
alex03
Dabei seit: 28.07.2005
Beiträge: 215
Passen Sie auf, dass Sie nicht Äpfel mit Birnen vergleichen: Vergleichen Sie die Preise pro Quadratmeter, nicht die Endpreise anhand der geschätzten Quadratmeter. Schauen Sie, ob die Mehrwertsteuer inbegriffen ist oder nicht.

Wie steht es in der Offerte?

Genisse das Leben
Gelöschter Benutzer
@Spillo

Wir haben zwar auch Offerten eingeholt, haben uns aber idR dann für den Handwerker entschieden, den der Architekt empfahl, weil er ihn kannte und viel mit ihm zusammen arbeitete. Wenn du einen grossen Umbau machst, kannst du als Laie gar nicht mehr durchblicken. Das ist die Aufgabe des Architekten bzw. der Bauleitung. Dafür wird er auch bezahlt.
jacqueline sommer
Dabei seit: 30.06.2002
Beiträge: 1113
@Spillo
Ja, dem kann ich beipflichten. Wir hatten letztes Jahr bei unserem Badumbau und Heizungserneuerung Probleme mit dem Elektriker. Seine Schlussrechnung war fast 50 % über der Offerte.

Ich habe mich dann sehr genau erkundigt, was er darf und was nicht. Er hat seine Offerte als "Richtofferte" beschrieben, was schon mal nicht geht. Er wollte sich damit einfach absichern. Doch eigentlich hatte er alle Angaben, um die Offerte genau zu machen. Er hat uns dann gesagt, er hätte nicht alle Angaben gehabt (was nicht stimmt) und später, er würde doch nicht ein 50-seitiges Dokument durchlesen, um zu schauen, was zu offerieren sei (das war die detaillierte Badofferte, die Elektrikerarbeiten habe ich ihm mit Stabilo und Post-it markiert). Da hat er sich schon mal selber widersprochen. Am Schluss hat er dann noch genau das gesagt, was du auch ansprichst. Die Offerten müssten halt möglichst tief sein, sonst werde ein anderer Handwerker berücksichtigt. So würden sie diese halt so machen, dass sie den Auftrag erhalten. Na bravo! Wir haben ihm dann gesagt, dass wir lieber korrekte Offerten haben und uns wichtig sei, dass die Arbeit gut gemacht wird. Es muss nicht immer der Günstigste sein! Und als Laie ist es halt extrem schwierig zu beurteilen, ob die Offerte alles enthält.