!! Ich möchte so schnell wie möglich umziehen, mein Mann nicht !!

Zoe007
Dabei seit: 28.02.2007
Beiträge: 1663
@Blue64
Ein Stück weit kann man es schon auch lernen, Stadt- oder Landmensch zu werden. Auf dem Land sagt man halt jedem, den man sieht freundlich hallo oder winkt kurz zu im vorbeigehen, egal ob man ihn kennt oder nicht. Das ist schon mal eine Grundregel. Ohne gehts wirklich nicht. Natürlich gibt es auch bei mir ein paar Ausnahmen, Leute die ich einfach nicht mag, die grüsse ich auch nicht.
Zoe007
Dabei seit: 28.02.2007
Beiträge: 1663
Noch etwas. Vergisst man denn, wenn man in der Stadt lebt, dass man auch morgen und übermorgen und nächsten Woche noch Brot und Milch braucht? Brot kann man tiefkühlen und Milch kaufen geht auch alle zwei Wochen.
Spicemom
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 14.05.2011
Beiträge: 11
Es gibt nichts an Landleute oder Stadtmenschen zu kritisieren. Jeder Mensch ist anders und hat andere Bedürfnisse. Ich hätte auch nie gedacht, dass es mir auf dem Land nicht gefällt. Aber wie es im Leben so ist, zuerst muss man die Erfahrung selber erleben, um dann darüber sprechen zu können. Die Einsamkeit und das viele Grüne ist einfach nichts für mich.

Nun wünscht mir Glück, dass ich mein lieber Mann irgendwie überzeugen kann, in die Stadt zurückzukehren..

einen schönen Abend noch icon_smile.gif
Aentli
Dabei seit: 08.07.2003
Beiträge: 48
Hallo Spicemom
Deine Geschichte kommt mir bekannt vor. Ich bin vor 13 Jahren in ein Kaff gezogen. Mein Mann wollte dies so und ich hab die Stadt verlassen. Beinahe jeden Tag bin ich damals mit meinem Baby nach Zürich an den See und später dann auch auf Spielplätze gefahren. Ich hasste unser Dorf! Mittlerweile wohne ich seit so vielen Jahren hier, habe 3 Kinder und mich anklimatisiert. Ich bin diejenige die hier neue Freunde gefunden hat, Kontakte geknüpft und im Vereinsleben tätig ist icon_smile.gif Meine inzwischen 3 Kinder wollen nicht mehr weg hier und obwohl ich nun von meinem Ex getrennt bin, bleibe ich auf dem Land und gehe nicht mehr zurück in die Stadt. Ich habe gelernt damit umzugehen und wenn die Kinder beim Ex sind, geniesse ich Zürich in vollen Zügen. Das Familienleben auf dem Land muss man erst schätzen lernen. Ich gebe Dir folgenen Rat, versuche es erstmal noch eine Weile auf dem Land zu leben. Dein Baby wird grösser, Kinder kennenlernen und Du wirst auch Mütter kennenlernen und Freundinnen gewinnen. Plötzlich sieht alles nicht mehr so schlimm aus, viel Glück icon_smile.gif
Gelöschter Benutzer
ich bin in einer stadt aufgewachsen und schätze die infrastruktur dort extrem. da wir aber drei kinder und zwei schäferhunde haben, wohnen wir sehr ländlich. mit dem auto sind wir in 15 min. in der stadt, aber hier im dorf hat's etwa 1000 einwohner, einen volg und eine post. that's it.

für uns überwiegen die vorteile klar. unsere kinder können mit dem velo in die badi, auf den schulspilpi oder zu freunden. jeder kennt jeden, das ist mit kindern meiner meinung nach toll. ich glaube, ich kenne alle kinder vom schulhaus icon_wink.gif

allerdings mag ich die anonymität einer stadt sehr und wenn's nach MIR allein ginge, wäre ich in einer hypermodernen stadt-dachwohnung. nur eben, alles kann man nicht haben und so sind wir alles in allem glücklich hier. die menschen sind im endeffekt überall gleich, es liegt an einem selber.
Buntikus
Dabei seit: 03.12.2007
Beiträge: 164
Tja, hast du keine Nachbarinnen, die du zum Kaffee einladen könntest? Oder via Dorfverein Kontakte finden könntest? Wenn du spazieren gehst, da begegnest du doch bestimmt anderen Müttern mit kleinen Kindern. Oder nicht?
Blue64
Dabei seit: 20.08.2003
Beiträge: 1456
Zoe07, die hat 2 Jahre probiert, auf dem Land zu leben - dort, wo sie für jeden Sch.... ein Auto braucht! Nein, ich denke, irgendwann kann man eben nicht alles immer lernen. Warum auch??? Warum lernt ihr Mann dann nicht, in der Stadt zu leben?

Und stell dir vor, als ich vor 11 Jahren von Wien in die Schweiz zog, hat es mich aus den Latschen gehauen, als ich merkte, hier gibt es noch Mittagszeit bei den Geschäftszeiten!! Ich dachte, ich bin im Mittelalter. Ich hatte Mühe, mich daran zu orientieren, dass um 18.00 oder 18.30 die Läden zu sind. Ich konnte mich lange nicht daran gewöhnen, dass um 16.00 Uhr die Bank zu ist. All diese Dinge - da sind Milch und Brot noch ein Kinkerlitzchen. Und als ich mal durch das Dorf fuhr, in dem mein Schwiegervater lebte, kriegte ich fast einen Lachfall - da stand doch auf einer Tafel vor einer Pizzeria "NEU: ab nun jeden Tag bis 19.00 Pizza über die Strasse" - und ich kam grad aus einer Stadt, in der du bist nach Mitternacht noch Pizzas, Döners, Hamburgers über die Strasse kriegst!

Egal, ob es nun für DICH wichtig ist, so zu leben - muss es nicht, aber es geht drum zu verstehen, dass es Menschen gibt, die so aufgewachsen sind und es einfach so gewohnt sind, so zu leben. So wie Landmenschen das Dorf schätzen, das Leben dort.

Und niemand hat das Recht, vom anderen einfach so zu erwarten, er solle das andere Leben halt einfach lernen! Das ist frecht - es geht einfach drum, einen für beide lebenswerten Kompromiss zu finden - so wie ich ihn in der schweizerischen Grossstadt fand.

Ich denke, also bin ich hier falsch !