Ich wollte auch immer einen Hund - meine Eltern, besonders Mama wollte nie einen, genau aus dem Grund, weil die Arbeit genau sie gehabt hätte. Denn wenn ich noch zu meinem Hund geschaut hätte, wo wäre er wärend meiner Schul- und Ausbildungszeit gewesen? Wär hätte auf ihn geschaut, wenn ich in den Sommer, Pfingst, Pfadi,...-Lager war? Wer hätte auf ihn geschaut, wenn ich im Sommer in der Badi war? Oder ich am Schulausflug war? Oder einen Tag sonst irgenwo?
Wenn Mama noch arbeitet, wirds noch schwiriger, dem Hund gerecht zu werden.
Ich ging dann so oft wie möglich ins Tiermheim, Katzen bürsten, Hunde Gassi führen,...hab Hundesitter gespielt (Hundebesitzer sind sehr froh über Privatferienplätze).
Ich kann sie heute verstehen und bin glücklich, dass sie mir keinen erlaubt haben.
Nun haben wir seit 10 Jahren einen Bernersennenhund.
Wir sind sehr glücklich mit ihm. Jedoch kostet das Tier nebst einigen 100 CHF im Monat auch imens viel Zeit (will man ihn artgerecht halten).
Und jedern Tag, wo man nicht da ist muss gut geplant sein.
Saugen steht jeden Tag auf dem Programm.
Haare hat es trotzdem überall (an der Kleidung, im Bett,...).
Seit gut 2 Jahren (er hat einen Tumor) stinkt er fürchterlich, aber nur wegen dem Gestank kann man ihn ja auch nicht einfach weg geben....
Mit einem Hund ist es fast wie mit einer Ehe, in guten, wie in schlechten Zeiten, man hat Höhen, man hat Tiefs und trotzdem ist man für einander da bis zum Schluss - aus Respekt dem andern gegenüber.
Als Welpe benötigt ein Hund sehr viel Zeit und Geduld, bis er gehorcht, sauber ist...dann im Flegelalter nochmas eine grössere Portion Konsequenz, dann kommt eine Zeit, wo alles mehr oder weniger gut Läuft (vorausgesetzt man hat das vorher alles richtig gemacht), da wird das Vertrauen zum Hund von Tag zu Tag grösser und dann ab einem gewissen Alter, hat man einen alten Hund.
Da können auf einmal keine Familienwanderungen, radtouren,... gemacht werden, weil er alt ist und nicht mehr mag. Er schätzt die Ruhe, möchte aber trotzdem jeden Tag gefordert werden, sei es mit versch. Parcour im Wald, wo er seine Gelenke, Koordination, Konzentration braucht, sei es ein Suchspiel wo er sein Hirn benützen kann, sowie ev. Wasserlaufbandtherapie, wo er schonend die Muskeln erhalten/aufbauen kann (was dann natürlich auch ins Geld geht).
Man muss sich einfach ganz bewusst sein, dass zu einem artgerechten und glücklichen Hundeleben ein mitlaufen in der Familie nicht reicht. Man muss sich bewusst für ihn (ob gross oder klein) zeitnehmen - jeden Tag.