Idealisiertes Mutterbild

KlaraM
Dabei seit: 01.03.2013
Beiträge: 1770
"hanni6" schrieb:

Natürlich gibt es ein idealisiertes Mutterbild.


EIN idealisiertes Mutterbild? Das heisst, wir haben alle die gleiche idealisierte Vorstellung? Tamilen, Kosovaren, Schweizer, Franzosen, 20-Jährige, 40-Jährige, 60-Jährige - alle die gleiche Vorstellung von der perfekten Mutter?

[Dieser Beitrag wurde 1mal bearbeitet, zuletzt am 29.08.2014 um 13:29.]
Mocha
Dabei seit: 28.08.2014
Beiträge: 10
Da spricht KlaraM etwas sehr wahres an, was das Thema der Diplomarbeit für mich so nicht bearbeitbar macht.

An die TE, ist das Thema denn so fertig und abgesegnet?
hanni6
Dabei seit: 25.03.2004
Beiträge: 669
@Klara

Genau. Deshalb habe ich ja auch EIN gross geschrieben....icon_evil.gif

RenaW
Dabei seit: 06.10.2005
Beiträge: 1792
@hanni6 und KlaraM, natürlich gibt es nur EIN Mutterbild: nämlich jedem das eigene😉
KlaraM
Dabei seit: 01.03.2013
Beiträge: 1770
"hanni6" schrieb:

@Klara

Genau. Deshalb habe ich ja auch EIN gross geschrieben....icon_evil.gif




Klein geschrieben bedeutet "ein" für dich sowas wie zwei, drei oder 7 Millionen? icon_eek.gif

Ich kann zum Beispiel die Beschreibung der TE gar nicht teilen.
"Diplomarbeit" schrieb:

die überhöhten, idealisierten, romantisierten Vorstellungen von der Mutter, der selbstlosen, aufopferungsvollen, immer liebenden, trotz Müdigkeit sexuell attraktiven und von der Aufgabe als Mutter komplett erfüllten Frau( etc…)

Ich würde mich ohrfeigen, wenn ich meiner Tochter (und auch meinem Sohn) ein solches Frauenbild vorleben würde. Klar neige auch ich zu überhöhten Ansprüchen an mich selbst, zu Perfektionismus, aber mit anderen Grundvorstellungen und Zielen. Dass meine Mutter und meine Schwiegermutter ein anderes Bild von der perfekten Mutter haben (übrigens definitiv auch nicht das gleiche!), das stresst mich nullkommagarnicht. Und was die Nachbarin denkt, noch weniger. Die Frage stellt sich höchstens, wie mein eigenes Ideal entsteht, was alles darauf Einfluss nimmt, vor allem aber wie sehr mich die Erfüllung dieser Aufgabe unter Druck setzt. Weil Ziele und Vorstellungen an sich sind ja nichts Schlechtes; sie bieten Halt und Orientierung.
bubble36
Dabei seit: 31.01.2003
Beiträge: 730
@KlaraM

"Ich würde mich ohrfeigen, wenn ich meiner Tochter (und auch meinem Sohn) ein solches Frauenbild vorleben würde. Klar neige auch ich zu überhöhten Ansprüchen an mich selbst, zu Perfektionismus, aber mit anderen Grundvorstellungen und Zielen. Dass meine Mutter und meine Schwiegermutter ein anderes Bild von der perfekten Mutter haben (übrigens definitiv auch nicht das gleiche!), das stresst mich nullkommagarnicht. Und was die Nachbarin denkt, noch weniger. Die Frage stellt sich höchstens, wie mein eigenes Ideal entsteht, was alles darauf Einfluss nimmt, vor allem aber wie sehr mich die Erfüllung dieser Aufgabe unter Druck setzt. Weil Ziele und Vorstellungen an sich sind ja nichts Schlechtes; sie bieten Halt und Orientierung."

Deshalb endest du aller Wahrscheinlichkeit nach nicht in einer Erschöpfungs/ Burn out. Du bist dir selbst -Bewusst. Viele Menschen haben diese gesunde Bewusstheit nicht, deshalb schlittern sie in die Erschöpfung.
Menschen die darunter leiden, haben eben so "ein" idealisiertes Bild ihrer Aufgabenerfüllung, dass sie nicht darüber nachdenken (können) was und wieviel für sie gesund ist.
taraxacum
Dabei seit: 27.01.2004
Beiträge: 1317
Ich versuche mal mein Bild der idealen Mutter zu beschreiben (das ist für mich aber nicht das gleiche, wie ein idealisiertes Mutterbild!:

meine idelale Mutter...

...hat Zeit für mich, wenn ich diese benötige
...begegnet mir mit Respekt
...achtet meine Bedürfnisse
...ermöglicht mir, Erfahrungen zu sammeln
...opfert sich nicht für mich (ihre Kinder) auf, sondern lebt ihre Freiheiten
...respektiert, dass andere Mütter es anders machen als sie
...unterstützt meine Entwicklung
...setzt mir Grenzen
...ist ehrlich
...redet nicht schlecht über Menschen, die mir wichtig sind
...drückt auch mal ein Auge zu
...ist für mich da, auch wenn ich was verbocke
...zeigt die ganze Palette von Gefühlen
...ist stark, kann aber auch Schwäche zulassen
...verteidigt mich
...
...bestimmt kämen mir noch viele Dinge in den Sinn icon_smile.gif


Als Mutter versuche ich, meinen Kindern gegenüber so aufzutreten. Oft gelingt es, manchmal nicht.

Wisse immer was du sagst, aber sage nicht immer, was du weisst.
hanni6
Dabei seit: 25.03.2004
Beiträge: 669
@KlaraM

"ein" ist hier ein unbestimmter Artikel, kein Zahlwort. Man könnte auch "das" idealisierte Frauenbild schreiben, dann wäre die Bedeutung so, wie du sie siehst. Im übrigen sind das für mich "Null"- Diskussionen - Feilschen um Details - aber eigentlich weiss jeder, wie's gemeint ist.
Diplomarbeit
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 23.08.2014
Beiträge: 5
Ihr lieben Alle

Wow! Ich schreibe keine wissenschaftliche Arbeit… Ich schreibe eine Diplomarbeit über ein Thema das mir in meinem Berufs- wie auch Privatalltag begegnet ist und mich sehr interessiert. Dabei geht es nicht um Zahlen und unterlegte Fakten, sondern um einen Versuch, mit verschiedenen Menschen eine Thematik anzuschauen. Ich weiss nicht, was mir eine wissenschaftliche Studie in solch komplexen Situationen helfen würde. Gerade durch solche Studien kann doch die jeweilige einzelne Situation eines Menschen nicht wirklich wahrgenommen werden, sondern wird vom Durchschnitt übergangen. Oder liege ich da falsch?
Selbstverständlich verwende ich die Beiträge hier im Forum nicht direkt für die Arbeit, aber ich finde es spannend mit so vielen Menschen wie nur möglich mein Horizont zu erweitern.

Dass es nicht EIN Mutterbild gibt ist für mich so klar, dass ich dies nicht extra erwähnt habe. Das tut mir leid. Gerade deswegen habe ich ja gefragt, was ist eures? das heisst ja nicht, dass eures überhöht oder idealisiert ist, es soll nur das ehrliche und persönliche sein.

Lasst es euch gut gehen
linlar*
Dabei seit: 01.11.2007
Beiträge: 982
Habe grad was Spannendes zum diesem Thema gefunden
http://diestandard.at/2000004930932/Kind-oder-Leben-ist-das-die-Frage


Leben und leben lassen