!! Ich möchte so schnell wie möglich umziehen, mein Mann nicht !!

Gufechnopf
Dabei seit: 18.03.2007
Beiträge: 3509
Hast du denn eigentlich Erfahrung mit deinem Kind in der Stadt.

Gott, gib mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann,
den Mut (und Phantasie), Dinge zu ändern, die ich ändern kann,
und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.
ibag
Dabei seit: 14.11.2007
Beiträge: 1310
ich wohne in einer klein stadt. wir haben einfach alles in der nähe . aber als mein kleine ein baby war ist mir auch die decke auf den kopf gefallen. kannt auch niemand. und habe gedacht es würde mir besser auf dem land gefallen wo nicht alles so anonym ist. ich bin auf dem land aufgewachsen. jetzt ist meine kleine in der spielgruppe und die zeit rast und langeweile kenne ich nicht obwohl ich immer noch nicht sehr viele leute kenne. glaub mir das wird sich wieder ändern mit einem baby ist es in der stadt auch nicht leicht.

und gründ doch selber eine krabelgruppe geh auf die leute zu.

take it easy
Blue64
Dabei seit: 20.08.2003
Beiträge: 1456
ibag, vielleicht will sie keine Krabbelgruppe gründen, sondern einfach Familie und Freundinnen um sich haben, die sie lange genug kennt, um ihnen mal für 2 Stunden das Baby anzu vertrauen, um in Ruhe zum Friseur gehen zu können. Einfach mal den Mann schnappen und mit ihm ins Kino. Einfach mal Baby schnappen und shoppen gehen können, ohne erst Kilomenter im Auto hocken zu müssen.

Ich denke, also bin ich hier falsch !
Berglady
Dabei seit: 12.02.2010
Beiträge: 251
wir haben hier im Ort auch kein Laden.
Das allerdings ist ein dürftiges Argument um wegziehen zu können.
Ich kenne die "Dörfler" nicht gut, da wir ein wenig abseits wohnen.
Als ich vor 13 Jahren hierher zog kannte ich auch niemand.
Darum bin ich so schnell wie möglich in den Mütterverein um die Leute kennen zu lernen.

Wie heisst denn der Ort wo du wohnst?
Blue64
Dabei seit: 20.08.2003
Beiträge: 1456
Berglady, sorry, aber diese Wertung "ist ein dürftiges Argument" steht dir nicht zu. Jeder Mensch ist verschieden und ich kenn viele, die um nichts in der Welt so leben möchten, dass sie für jedes Päckchen Butter oder jeden Liter Milch, der ihnen ausgegangen ist, sich ins Auto hocken müssen um Kilometer in den nächsten Laden zu fahren.

Niemand steht eine Wertung zu, wie es besser ist zu leben - und wenn einem das Land auf den Kopf fällt, hilft garantiert auch kein Mütterverein und keine Krabbelgruppe!

Nicht jeder ist für Dorf und Kaff geschaffen, das zu erkennen ist legal, wichtig ist dann, dass man Kompromisse findet.

Ich denke, also bin ich hier falsch !
Dela
Dabei seit: 22.01.2003
Beiträge: 198
ich bin zwar auf dem land aufgewachsen, fühlte mich da aber nie wirklich zu hause, schon als kind nicht. bin dann nach der lehre in die stadt gezogen und fühlte mich dort total wohl. dann kam das erste kind und wir zogen in die agglo. nach dem zweiten kind entschieden wir uns, aufs land zu ziehen.

habe zeitweise immer wieder mühe hier, aber das sind nur kurze sequenzen. ich kenne mittlerweile viele leute hier, hab mich auch integriert, hab in vereinen mitgemacht und mir einen kreis von leuten, die mir zusagen aufgebaut. trotzdem sind das nur gute bekanntschaften, keine richtige freundschaften. selten gibts mal einen kaffeklatsch, aber wirklich nur selten. aber man trifft sich, spricht und lacht miteinander, aber nichts wahnsinnig verbindliches.

allerdings habe ich immer noch meine freunde von früher. viele haben zwar keine kinder, trotzdem treffe ich mich häufig mit ihnen. ich gehe in die stadt oder sie kommen zu uns, irgendwas fällt uns immer ein icon_smile.gif diese leute sind mir viel wichtiger, da brauche ich keine dicken freunde hier im dorf. und so fühle ich mich total wohl. habe meine bekanntschaften im dorf und meine richtigen freunde überall icon_smile.gif

Lebe jeden Tag, als wäre es dein Letzter!!!
Berglady
Dabei seit: 12.02.2010
Beiträge: 251
@ Blue64

also wenn jemand 2 Jahre braucht um rauszufinden dass der Ort wo sie wohnt nicht ihren Ansprüchen entspricht ist es sicherlich ein dürftiges Argument.
Du legst dich ja mächtig ins Zeug hier um zu helfen und Argumente abwehren.
Kate
Dabei seit: 17.05.2008
Beiträge: 72
Ich war damals mit dem ersten Baby in einer ähnlichen Situation. Wir sind in ein kleines, sehr schönes Dorf gezogen. Günstige sehr schöne Wohnung. Und eigentlich gefiel mir die Umgebung sehr; ich bin nicht in dem Sinn ein Stadtmensch, und sehr naturverbunden. Aber da kamen zwei neue Situationen zusammen. Erstens eben die Wohnsituation. Ich fühlte mich sehr oft abgekapselt. Und zum anderen die neue Situation daheim mit Baby. Da kann einem grundsätzlich mal die Decke auf den Kopf fallen. Kam halt beides zusammen, das ist nicht ideal! Nein, ich fand das gar nicht einfach. Die Situation hat sich von selber verändert, da mein Mann eine andere Stelle annahm, und wir dann weiterzogen. Leider lernte ich erst als es schon bald ums umziehen ging eine Frau kennen, die jeweils auch einsam ihre Runden mit dem Baby drehte. Wir fanden uns zu spät. icon_smile.gif Heute denke ich dass ich mich später besser eingelebt hätte, wenn Spielgruppe, Kiga usw aktuell geworden wäre. Eigentlich wäre es eine super schöne Gegend gewesen für Kinder um aufzuwachsen. Mit Vorbehalt jedoch dass im Teenie und Jung- Erwachsenen Alter wahrscheinlich viele Taxi Fahrten nötig gewesen wären, da ÖV sehr dürftig...


Ich würde Dir raten dem Ort noch etwas mehr Zeit zu lassen, und zu versuchen Kontakte zu schliessen. Aber wenn es für Dich nicht stimmt, und fertig, ja dann hilft nur reden, und allfällige Konflikte aushalten und zu lösen versuchen. Vielleicht gäbs einen Kompromiss, mit einer grösseren Ortschaft in der Nähe? Viel Glück.

Es gibt kein Alter, in dem alles so irrsinnig intensiv erlebt wird wie in der Kindheit.
Astrid Lindgren.
Spicemom
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 14.05.2011
Beiträge: 11
Liebes Forum
Vielen Dank für die vielen Tipps und Rückmeldungen.

Ich möchte auf keinen Fall das Opfer spielen. Ich war ja auch einverstanden in diesem "Kaff" zu wohnen. Deshalb erkläre ich kurz wie es dazu kam, dass wir hier eingezogen sind:
Ich wurde schwanger, und da dachten wir, es wäre schön, das Kind in einem ruhigen Ort wo es auch viel Natur gibt, gross zu ziehen. Das haben wir auch gemacht. Wir haben eine günstige Wohnung im Aargau gefunden. Ich bin unterdessen Mutter geworden und arbeite im Moment nicht. Darum bin ich sehr viel zu Hause. Um einkaufen zu gehen brauche ich das Auto und fahre gut 15 min. Wenn ich spazieren gehe, sehe ich mehr Kühe (habe nichts gegen Kühe), Wald und Wiese statt Menschen. Und mit der Zeit, das heisst, nach 2 Jahren, komme ich mir vollkommen abgekapselt vor und habe die Nase voll. Doch mein Mann ist glücklich hier.

Eine Krabbelgruppe oder ein Mütterverein gibt es in Nachbardörfer. Das heisst, Autofahren... :-/


Ich wünsche euch einen schönen Sonntag und nochmals danke für die Rückmeldungen!!
oldboy
Dabei seit: 07.10.2006
Beiträge: 797
Ich finde es grundsätzlich problematisch, wenn ein Partner ins Heimatdorf des andern ziehen muss... Speziell für Frauen, die dann mehrheitlich zu Hause sind, kann das sehr schwierig werden. Siehe Spicemom. Ich finde überhaupt nicht, dass sie sich mit ihrem Wunsch nach einer neuen Wohnumgebung egoistisch verhält. Wenn schon, dann ist es ihr Mann, der ein Egoist ist. Häufig ist es für eine Beziehung nicht schlecht, wenn das Zusammenziehen an einem, für beide neuem Ort passiert. Dann wird es für beide wirklich zum neuen Lebensabschnitt. Und das würde ich auch dem Mann von Spicemom raten. Neue Umgebung schafft neue Horizonte und gibt der Beziehung einen neuen Kick.

Zum Stadt- und Landleben. Als ein absolutes Landei, aufgewachsen in einem Dorf, das mehr Kühe und Obstbäume als Menschen hatte, bin ich heute fast neidisch auf meine Kids, wenn ich sehe, wie vielfältig und bereichernd das Aufwachsen in einer Grossstadt sein kann. Mit dem Velo sind die beiden in 5 Minuten auf dem Sportplatz, im Freibad, im Hallenbad, in der grossen Bibliothek, im Einkaufszentrum, in Museen, in grossen Fussgängerzone, im Kino. Und sogar der riesige Wald ist in weniger als 5 Minuten erreicht... Dazu gibt es genügend Krippenplätze, Mütterzentren, Spielgruppen, Tagesschulen, Werkstätten, Musikschulen, verschiedenste Sportvereine - und erst noch massenweise Kolleginnen und Kollegen. Ja - heute bin ich sicher, Stadtluft macht frei - und ich könnte nie mehr in einem Provinzkaff leben.

Im Fussball geht es nicht um Leben und Tod, es geht um mehr.